Society | Bozen

“Ja, geht’s noch?”

Rudi Benedikter attackiert den SVP-Fraktionssprecher im Bozner Gemeinderat, Sebastian Seehauser. Dieser hatte für den “City Skyliner” Position bezogen.
City Skyliner in Wien
Foto: City Skyliner

In Wien stand schon einer. Auch in Brüssel, in Dresden und in Stockholm. Ab 1. Mai bekommt Bozen einen “City Skyliner”. Auf einer Fläche von 26 x 26 Metern wird die 80 Meter hohe mobile Aussichtsplattform aufgestellt – mitten in der Bozner Innenstadt, am Rathausplatz. Bis 15. Juni kann man für eine Eintrittsgebühr von 10 Euro die Landeshauptstadt von oben betrachten.

Erwartungsgemäß spaltet das Vorhaben die Stadt. Schon im Stadtrat sprachen sich Marialaura Lorenzini und Angelo Gennaccaro gegen den Skyliner am Rathausplatz aus. Doch auch in der SVP gehen die Meinungen auseinander. Anfang März hat der SVP-Ortsausschuss Zwölfmalgrein den Aussichtsturm in der Altstadt als “eine Attraktion, die auf einen Rummelplatz gehört kritisiert. Der SVP-Fraktionssprecher im Gemeinderat, Sebastian Seehauser hingegen verteidigt den Skyliner. Auf Antrag von Lega-Gemeinderat Kurt Pancheri befasste sich am gestrigen Dienstag der Gemeinderat mit der Sache. Die Gemeinde benutze die Altstadt wie ihr eigenes Wohnzimmer, indem sie den 80 Meter hohen Turm einfach auf den (zu) kleinen Rathausplatz stelle, kritisierte Pancheri. Keinen Grund zur Aufregung sieht Sebastian Seehauser. Immerhin stehe der Skyliner nur wenige Wochen dort – und “diese sechs Wochen sind kein Grund, ein politisches Spektakel aus der Sache zu machen, so der SVP-Fraktionssprecher.

Diese wenigen Worte genügen, um einen erbitterten Gegner des Skyliner-Projektes auf den Plan zu rufen. Seit Wochen läuft Rudi Benedikter, Grieser Stadtviertelrat von Grüne/Projekt Bozen, gegen “dieses Spektakel als einen überflüssiger, technisch-logistisch riskanten GrößenwahnSturm – und schreibt nun in einer Stellungnahme: “Ja, geht’s noch, Seehauser? Derselbe Seehauser der uns dieses unsägliche, unnütze, riskante Spektakel Skyliner mitten in die Altstadt pflanzt, erdreistet sich nun, die Kritiker anzuschwärzen? Ich kann nur sagen: Das ist ein unverantwortlicher Missbrauch unseres öffentlichen Raumes – ich halte dies für eine fahrlässige Entscheidung, was die Belastung, Blockierung, Besetzung dieses kleinen Bozner Rathausplatzes betrifft.”