Glückspielwerbung für die Jugend des HCB
Die große Suchtgefahr, die vom Glücksspiel ausgeht, sollte mittlerweile allseits bekannt sein. Oft zerbrechen dabei funktionierende Beziehungen, ganze Familien werden auseinandergerissen und verarmen. Ein Grund mehr die Jugendlichen von vornherein aus den Spielhallen oder von der Einstiegsdroge, den Spielautomaten, fernzuhalten. Eine Gegebenheit, die auch die Verantwortlichen der Freizeit- und Sportclubs hierzulande mitbekommen haben dürften.
Umso erschreckender ist die Tatsache, dass auf den Trikots des Bozener Hockey Clubs Werbung von Firmen abgedruckt wurde, die genau solche Slot-Maschinen vermarkten. Und dies nicht etwa auf Trikots der A-Mannschaft, bei denen man die Erwachsenenwelt erreichen und über moralische Bedenken eventuell hinwegsehen könnte. Die Werbung wird auf die Trikots der Jugend unter 14 Jahren gestanzt. „Admiral Club“ war während eines Sommercamps der jungen Eishockeyspieler auf Werbetour und ist die international agierende Unternehmensgruppe, die sich auf die Inbetriebnahme und die Instandhaltung von Slot-Maschinen in Glücksspielhallen spezialisiert hat.
Eigentlich ist die Werbung für Glücksspiele in Südtirol verboten. Laut den Verantwortlichen des Bozner Hockeyclubs führte die Initiative jedoch zu Missverständnissn, für die sich der Club nun entschuldigen möchte. So seien, lauten die Begründungen der Clubleitung, die Trikots das Geschenk eines Vaters an die Jugendmannschaft gewesen, der aus Unwissenheit handelte. Der Bozner Club hat insofern auch kein Sponsorengeld dafür erhalten. Auch die Adria Gaming (Vertrieb "Admiral Club" in Südtirol) erklärte, die Schuld am Vorfall sei bei den Verantwortlichen des Clubs zu suchen. Man habe nicht wissen können, dass diese Werbung für eine Jugendmannschaft gedacht war. Wer die vorgesehene Strafe zu bezahlen hat, ist noch unklar.
Fest steht, dass der HCB die Werbung bis zum nächsten Spiel der Jugendmannschaft entfernen lässt. Die Skandale um den Hockeyclub Bozen scheinen derzeit kein Ende zu finden.