Wenden...svoltare
Vielfalt ist unsere Versicherung
Den Umbruch leben: Was bei einem kleinstrukturierten Gemüsebetrieb zukunftsweisend ist – nämlich die Vielfalt in Anbau und Direktvermarktung -, ist ebenso zukunftsweisend für Boden, Artenschutz und Klima.
Der junge Meraner Gemüsegärtner und ehemalige Bioland-Berater Daniele Piscopiello hat mit der Verwirklichung seines Traums als Selbstversorger begonnen. Heute ist er Bio-Gemüseanbauer auf einer zerstückelten Fläche von 2,5 Hektar, ein Bauer ohne Hof im Vollerwerb. Der Quereinsteiger hat seinen Weg in einer Kreislaufwirtschaft gefunden, die radikaler ist als die zertifizierte Bio-Landwirtschaft. Er experimentiert mit verschiedenen Methoden des naturnahen Anbaus von Gemüse, Getreide und Blumen, verabscheut Dogmen jeder Art und gibt seine Erfahrung gern in Workshops weiter. Sein Glück schöpft er aus dem Garten-Vollen und aus dem Netzwerk von Kleinbetrieben, die ähnlich arbeiten und denken.
29.08.23
Episodio 9
Esporsi, uscire dalla bolla accademica
“Il cambiamento non funziona, fatto da soli. E basta blablabla.” dice la giovane ricercatrice Jessica Delves del movimento Scientists for Future Alto Adige. Quello che si prefigge il gruppo – sempre più sostanzioso – di scienziate e scienziati è diffondere informazione per un cambiamento radicale. Puntando sulla comunicazione, sulla distribuzione delle conoscenze in modo più capillare e democratico possibile, Scientists for Future si colloca tra la scienza e l’attivismo.
Diciamoci la verità: la ricerca parla di crisi climatica dagli anni ’70 del secolo scorso, ma finora come società non abbiamo preso in mano la situazione, non abbiamo trovato soluzioni al problema. La classe politica su scala mondiale ma anche locale non ha avuto la lungimiranza di agire o almeno reagire in modo incisivo.
Jessica Delves lavora presso GLOMOS, il Centro per la Salvaguardia delle Aree Montane, un centro nato come partnership scientifica tra Bonn e Bolzano – tra Eurac Research e Nazioni Unite. Con lei parlo di gioia nell’attivismo e di impegno scientifico per la collettività, di quello che la spinge a muoversi e organizzare. Jess ci racconta anche della piattaforma online ReSET, nuova di zecca, nata come strumento multidisciplinare utile per tutti – politica, economia e individui - per la trasformazione ecologica e sociale sul nostro territorio.
26.06.2023
Episodio 8
Un’aula a cielo aperto
“Questo è diventato il mio habitat”… con queste parole esordisce la contadina Stefania Lusuardi, imprenditrice in una fattoria didattica che si dedica all’agricoltura biologica nella Valle dei Laghi, a pochi chilometri da Trento. Stefania non è nata affatto agricoltrice, ma lo è diventata gestendo una fattoria e trasferendo quello che ha faticosamente imparato e sperimentato sul campo a bambini e alle loro famiglie.
In questo episodio si parla di agriCULTURA, di oasi naturale, di chilometro zero, di lavoro in rete, di svolte personali e collettive, di mani nella terra e di cuore nel territorio. Certo, anche di animali, piante e umani in un rapporto sinergico, perché il rapporto con la terra influenza, anzi determina il modo in cui guardiamo al mondo, ci nutriamo, viviamo e lavoriamo. Un racconto autentico di una giovane donna che ha cambiato radicalmente la propria vita influenzando anche quella di altri intorno a lei.
30.05.2023
Folge 7
Mehr Tempo im Klimamarathon
Was hat der internationale Gerichtshof für Menschenrechte mit der Klimakrise zu tun? Und was der Internationale Strafgerichtshof? Können wir eine Nachschärfung der bisher unzureichenden Klimagesetze einklagen? Und macht das Sinn? Von Klimaklagen wird die Rede sein, von ihrer Signalwirkung und ihrer Wirkkraft. Auch von Natur als Rechtssubjekt.
Der junge Meraner Jurist Martin Kripp hat sich im Zuge seines Studiums mit dem Recht auf eine intakte Umwelt auseinandergesetzt, aus verschiedenen Gesichtspunkten und auf verschiedenen Ebenen. Er hat sich Konfliktbeispiele angeschaut und beobachtet gerichtliche Präzedenzfälle. Klimaschutz per Gericht oder besser Klimaklagen als Instrument im Klimaaktivismus.
Zum Vertiefen:
https://climateactiontracker.org
http://climatecasechart.com
https://giudiziouniversale.eu
http://www.klimaklage.at
https://fridaysforfuture.at/klimaklage
02.05.2023
Folge 6
Auf den Spuren des guten Lebens
Nichts weniger als die Zukunft der Landwirtschaft steht auf dem Spiel, ausgehend vom Obervinschgau. Über den Stellenwert der Landwirtschaft und die Strahlkraft des Bäuerlichen unterhalte ich mich diesmal mit der jungen BOKU-Absolventin und Bäuerin Elisabeth Prugger. Sie hat ihren eigenen Weg auf einem Flecklteppich-Hof zwischen Eyrs und Tschengls gefunden und verfolgt zusammen mit ihrem Partner die Idee einer kleinstrukturierten Vielfaltsgärtnerei mit Gemüse-, Obst- und Getreide-Anbau. Marktgarten-Prinzip und Lebensform in einem. Im Greiterhaus setzt sie das um, was sie auf der Uni in Wien über naturnahes Wirtschaften und Agroforst-Systeme gelernt hat, während ihrer Sommer als Sennerin und in der Praxis am Feld. Zwei E-Lastenfahrräder und ein Netzwerk an Gleichgesinnten entlasten und motivieren sie.
Die Rede ist vom guten Leben am Land, von der Fülle und nicht vom Verzicht, vom Hof als resilientem Organismus und von längst fälligen Transformationsprozessen in der Landwirtschaft, die altes Wissen entstauben und Abhängigkeiten kappen. Auch vom Gegensatzpaar Agrarindustrie-Nahversorgung: Postkapitalismus im Sinne eines neuen Gemeinsinns. Nicht zuletzt von Lebensentscheidungen.
28.03.2023
Folge 5
Es schreit nach Chancengerechtigkeit
Wundert’s dich, dass die Geburtenrate zurückgeht? Dabei sind die Ursachen in Südtirol weniger zu suchen in den nicht ganz so rosigen Zukunftsaussichten aufgrund der Klimakrise … ja, auch die machen wenig Lust auf Fortpflanzung. Aber noch viel mehr ist die unbezahlte Care-Arbeit das große Thema, mit all ihren Folgen: schlechte Absicherung, Rentenfalle (Frauen beziehen rund die Hälfte einer männlichen Durchschnittspension!), Einbußen im beruflichen Werdegang, Ungleichgewichte zwischen den Geschlechtern. Gar nicht zu reden von der Unvereinbarkeit von Erwerbsarbeit im klassischen Vollzeit-Stil und Familie. Wo soziale Gerechtigkeit hintangestellt wird, ist die Kluft zwischen Frauen und Männern groß und wächst jene zwischen Menschen mit und Menschen ohne Kinder. Signale für den Missstand (u.a. der Fachkräftemangel) gibt es genug. Doch wie resetten wir das System? Wo bleibt die Lobbyarbeit fürs Soziale?
Die Sozialpädagogin und Soziologin Christa Ladurner koordiniert die Allianz für Familie im Forum Prävention und befasst sich seit bald dreißig Jahren mit dem vernachlässigten Bildungs- und Betreuungsbereich in unserer Gesellschaft. Sie stellt die Frage nach seinem Stellenwert, nach neuen Zeit-Modellen, hadert mit alten männlichen Mechanismen der Politik und macht einen groben systemischen Fehler aus, einer Südtiroler Wohlstandsgesellschaft ohne Wohlbefinden.
28.02.2023
Folge 4
Nichts tun ist keine Option
...sagt die junge Südtiroler Sozioökonomin Daria Habicher. Sie kommt aus der angewandten Forschung, hat Transformation zu ihrem Berufs-und Lebensmotto gemacht und begleitet heute wirtschaftliche Projekte und Prozesse, die Nachhaltigkeit nicht nur auf ihre Fahnen schreiben, sondern tatkräftig vorantreiben und umsetzen. Ihre Vinschger Wurzeln helfen ihr dabei, genauso ihre Erfahrungen in bereits bestehenden Initiativen, ihre Zusammenarbeit mit Pionieren des Wandels, ihre Zukunftsorientiertheit und ihr nicht ganz alltägliches zweites Standbein: die Leidenschaft für die Unterwasserwelt – Tauchen und anderen das Tauchen näher bringen.
Vom politischen Urgedanken, von Degrowth und Verzicht, vom schlechten Gewissen, von Begegnungen mit Tieren und Menschen und von Demut wird die Rede sein. Die Unausweichlichkeit von Transformation steht dabei genauso im Fokus wie die Lust am Mitgestalten.
30.01.2023
Episodio 3
Una vita stereo
Essere a casa in due culture e due lingue… È possible? Certo che sì.
La situazione in Sudtirolo è molto cambiata dagli anni ’70 – dal Secondo Statuto di Autonomia. La conflittualità è andata scemando e con essa sono cambiati i problemi latenti di una società etnicamente varia… che però non riesce a percepire la diversità come opportunità. Ne parlo con Aldo Mazza, editore e pioniere della convivenza, uno che ha perseguito nella sua vita professionale e familiare il concetto di casa comune per l’Alto Adige Sudtirolo. Parliamo di radici e di identità, di storie di vita e di paure. Constatiamo che la conoscenza dell’altro e dell’altra non è cresciuta col tempo o col benessere pazzesco di una provincia di frontiera, né è cresciuta la curiosità nei confronti dei nostri vicini (anche più recenti).
Rimane così un po’ di amarezza, soprattutto per chi sogna una vita stereo per tuttƏ, un Miteinander vero, non un Nebeneinander, con uno sforzo ulteriore per scardinare un sistema, nella quotidianità, nei mass media, nel tempo libero e le amicizie, nella scuola e cultura.
Voce: Anita Rossi
08.11.2022
Folge 2
Teil des Systemwandels sein
Aquaponik: Die Kombi von Fischzucht und Gemüseanbau. Das erste gewerbliche Projekt in Südtirol entsteht gerade in der Solos Farm in Tramin. Das Startup-Unternehmen ist eine Realität gewordene Vision einiger engagierter Menschen. Dahinter steht u.a. Matthäus Kircher aus Brixen. Der ehemalige OEW-Geschäftsführer, studierte Philosoph, überzeugte Permakultur-Hobbybauer, Klima-Netzwerker und Visionär ist überzeugt, dass Rebellion in der Klimakrise zur Pflicht aller Bürger:innen geworden ist.
Vom grünen Teppich neben Fischbecken, von lokalen Kreisläufen und vom Role Model Systemsprenger (insbesondere als Vater) wird die Rede sein. Auch von Klimagerechtigkeit und vom enormen Zeitdruck zu handeln.
Für weitere Infos: www.solos.farm
Stimme: Anita Rossi
10.11.2022
Folge 1
Feminismus reloaded
Die Studentin Ingrid Kapeller, auch Aktivistin, Feministin und Podcasterin, über normale Monstrositäten, über Giorgia Meloni, die Tageszeitung Dolomiten, Zerrbilder in den Medien, über die Bedeutung des biologischen Geschlechts, neue Ansätze im Feminismus, Gender Studies, und über den gemeinsamen Auftritt von Generationen im Engagement für eine gerechte Gesellschaft. Und der Frauenmarsch in Bozen? “Den braucht es, um aufzuzeigen, dass wir nicht mehr gewillt sind, länger auf Chancengleichheit und Respekt zu warten, und schon gar nicht weitere 136 Jahre (wie das Weltwirtschaftsforum prognostiziert hat). Außerdem ist der Protestmarsch ein Zeichen dafür, dass wir die Gesellschaft mitgestalten wollen und die Bühne nicht jenen überlassen, die Hetze und Nonsens verbreiten.”
Stimme: Anita Rossi
13.10.2022