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Society | Töten statt Retten

Carpf+Hart, der Getötete und der Bär

Vor kurzem sind mir die Carpf auf die Socken gegangen. Deswegen kriegen sie hier jetzt eine ab.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.
taserjagd
Foto: youtube
  • Immer wenn mir die uniformierten Helden raufkommen, wie heute, nach dem Taser-Kill, würgt sich’s in mir auch wegen der “harten Durchgreifer”; jenen verwöhnten Südtiroler Spießern und der walschn gente per bene.  Natürlich hat das dann auch mit dem Bär zu tun.

    Aber der Reihe nach:

    Friedlich e-biketen meine Freundin und ich zum Rittner Horn. Zwei Kilometer unter dem Gipfel sah ich den Carpf-Jeep die Schotterstraße runterfahren, 200 Meter vor uns blieb er stehen. 2 von 3 Dienern des Volkes stiegen aus, hielten uns an. „Controllo identità!“ Hier oben, ohne Anlass? „I criminali si possono trovare dappertutto.“ Unsere Ausweise hatten wir zufällig dabei. Anstatt auf Deutsch zu wechseln, wies ich sie auf die Lächerlichkeit ihres Tuns hin. Sie lachten nur. Von welcher Carpf-Station sie waren, wollten sie nicht verraten. Unsere „Helfer“ stehen ja über den Dingen. Warum sie da zu dritt im Auto waren… weiß Gott... Lesen, Schreiben, Fahren, Sprechen und auf dem Boden bleiben, dass sind schon schwierige Aufgaben. Eh noch Glück gehabt! Hätten mir ja, auch wenn ich 100% friedlich war, wie so viele andere sicher auch oft, einfach „resistenza“, Widerstand gegen Ordnungskräfte (...Synonym Putzkräfte?), vorwerfen können. Die Spießpolitiker in Rom und ihre Rechten-SVP&CO Hainis in Südtirol verschärften erst die Strafen dafür.

    Womit wir zum Getöteten kommen. Der wäre nicht gestorben. Niemals, wenn unsere Diener, die Carpf eben, anstelle tödlicher Taser Bodycams tragen würden! Der 43jährige war aggressiv und zu und high und außer Sinnen, aber er war unbewaffnet. Wie wir oben schon erfahren haben, sind die Carpf - warum auch immer - niemals allein, und die Ambulanz war auch schon da. Wenn nun mal ausnahmsweise alle 3 Carpf das gleiche getan hätten, hätten sie den Unbewaffneten nicht klassisch übermannen können? Vielleicht mit ein paar blauen Flecken am eigenen Körper. Aber der Andere wäre noch am Leben. Ist es das nicht wert? Aber ja, leichter ist es, den Taser zu zücken, all’americana, und einmal, wieder und noch einmal Strom in den Anderen zu jagen. „Anders“ zu sein wird lebensgefährlich, so wie beim Schwarzen die Polizeikontrolle im Film „The Mule“.

    Anders sein in vielen Facetten. Ein soziales System fängt die auf, deren Anderssein Probleme bereitet. Aber heute wird andersrum „hart“ durchgegriffen. Ein verwöhntes und vergiftetes Volk und ihre Hirten beklatschen in Dummmedien und Kommentaren das Ausgrenzen, Angreifen, Abschieben und Ausweisen. Farbig, Obdachlos, ohne Hirn, ohne Geld – gebt den Carpf und sogar den Dorfputzn Taser, Taser, Taser...

    Und was hat das alles mit dem Bär zu tun? Ja was, kein Hirn selbst zu denken? Der Bär ist farbig behaart, er ist meist obdachlos, er hat kein Geld, ein Bärenhirn und starke Pranken. Er ist nutzlos, eine soziale Last, eine Gefahr für die rechten SVP§CO-Spießer und er widersetzt sich bei Bedarf den Carpf. Die Bodycam-Szene der resistenza würde viral gehen! Nicht das tot-Tasern. Oder das tot-Schießen. Töten: den Bär, die Russen, die Palästinenser, am besten auch die nicht Geimpften, das ist der Dreh des neues Wohlstands, des rechten Kasblatts und seiner Leser… aber stop, der Bärenclip hat mich fröhlich gemacht, weg von den Tasten und raus in den Wald!