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Bozens Sicherheit: Kommen die Drohnen?

Big brother ist watching you: Geht es nach Bozens Bürgermeister Spagnolli sollen die Flug-Drohnen mit Überwachungsauftrag schon bald Wirklichkeit werden.

Wenn sich die Nacht auf die Stadt heruntersenkt, wird Bozen zur Ausgehmeile, sommers wie winters. Dass sich unter die feierfreudigen Bummler auch aggressivere Subjekte mischen, ist leider Realität und es gab bereits öfters Stunk und Randale um den Bozner Obstmarkt sowie andere „heiße“ Treffpunkte der Stadt. Randale, die auch gewalttätig wurden und mit Verletzten endeten, so wie letzthin im Bozner Batzenhäusl, wo eine Gruppe von Jugendlichen andere mit Gläsern und Aschenbechern angriff.

Die Bürgerkomitees die gegründet wurden, fordern mehr Überwachungskameras oder die Einrichtung von Bürgerwehren, um die Stadt sicherer zu machen. Bürgermeister Luigi Spagnolli hat in der Zwischenzeit einen weiteren Vorschlag: fliegende Drohnen mit Überwachungskameras sollen für mehr Sicherheit in der Stadt sorgen. „Doch,“ so Spagnolli, "den Einsatz für diese Drohnen kann nicht ich geben, sondern das muss der Regierungskommissar tun.“ Dieser, Valerio Valenti hingegen sieht die Sicherheitsverwaltung der Stadt als Aufgabe der Politik. Man spielt den Ball hin und her.

Das ärgert die Freiheitlichen. Sie kritisieren das Sicherheitskonzept der Gemeinde Bozen als „dilettantisch und absurd“. Der Vorschlag des Bozner Bürgermeisters, der statt Überwachungskameras fliegende Drohnen einsetzen will, sei an Lächerlichkeit kaum zu übertreffen, schreiben sie in einer Presseaussendung. „Drohnen, die um ein Vielfaches mehr kosten werden und die nur eine beschränkte Einsatzzeit haben, können Überwachungskameras nicht ernsthaft ersetzen. Diese werden dann wohl immer zur falschen Zeit am falschen Ort eingesetzt.“ Es brauche keine Totalüberwachung, aber es gebe aufgrund der reellen Probleme keine Alternative mehr zur Videoüberwachung.

Auch die Tatsache, dass der Quästor und der Carabinieri-Oberst den Drohnen-Vorschlag von Bürgermeister Spagnolli grundsätzlich befürworten, müsse laut Ulli Mair zu denken geben und lässt daran zweifeln, ob der Ernst der Lage erkannt wurde.

Aufklärungsdrohnen klingt nach science-fiction, werden aber tatsächlich in der praktischen Polizeiarbeit verwendet. Allerdings gibt es derzeit noch Schwierigkeiten wegen hoher Anlaufkosten, Kosten durch Abstürze und vor allem datenschutzrechtliche Bedenken. Für die Überwachungsdrohnen spricht allerdings, dass sie beweglich sind, also von eventuellen interessierten Personen nicht ausspioniert werden können so wie fixe Überwachungskameras.

Ob uns also zukünftig Drohnen durch die Stadt verfolgen werden?