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ZH: Wettlauf mit der Zeit für Absicherung der Beschäftigten

Dringliche Verhandlungen für die Beschäftigten der ZH: Bis kommende Woche wollen die Gewerkschaften einen Antrag auf außerordentliche Lohnausgleichkasse in Rom haben. Dazu braucht es auch die Politik – ob offiziell im Amt oder nicht.

Es geht um nicht weniger als die finanzielle Absicherung von 90 ZH-Beschäftigten. Oder besser gesagt Ex-Beschäftigten. Denn seit der Einleitung des Konkursverfahrens gegen den Pusterer Bauriesen ZH am 27. Dezember sind die zuletzt 60 aktiven MitarbeiterInnen des Unternehmens ohne Arbeit; weitere 30 waren bereits zum Zeitpunkt des Konkurses in der Lohnausgleichkasse. Alle zusammen stehen derzeit jedoch im luftleeren Raum. Denn mit der Konkurseinleitung verfiel auch ein zuvor gestellter Antrag auf Lohnausgleichkasse wegen Betriebskrise. Eine kalte Dusche für die Beschäftigten, die nun durch einen möglichst schnellen neuen Antrag beim Ministerium wettgemacht werden soll, wie Wilma Huber vom SGB/Cisl erklärt.

Das Ziel, das nun im Zusammenspiel der drei Konkursverwalter, der Gewerkschaften sowie der Provinz angestrebt werden soll? Bis kommende Woche beim römischen Arbeitsministerium einen Antrag für ein Jahr außerordentlicher Lohnausgleichskasse für alle 90 Beschäftigten einzureichen. „Damit wären sie bis Ende des Jahres finanziell abgesichert und könnten bis dahin eine neue Arbeit suchen“, erklärt Huber. Der Zugriff auf die Maßnahme in der Höhe von 750 bis 800 Euro netto im Monat ist seit der Fornero-Reform auch in Konkursfällen möglich. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass sich auch das Land in Sachen ZH einsetzt. So sollen ein Expertentisch einberufen und vor allem entsprechende Weiterbildungsangebote für die bisherigen ZH-MitarbeiterInnen organisiert werden.

Die Zusage dafür gibt es laut Wilma Huber bereits. Nun gilt es, sich so bald wie möglich mit den zuständigen PolitikerInnen an den Tisch zu setzen, um das Ansuchen dingfest zu machen. Allerdings sei dies mit einer noch nicht gewählten Landesregierung nicht ganz einfach. Statt an die neue Arbeitslandesrätin Martha Stocker werde man sich voraussichtlich an Landeshauptmann Arno Kompatscher wenden, meint Huber. „Denn er ist schließlich der einzige, derzeit offiziell im Amt ist.“ Und die Zeit für das Ansuchen drängt. „Wenn wir es nicht innerhalb der kommenden Woche nach Rom schicken, kann nicht mehr garantiert werden, dass die Arbeiter ab 27. Dezember gezahlt werden“, sagt die Cisl-Gewerkschafterin.

Genauere Infos werden die ZH-Beschäftigten am kommenden Freitag, den 17. Jänner in Bruneck erhalten. Um 15 Uhr will der SGB/Cisl ihnen im Michael Pacher Haus alle offenen Fragen beantworten und wichtiges Wissen für die kommenden Monate mit auf den Weg geben. Allerdings kämpft man bei der Gewerkschaft derzeit noch darum, die Kontaktdaten aller Betroffenen zu erhalten. „Mit den Telefonnummern ist das gar nicht so leicht, und auf die Post können wir in der kurzen Zeitspanne nicht zählen“, sagt Huber. Sollte es nicht klappen, will die Gewerkschaft auf Methoden des 20. Jahrhunderts zurückgreifen. Wilma Huber: „Dann schicken wir eben allen ein Telegramm.“