Chronicle | Staatliche Sanierungspläne

Matteo Renzi: Gespart wird beim Staat

Erwartet worden war sie mit Spannung: die Pressekonferenz von Matteo Renzi am Mittwoch, 12. März. Und sie stellt zufrieden, "10 miliardi a 10 milioni di lavoratori" proklamiert der italienische Ministerpräsident.

Lang erwartet, nun sind sie da. Matteo Renzi hat Ernst gemacht: Zwei Wochen nach Übernahme der italienischen Regierung präsentiert der 39-Jährige seine Sanierungpläne. Beginnen will der italienische Ministerpräsident da, wo der Schuh am meisten drückt: bei den Familien. "So che le imprese ci rimarranno male, ma ho detto al capo degli industriali Squinzi che il modo migliore per aiutare le imprese in questo momento è snellire la burocrazia e cambiare il rapporto con il fisco", so Renzi. Den ganzen Beitrag lesen Sie auf La Stampa.

"Wir beginnen bei den Familien"
Um 10 Milliarden Euro gesenkt wird die Einkommenssteuer IRPEF. Wer weniger als 15.000 Euro im Jahr verdient, soll am Monatsende 85 Euro mehr in der Geldtasche haben. Angekurbelt wird mit 1,6 Milliarden Euro die Bauwirtschaft, 3,5 Milliarden Euro fließen in den Schulbau. Renzi gibt sich gerne plakativ, "10 miliardi per 10 milioni di lavoratori." So viele Menschen, Familien will Renzi mit seinen Sanierungsmaßnahmen beglücken.

Das Video zur Pressekonferenz sehen Sie hier.

Überraschung  und Skepsis
Überraschte Reaktionen von den Gewerkschaften und Pierferdinando Casini von der Udc sagt: "È una svolta vera perché è il primo grande intervento di abbassamento della pressione fiscale. Era inutile disperderlo in mille rivoli, è stato giusto concentrarlo su famiglie e consumi." Mehr Stellungnahmen finden Sie hier.
Um 10 Prozent gesenkt werden soll auch die Gewerbesteuer IRAP, garantiert sei die Finanzierung, sagt Renzi. Doch woher nehmen und nicht stehlen? "Il problema che fra oggi e domani Renzi deve risolvere è sempre lo stesso: come garantire che un taglio così impegnativo delle tasse non stravolga gli obiettivi di deficit che il governo italiano ha preso con l’Europa?" gibt Alessandro Barbera in "La Stampa" zu bedenken.

Ob gut oder schlecht, das Netz hat Renzi in eine Ecke gestellt. Beobachtet aufmerksam und kritisch.

Zweifler will Renzi nun keine mehr hören, er habe die Gelder, wisse, wo sparen. "I soldi li ho, fino a 20 miliardi", sagt Italiens neuer Regierungschef auf "Il sole 24 ore" und ihm ist klar: "Mi ci gioco la faccia, se sbaglio sono fuori."