Society | Wir und unsere Nachbarn

Der Freistaat von außen gesehen

Liebe Freistaat-Forderer/Wünscher/Träumer, dieser Beitrag ist euch gewidmet. Damit es mir etwas leichter von der Feder geht, erlaube ich mir, euch mit aller Sympathie respektvoll als „Freistaatler“ anzureden. Und doch juckt es mich, ein bissel zu stänkern. Nehmt es nicht persönlich. Es ist konstruktiv gemeint.

Warum das Thema Freistaat für euch plötzlich so aktuell ist, auch hier auf salto.bz, weiß ich nicht. Weil Grillo euch (so wie die Klotz) an Diktatoren des letzten Jahrhunderts erinnert? Weil ihr euch den Nord-Euro nicht entgehen lassen wollt? Weil ihr euch an Italiens Verschuldung unschuldig fühlt? Weil es Südtirol schlecht geht? Oder einfach, weil wir im Wahlkampfjahr sind?

Es ist nicht meins, zu diskutieren, ob über dem Freistaat die Sonne wieder wärmer schiene. Mich beschäftigt vielmehr, wie diese Freistaat-Forderungen auf andere wirken. „Südtiroler Außenpolitik“, wenn ihr wollt. Ja schade, dass  der Begriff so unüblich ist, dass ich ihn unter Anführungszeichen zu setzen mich gemüßigt fühle. Aber eine Begrifflichkeit, mit der wir uns früher als später vertraut machen müssen, wenn wir wirklich einen auf Staat machen wollen. (versteht das „wir“ in diesem Nebensatz  als Zeichen meines Wohlwollens, nicht als politisches Credo.) Sonst haben wir den nachbarlichen Scherbenhaufen lange noch vor dem, von euch ersehnten Freistaat.

Immer nur Südtirol

Ihr Freistaatler seid nicht die, die mit Südtirol-ist-nicht-Italien-Plakaten in Rom mühevoll aufgebautes Porzellan zerschlagen. Ihr habt einen durchaus intellektuelleren Zugang, seid verantwortungsbewusster. Zumindest glaube ich das hoffnungsvoll. Aber reflektiert ihr auch über die interregionale Wirkung solcher Symbolik? Auch wenn wir hier auf salto.bz eben immer nur Südtirol, Südtirol, Südtirol diskutieren, lesen kann man uns weltweit. Und wie ich hoffe, dass uns auch unsere Nachbarn lesen. Es ist keine ganz so krasse Symbolik aber trotzdem: wir wirken! Was werden unsere Nachbarn sich dabei denken?

Ich mache es mir jetzt bewusst etwas leicht und tauche in ein hypothetisches und frei erfundenes Stammtischmilieu ein. Ein kleiner zynisch-böser Rundumblick, um euch wachzurütteln:

An einem Stammtisch im Trentino könnte ich mir folgende Argumentationsweise durchaus vorstellen:

„Ihr Südtiroler seid mir schöne Freunde! Erst schreit ihr > und wollt die Region aushöhlen. Dann steigt ihr zwecks Euregio wieder mit uns in Bett. Und schließlich knallt ihr uns mit dem Freistaat wieder die Schnauze vor der Nase zu. Ganz schön opportun seid ihr! Alla fine volete solamente tornare al Austria vero? E mandarete fan culo gli italiani. Andate pure, ci godremo di questo futuro confine a Salorno, maledetti!“ Stammtisch-Niveau eben.

Am Nordtiroler Stammtisch könnte man Gedanken vermuten wie: „Jetzt holen sich die Südtiroler seit Jahren all die Zuckerlen – neid – erbetteln sich aus Wien jede Unterstützung und schließlich wollen sie nach der Freien Universität auch noch den Freistaat. Größenwahnsinnig? Habt ihr nicht jahrelang von euer Tiroler Identität geleiert und jetzt soll es einen Tiroler Staat geben, dessen Hauptstadt nicht Innsbruck heißt?“

Und in Osttirol: „Kaum haben wir wieder begonnen, uns mehr am (gemeinsamen) Pustertal als am Drautal zu orientieren, riskieren diese Südtiroler Vögel wieder eine Grenze bei Arnbach und wir werden wieder isoliert im Nirgendwo hängen. Hat doch bereits die Unesco-Definition des Dolomitengebiets gezeigt, dass die Südtiroler uns nicht wirklich wohlgesonnen sind.“

Vielleicht in einem Wiener Heurigen: „Erst kreischten die da wie aufgestochene Taranteln wegen der Doppelstaatsbürgerschaft herum, sprechen von Vaterland und denken letztlich dabei nur an den eigenen Vorteil. Und wir reißen uns die Haxen aus, um den Südtirolern die Autonomie vor Rom zu verteidigen und sie stechen uns hinterrücks das Messer in den Rücken und wir blamieren uns vor der UNO, wo jetzt alle denken, dass unser Wort einen Scheißdreck wert ist! Und was, wenn der Freistaat-Gedanke auf unser Bundesland Tirol überspringt? Diese Sezessions-Südtiroler treiben Österreich in die Lächerlichkeit!“ Und der besonnene Diskussionspartner: „Wast jo eh, der Freistaat ist ja nur die Mogelpackung für >. Die Südtiroler kommen wieder zu uns. Die Burgenländer Weinbauern werden diesmal schon keinen Aufstand machen.“

Und im Münchner Bierzelt: „Freistaat. Jawohl! Die wollen zu uns. Freilich, die annektiern mir glei!“ 

Vorarlberg: „Hätten die uns damals nach der Volksabstimmung nur der Schweiz anschließen lassen! Jetzt haben wir die Wahl zwischen geduldetem Anschluss an Großtirol oder einer Österreichischen Enklave. Die Südtiroler haben uns jahrelang als möglichen Partner ignoriert. Warum soll jetzt wegen denen die Sicherheit unserer Zukunft wanken? Wir werden uns zu wehren wissen!“

Im Engadin: „Sollen die doch machen, solange sie nicht den Franken einführen und Eidgenossen werden wollen.“

Und im Belluno: „Jetzt verlieren die reichen Südtiroler den Boden endgültig unter den Füßen. Arrogant waren sie immer schon. Vermutlich wollen sie mit unseren Ladiner Gemeinden noch ein paar Rosinen picken und dann vertschüssen sie sich, mit all den Geldern, die uns genauso zugestanden hätten. Und wir können hier verrecken und uns autonomie- und provinzlos mit dem Veneto herumschlagen. Vielleicht können wir uns ja mit dem Trentino gegen den Freistaat verbünden. Ihr sollt uns kennenlernen. L’Alemagna sarà la vendetta nostra!“

Katalonien, Schottland etc: „Diese feigen Südtiroler. Prahlen da weltweit als Vorzeigeautonomie und orten sich im Herzen Europas. Aber, wenn es dann ums Eingemachte geht, verstecken die sich hinter unserem Rockzipfel. Wir müssen die Präzedenzfälle schaffen und die Südtiroler wollen dann geschmeidig wie Ballerine über die gemähte Wiese tanzen.“

Brüssel nicht zu vergessen: „Jetzt geben wir denen alle diese Werkzeuge in die Hand. Ein Europa der Regionen könnten sie bauen, Alpenländische Vorreiter sein. Etwas wirklich Großes und Visionäres schaffen. Aber nein, geschaut wird nur auf den eigenen Geldbeutel. Italien muss Provinzen abschaffen, um finanziell über die Runden zu kommen, und die Südtiroler wollen mitten in der Eurokrise einen Ministaat gründen. Gut, dass wir andere Sorgen haben, als uns um dieses kleinkarierte Völkchen zu kümmern.“

So, liebe Freistaatler, ohne polemisch sein zu wollen, habe ich mich jetzt satt der Polemik bedient, um zu erklären, warum mir dies alles suspekt ist. Mir ist nämlich gute, interregionale Nachbarschaft sehr wichtig. Habt ihr nicht Angst, dass eure laut gedachten Träume unsere Nachbarn verunsichern, verärgern, brüskieren? Viel Feind, viel Ehr? Europäische Zukunft wird doch nicht von egozentrischen Lokalmatadoren gebaut, sondern gemeinsam mit Nachbarn. Außenpolitik nennt man das. Wir, die wir immer von allen geliebt werden wollen und als Tourismusland auch müssen. Wir, die wir immer jemanden zum Selbstmitleid besudeln brauchen. Wir sollten uns bewusst machen, dass man ohne Freunde keinen Staat machen kann (welch Wortspiel!). Und dass man als Ministaat sehr viele Freunde notwendig haben wird. Baut diesen Freistaat nicht auf einen Scherbenhaufen! Darum bedenkt doch bitte bei künftigen Freistaat-Diskussionen, dass der nachbarschaftliche Aspekt genauso zum Thema gehört wie die Disagio-Problematik. Denkt etwas mehr „.eu“ und etwas weniger „.bz“ und noch viel Erfolg in diesem Sinne!

 

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Martin Geier Sat, 04/13/2013 - 22:00

Das Foto zum Artikel ist sehr gut gelungen; auf so eine Idee muß man erst einmal kommen. :)
Natürlich liegt die Wurzel der Freistaatwünsche(lege die verschiedenen Visionen und Modelle der Einfachheit halber mal zusammen) tief in der Südtiroler Geschichte und das ist erst einmal historisch und ethnisch bedingt. Die €Krise (dazu auch hier: http://www.salto.bz/de/article/13042013/europa-und-der-eu-am-scheideweg )sorgt dafür daß die unverheilten Wunden in Europa erneut aufbrechen und daß es in erster Linie ums Geld geht. Geld das nicht irgendwo in einem ungeliebten Staat verrinnen soll und das man zuerst einmal retten will. Habe mich im Vorfeld der Parlamentswahlen intensiv an der Diskussion um das SVP-PD Abkommen beteiligt. Da ging es eigentlich nur um einen Punkt; um die Beteiligung Südtirols an den Schulden und Ausgaben des Staates. Das ist sehr vielsagend. Sezession heute fußt in erster Linie auf die Hoffnung das eigene Vermögen und den eigenen Wohlstand zu retten indem man einen eigenen Staat gründet der dann nicht mehr für die Verbindlichkeiten des Exstaates geradestehen muß. Da ist fast nix mit Europa und viel mit Egoismus. Und ich denke das haben unsere Nachbarn auch längst erkannt. Die Entfremdung gegenüber Nordtirol ist mit den Händen zu greifen und wir gelten dort zurecht vielfach als Rosinenpicker. Und für unsere deutschen Parteien liegt die Grenze längst in Salurn; da ist nix mit Historik und dem Alten Tirol. Von der Schweiz werden wir geflissentlich ignoriert zumal wir uns gerne von dort manch Anregung holen(bsw. direkte Demokratie) aber sonst auch gar nix von einem multiethnischen Staat als Willensgemeinschaft übernehmen wollen und bes. unsere Freistaatler in einem zutiefst "wir gegen die" denken. Der letzte Aspekt ist der warum bei uns Sezessionisten und Freistaatler aller Couleur auf der Stelle treten; und das obwohl sie in den letzten Monaten von der SVP eine Steilvorlage nach der anderen bekommen haben. Das Unvermögen Südtirol als buntes, multiethnisches Land zu verstehen und danach auch wirklich zu handeln ist ihnen gemeinsam. Daß einem neuen Staat schier unmöglich viele Hürden im Wege stehen ist mit einem Blick klar; daß neue Staaten durch ihre Nachbarn und die wirklich großen Staaten mitlegitimiert werden müssen ebenfalls. Und Nein; ich wünsche ihn mir nicht. Der Weg den die Proponenten gehen müssen ist noch sehr weit. Und da meine ich nicht die liberalen Verfechter hier auf salto.bz..
Zuletzt; ich begrüße daß salto.bz allen politischen Gruppen ein Forum bietet; seien es nun Gegner oder Befürworter einer Unabhängigkeit Südtirols.

Sat, 04/13/2013 - 22:00 Permalink
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Klaus Egger Sun, 04/14/2013 - 18:50

Fantastischer Artikel! Mit oder ohne Polemik, wahr, wahrer oder falsch, ist mir wurscht. Einfach mit viel Mühe zusammen gesetzt und detailreich bespickt. Verdient fast schon einen stilistischen Orden. Und bringt ganz nebenbei und mit viel Ironie neue Diskussions-Ansätze in die Freistaat Debatte. Danke Benno

Sun, 04/14/2013 - 18:50 Permalink
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Roland Kofler Sun, 04/14/2013 - 22:43

Weniger als die Hälfte von den dargelegten Anreiner-Argumenten leuchten mir ein: Bruessel und Belluno.
Ausschlaggeben für mein Problem mit dem Artikel ist dass du Aussenpolitik auf die Lebensfrage meiner Oma reduzierst: "Was werden unsere Nachbarn sich denken?"
Vielleicht funktioniert unsere Aussenpolitik schon besser als so.

Sun, 04/14/2013 - 22:43 Permalink
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Sepp Bacher Sun, 04/14/2013 - 22:53

Freistaat, wie Bayern, Sachsen, oder freier souveräner Staat - das ist die Frage? Wie Luxemburg (525.000 Einwohner), Island (320.00 E.), usw.? Und bei solchen Staaten redet doch keiner von Kleinstaaten, oder? Da denkt man wohl eher an Andorra, Monaco, Vatikan, San Marino, Lichtenstein usw. Im Laufe der letzen Jahrzehnte haben sich mehrere vergleichbare europäische Staaten selbständig gemacht, z. B. Malta (420.000 E.) von Großbritannien, Zypern (885.000 E.) von Griechenland, Montenegro (625.000 E.) und der Kosovo von Serbien. Bei jenen Ländern, die halbwegs eine homogene Gesellschaftsstruktur hatten, ist es ohne größere Konflikte innerhalb und außerhalb (Nachbarn/Internationale Anerkennung) abgegangen. In Zypern und im Kosovo gab es jedoch Krieg und Feindschaft unter den Volksgruppen. Wenn wir das Beispiel Zypern hernehmen und analog auf Südtirol übertragen, dann wäre davon auszugehen, dass Italien die Italiener in Südtirol nicht im Stich lässt. Das könnte dann so ausschauen, dass es nach einem - hoffentlich nicht bewaffneten - Konflikt zu einer italienisch besetzten Zone mit Demarkationslinie, mit Zäunen durch die Städte Bozen und Meran kommen könnte. Die Italiener der einen Zone und die Deutschen der anderen Zone könnten/müssten in die jeweils andere Zone umziehen, usw.. Wollen wir wirklich ein solches Szenario?
Nun es gibt auch andere Freistaat-Lösungen und zwar innerhalb eines souveräner Staates: z. B. das zweisprachige Puerto Rico innerhalb der USA, mit Parlament und Gouverneur. Oder das multi-etnische und mehrsprachige Sansibar innerhalb Tansania, mit eigenem Präsidenten und Parlament. In Europa kennen wir ähnliche Situationen mit praktisch vollständiger Selbstverwaltung, z. B. Grönland und die Färöer-Inseln innerhalb Dänemark, die schwedischen Aland-Inseln innerhalb Finnland, die britischen Kanalinseln (Jersey) vor der Küste Frankreichs. Südtirol ist zwar keine Insel, wenn wir uns oft auch so benehmen. Wir könnten uns aber bei der Weiterentwicklung unserer Autonomie an den genannten "Inseln" orientieren.

Sun, 04/14/2013 - 22:53 Permalink
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Michael Bockhorni Mon, 04/15/2013 - 08:27

In reply to by Sepp Bacher

Danke, wobei Malta und Zypern von Großbritannien im Zuge der Entkolonialisierung in die Unabhängigkeit entlassen wurden. Mich würde interessieren, ob die Bayern nicht beim Finanzausgleich (oder wie das in D heißt) mitzahlen müssen. Bei einer Wiedervereinigung mit Österreich wäre sicher etwas an Wien zu zahlen. Grönland (noch nicht) und die Faröer bzw. Aland Inseln kommen wahrscheinlich nicht in die Situation und wenn ich mir die Finanzsituation von Zypern (und über Malta wird ja ähnliches gemunkelt http://www.godmode-trader.de/nachricht/Malta-Standard-Poor-s-senkt-Boni…) ansehe, weiß ich nicht wo der Vorteil für Südtirol liegen soll.

Mon, 04/15/2013 - 08:27 Permalink
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pérvasion Sun, 04/14/2013 - 22:58

Ich möchte mich als Unabhängigkeitsbefürworter dafür entschuldigen, dass ich auf diese Darstellung nicht näher eingehen werde. Wenn wir 'Sezessionisten' auf diesem Stammtischniveau argumentieren würden, man würde uns — völlig zu recht — 'zerfetzen'.

Sun, 04/14/2013 - 22:58 Permalink
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anonymous anonym Mon, 04/15/2013 - 14:52

In reply to by Sylvia Rier

Was mich (o.a.) daran hindert? Vielleicht Zeitmangel. Aber die "Arbeit" muss ich mir dank Harald nicht mehr antun.
Danke, Harald

Mon, 04/15/2013 - 14:52 Permalink
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Benno Kusstatscher Mon, 04/15/2013 - 08:33

Vielen Dank erst mal denen, die unterstützende Worte für mich gefunden haben. Tut mir echt leid, dass euch dies anscheinend Sympathiepunkte kostet!

Kritik an der Wahl meiner stilistischen Mittel muss ich wohl aushalten können. Kann ich auch. Dass mir große Demokraten deswegen die Diskussion verweigern, ist ihr gutes Recht. Man muss sich auch nicht gleich zu einer Diskussion herablassen, aber einen kleinen, sachdienlichen Hinweis (oder Link) auf irgendein Dialogangebot der Freistaatsarchitekten an unsere Nachbarländer, oder wenigstens an die Euregio-Partner, hätten sich (wenn schon nicht ich) die Salto-Leser schon verdient. Und dabei wäre ich so gerne eines Besseren belehrt worden...

@Martin: ja, vom Verdacht des finanziellen Egoismus sollten wir uns bemühen, uns zu befreien, und zwar alle, ob nun Freistaatler, Vollautonomisten oder sonstiger Ausrichtung. Diese Gleichgültigkeit gegenüber Nord/Osttirol und Trentino beängstigt mich enorm, ist aber nicht nur auf die politischen Parteien begrenzt. Scheuklappen werden seit mehr als zwei Jahrzehnten von den sog. alternativen deutschsprachigen Printmedien festzementiert (ja liebe FF, Tageszeitung & co, dass man anders als bei euch in den Athesia-Medien gelegentlich auch übern Nord/Osttiroler Landtagswahlkampf lesen kann, könnt ihr nicht nur auf das geringere Budget schieben).

@Roland: Sapperlot, das hast Du mich aber erwischt! Dass ich diesen Spruch, den ich natürlich auch aus meiner Kindheit kenne, jemals öffentlich im Internet benutzen würde, hätte ich mir auch nie träumen lassen. Der Punkt (und der Lacher) gehen an Dich :-) Zwar sei hier versichert, dass die Beweggründe der Omas nicht die meinen sind, aber ich hätte den einen Satz auch nicht so wie Oma formulieren müssen.

@Sepp: Danke für die Zahlenspiele. Ich habe auch eins aus weniger weit entfernten Ländern: Belluno hat 213.000 Einwohner, und Monti meinte, das wäre nicht einmal einer Provinz würdig. In solchen Zeiten leben wir! Die Provinz gemeinsam mit dem Treviso hätte 1.100.000, also etwas mehr als Trentino und Südtirol zusammen. Die präzise Unterscheidung zwischen dem souveränen Konzept und dem Freistaat-im-Staat-Konzept ist eine tolle Bereicherung der Diskussion. Danke. Und wie falsch läge ich, wenn ich Zweiteres mit dem Begriff „Vollautonomie“ assoziieren würde?

Mon, 04/15/2013 - 08:33 Permalink

»Dass mir große Demokraten deswegen die Diskussion verweigern, ist ihr gutes Recht.«
Es geht ja nicht um »eine Diskussion«, sondern um eine Diskussion auf dieser Ebene. Um dir zu antworten, müsste ich mir ja nur ein paar fiktive Stammtischgespräche ausdenken, deren Teilnehmer sich positiv über die Unabhängigkeit Südtirols äußern. Dass das uns nirgendwo hinführt, siehst du doch hoffentlich selbst ein.

»Man muss sich auch nicht gleich zu einer Diskussion herablassen, aber einen kleinen, sachdienlichen Hinweis (oder Link) auf irgendein Dialogangebot der Freistaatsarchitekten an unsere Nachbarländer, oder wenigstens an die Euregio-Partner, hätten sich (wenn schon nicht ich) die Salto-Leser schon verdient.«
Hattest nicht du selbst erst kürzlich positiv erwähnt, dass wir von BBD als einzige einen steten Blick auf unsere Nachbarländer haben? Es reicht fürwahr, sich in unserem Blog umzusehen, das Manifest zu lesen und ggf. die Suchfunktion zu benützen.

Mon, 04/15/2013 - 10:35 Permalink
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niwo . Mon, 04/15/2013 - 11:01

Angenommen es gäbe Leute, die sich konstruktiv Gedanken machen, wie man über ein ambitioniertes Integrationsmodell, ImmigrantInnen wesentlich besser und aktiver integrieren könnte.
Und dann käme jemand, der die Diskussion bereichern möchte, indem er darüber philosophiert, was an den Stammtischen über diese Projekte so vom Stapel gelassen würde. Tolles Niveau, oder?

Mon, 04/15/2013 - 11:01 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mon, 04/15/2013 - 11:12

Hallo Herr Kusstatscher, ich hätte da einen Vorschlag, was halten Sie von: "Merkel`s Euro-Politik von aussen gesehen."
Da könnten Sie sich doch einige tolle Stammtischgespräche ausdenken, aus Frankreich, Spanien, Italien, Portugal, ok, die Gespräche wären vielleicht noch jugendtauglich, wenn Sie dann aber zu Griechenland oder Zypern kommen, sollten Sie vielleicht nicht mehr alles schreiben, was da an den Stammtischen gesagt wird, Jugendschutz und so.

Soweit zur Wichtigkeit der Stammtischgespräche in Bezug auf die Politik, Innen oder Aussen ist da eigentlich ganz egal.

Mon, 04/15/2013 - 11:12 Permalink
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laurin B. Mon, 04/15/2013 - 11:18

Die Mächtigen machen, was sie wollen und die anderen erleiden, was sie müssen.
Thukidides (454-399 v.Chr.)

Mon, 04/15/2013 - 11:18 Permalink
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Benno Kusstatscher Mon, 04/15/2013 - 12:55

Okay Leute, ich hab’s verstanden: Stammtische haben nichts mit Basisdemokratie zu tun und sind auf dem intellektuellen Niveau hier nicht erwünscht. Merke ich mir. Ängste, die wir eventuell schüren könnten, Emotionen, die wir unbedachterweise auslösen könnten und sich als kontraproduktiv gegen unsere Zukunftsgestaltung erweisen könnten, müssen tabu bleiben. Political Correctness und Humor trennt man wie Himmel und Hölle, und ich habe mich ins Fegefeuer dazwischen katapultiert. Hätte ich bloß auch der Merkel „ihrerzeit“ einen Stammtischblog zur Warnung verfasst, ich wäre heute stolz drauf (und vielleicht sie mir im Nachhinein sogar etwas dankbar --- nun gut, so arrogant, das wirklich zu vermuten, bin ich unbedeutendes Nichts nun auch wieder nicht).
Ob die BBD den Anspruch erhebt, Sprachrohr aller „Freistaatler“ zu sein, weiß ich nicht, Simon. Genauso wenig, ob Eure Begriffsdefinitionen dem allgemeinen Konsens entsprechen. Als eifriger und dankbarer Leser der Seite hatte ich Euren Blick über den Tellerrand ja auch schon gewürdigt, aber ein Händereichen, wie Ihr die Anrainerländer bei der Freistaat-Diskussion mitnehmen wollt, habe ich dort beim besten Willen noch nicht entdeckt. Bleibt mein Dank dem Harald, der sich auf der konstruktiven Diskussion verpflichtet zeigt. Für derartigen Tadel bin ich sehr empfänglich.

Mon, 04/15/2013 - 12:55 Permalink
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Harald Knoflach Mon, 04/15/2013 - 13:11

In reply to by Benno Kusstatscher

BBD ist bestimmt nicht Sprachrohr aller "Freistaatler". Was mich aber stört ist, dass ein Thema, welches meiner Ansicht nach zukunftweisend ist, von liberalen ökosozialdemokratischen Kräften in Südtirol ignoriert, tabuisiert bzw. verteufelt wird, nur weil es von bisweilen dubiosen Kräften vereinnahmt wurde. Es ist irgendwie so, wie wenn ich nicht gegen Atomkraft sein dürfte, weil H.C. Strache auch gegen Atomkraft ist. Das ist widersinnig. Und daher mein Tadel. Polemik und "Diskussion" haben wir bei diesem Thema von beiden Seiten schon genug. Es ist höchst an der Zeit, die Potentiale zu erkennen und ergebnisoffen und neutral zu diskutieren.
Die Begrifflichkeiten, wie wir sie verwenden und definieren, sind Referenzwerken für Politikwissenschaft entnommen.

Mon, 04/15/2013 - 13:11 Permalink
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Salto User
Manfred Gasser Mon, 04/15/2013 - 14:11

In reply to by Benno Kusstatscher

Leider falsch Herr Kusstatscher, genau an den Stammtischen sollte Basisdemokratie entstehen, und es wird sicher auch Stammtische geben, wie Sie sie hier beschreiben, aber es gibt zum Glück auch viele andere, und wenn Sie möchten, könnte ich Sie mal zu unserem Stammtisch eingeladen, da diskutieren zwischen 8-12 Personen, Frauen und Männer zwischen 22 und 54, Selbstständige, Angestellte und Bauern, über die Zukunft unserer Heimat. Da gibt es den Schützen und den Grünen, den SVP- und den M5S-Wähler, wir sind sicher nicht immer, eigentlich ziemlich selten einer Meinung, und "streiten" doch darüber! Und da gibt es keine Tabu´s, es gibt Ängste, es gibt auch Unsicherheit, und es gibt manchmal sogar etwas Humor.

Abschliessend möchte ich Ihnen noch zu ihrer Selbst- und nicht nur -Ironie gratulieren, ihre Beiträge haben irgend etwas, das mich regelrecht dazu verführt, Ihnen zu antworten, Kompliment dafür.

Mon, 04/15/2013 - 14:11 Permalink
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pérvasion Mon, 04/15/2013 - 14:22

In reply to by Benno Kusstatscher

Das mit dem Sprachrohr aller Unabhängigkeitsbefürworter halte ich für ein Totschlagargument. Dieses einheitliche Sprachrohr gibt es genausowenig, wie es das Sprachrohr aller Autonomisten gibt. Wenn wir also diskutieren wollen, dann müssen wir akzeptieren, dass jeder die eigene Position vertritt. Schon deshalb ist es mir suspekt, wenn jemand dadurch »argumentiert«, dass er die angebliche, nicht überprüfbare Meinung anderer in's Feld führt.

Mon, 04/15/2013 - 14:22 Permalink
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Sepp Bacher Mon, 04/15/2013 - 14:31

Ich bin dankbar für dieses Forum und für die z. B. kundigen Beiträge, die ich zu lesen bekommen - die anderen ignoriere ich - sowie, dass ich auch mein Wissen und meine Erfahrung einbringen kann.
Was ich hier aber noch nicht verstanden habe: Welche Beiträge schaffen es in der Liste unter die Top-Five, welche unter die Top-Ten, einige sogar auf die Titelseite. Macht das der Computer, das Redaktionsteam, oder wie funktioniert das und nach welchen Kriterien? Vielleicht kann mir das jemand erklären. Danke!

Mon, 04/15/2013 - 14:31 Permalink
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Editorial Salto Mon, 04/15/2013 - 15:38

In reply to by Sepp Bacher

@Sepp Bacher Die Frage nach den Kriterien, wer von euch Bloggern unter die Top 5 oder Top 10 auf der home erscheinen, ist sehr wichtig. Wir arbeiten gerade daran, diese Kriterien neu festzulegen. Anzumerken ist: Die Kriterien haben wir seit unserem Online-Start bereits einmal geändert. Denn sie hängen auch schon davon ab, wie viele von Euch hier bloggen und kommentieren. Ihr, die salto-Community, vermehrt euch zu unserer Begeisterung ständig weiter.
Und wir sind aus einem noch anderen Grund mehr als begeistert: Eure Diskussionen sind spannend und werden hoch qualitativ geführt. Genau aus diesem Grund gestaltet es sich für uns nicht so leicht, wie gedacht und wie man glauben möchte, neue passende Kriterien festzulegen. Wir melden uns dazu demnächst. Euch aber auch hier schon ein großes Dankeschön!
Es grüßt
Demos2.0

Mon, 04/15/2013 - 15:38 Permalink
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Sepp Bacher Mon, 04/15/2013 - 18:28

Wer nicht dafür ist, ist dagegen. Man muss einordnbar sein: entweder Sezessions-Befürworter oder -Gegner! Ich lasse mich aber nicht gerne einfach so einordnen. Als möglichst selbstbestimmter Mensch erlaube ich mir oft meine eigenen Wege zu gehen und eigene Überlegungen anzustellen. Der Beitrag von Benno schien mir zu reißerisch und fast ein bißchen zu oberflächlich. Ich wollte ihn aber nicht kritisieren, sondern eine andere Sichtweise einbringen. Benno wertet meinen Beitrag als Zahlenspielerei. Mir geht es aber nicht um die Zahlen, sonder darum darzulegen, dass die Größe nicht das Ausschlaggebende ist und dass auch vergleichbar große/kleine Staate problemlos existieren können. Außerdem, dass ihr Eigenständig-werden längerfristig kein Problem war/ist. Nun hat Harald Knoflach das Thema Grenzen und mehr ausgiebig dargelegt. Auf meiner Denk-ebene möchte ich ein einfaches Beispiel bringen: Logisch verändern sich die Beziehungen wenn sich der pubertierende Junge versucht, sich von den Eltern abzunabeln. Und nicht nur zu denen, sondern zu seinem ganzen sozialen Umfeld. Das heißt aber nicht, dass die Beziehungen schlechter sind, sondern anders. Und ähnlich verhält es sich, wenn sich der schwächere Partner einer Beziehung emanzipiert, oder es zu Trennung kommt.
Zu Michael Pockhorni: Es stimmt, bei Zypern habe ich zu wenig recherchiert - deine Präzisierung ändert aber nichts an der Überlegung. Ich glaubte mich zu erinnern, dass Griechenland im Zypernkonflikt eine entscheidende Rolle gespielt hat.

Mon, 04/15/2013 - 18:28 Permalink
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Sepp Bacher Mon, 04/15/2013 - 18:40

Nun der Finanzausgleich betrifft nicht nur die reichen Bundesländer in Deutschland oder Regionen in Italien. Auch innerhalb der EU zahlen die reichen Staaten für die armen. Und warum sollte sich das reiche Südtirol drücken wollen!
Zum Schluss noch: Welches der wesentliche Unterschied zwischen Voll-Autonomie und Freistaat nach internationalem Recht ist, müsste man vielleicht den Senator Palermo fragen; oder vielleicht kann das auch jemand in diesem Forum - z. B. Harald Knoflach, wenn er sich nicht an den Begriffen stößt - beantworten. Danke!

Mon, 04/15/2013 - 18:40 Permalink
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Michael Bockhorni Mon, 04/15/2013 - 20:32

In reply to by Sepp Bacher

also mit jedem Kommentar (auch beim Blog Argumente des "Freistaatlers") lerne ich dazu und finde es sehr interessant und spannend. Wenn ich aber den Artikel "Selbstbestimmte Völker Eurpoas" lese, dann kommt wieder alles durcheinander: "Freistaat, Bundesland oder Bundesstaat" ???? Ich hab mal schnell bei Wikipedia reingeschaut und hier wird Freistaaat als historisches bzw. sprachpuristisches Synonym für Republik bezeichnet, im Gegensatz zu Monarchien (oder Großfürstentümern - entschudligt den ironischen Seitenhieb). Unter dem Kapitel "heutige Situation" wird ausgeführt, dass für die deutschen Bundesländer mit der Bezeichnung Freistaat diese keine maßgebliche rechtliche Bedeutung hat. Aus dem bisher gelesenen schließe ich, dass es den "Loslösern" also um eine Eigenstaatlichkeit geht. Neben den Existenz- und Identitätsängsten auf Grund einer Assimilierungsgefahr, werden dann doch wieder finanzielle Gründe (IVA/MwSt.) genannt. Wer sich den Film "Wer kriegt am Ende das Geld" http://www.salto.bz/de/article/30032013/wer-kriegt-am-ende-das-geld#com… angesehen hat, weiß eigentlich, dass die Reichen (Staaten, Regionen) ihr Geld "wiedersehen". Also für ein sinnvolles Referendum bräuchte es dringend eine klare Information darüber, welches Gebiet in welcher Rechtsform mit welchen Regeln gemeint ist.

Mon, 04/15/2013 - 20:32 Permalink
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Benno Kusstatscher Mon, 04/15/2013 - 21:57

Leider schaffe ich es nicht, ständig auf Salto online zu sein. Ersuche um Nachsicht, dass meine Antworten blockweise kommen…

@anonym: womit mein erster Punkt auch gleich Dir/Ihnen gilt. Das mit dem Zeitmangel geht uns wohl allen so. Umso mehr Respekt habe ich vor jeder/m, die/der hier die Zeit investiert, ausformulierte Gedanken zu platzieren. Ich möchte auch anmerken, dass es obendrein sehr viel Energie kostet, sich hier mit vollem Namen einzubringen und sich die teils voraussehbaren Watschen abzuholen. Ich möchte zum Ausprobieren ermuntern und find es toll, dass Du/Sie auf Harald’s Blog auch argumentativ mitmisch/st/en.

@Manfred Gasser: Herr Gasser, das Angebot klingt verlockend, vorausgesetzt am Stammtisch geht es auch noch „jugendtauglich“ :-) zu, wenn über die Eurokrise sinniert wird. PS: meinerseits steht das Angebot zum Duzen jedenfalls.

@pérvasion: Dein Einwand mit dem Totschlagargument ist gerechtfertigt. Sei so gut und verweise mich nicht auf die BBD Suchmaschine als wäre es der Duden Südtiroler Identitätsfindung. Ich hatte mich davon provozieren lassen und nehm’s zurück.

@Sepp: genau! Einordnen will mich hier auch nicht lassen. Wär ja noch schöner. Auch wenn Harald mit dem „liberal ökos…“-Dingsbums fast in Versuchung dazu war. Ja, Zahlenspiele. Nur: als Techniker verbitte ich mir, dass diesem Wort irgendetwas Abwertendes angehaucht wird (das wäre wohl eher die Zahlenspielerei) und hatte es auch nicht negativ gemeint. Das „oberflächlich“ (au!) hat so richtig wehgetan. Bilde ich mir doch ein, einen tiefersinnigen Aspekt in die Diskussion mit eingebracht zu haben. Also habe ich meinen Artikel noch einmal durchgelesen und vermute, was Du (wohl) meinst: nicht-recherchiert? Nun denn: als nicht-journalistischer Meinungsblogger werde ich mir diese Freiheit – sicherlich mit Deinem wohlwollend winkenden Zaunpfahl im Hinterkopf – weiterhin nehmen.

@Armin: Grammatikfehler!? Grrr. Das packt mich beim Ehrgeiz ;-)

@Editoral&Sepp&Harald: was war ich frustriert, nach dem „Posten“ meines ersten Beitrags es nicht sofort unter die Top 5 gebracht zu haben! Allerdings, dass es dieser Beitrag hier gestern ohne mein Wissen als „Aufmacher“ auf die Titelseite gebracht hatte, verlangte mir auch mein Stehvermögen ab. Da war schon Luftholen angesagt. Mit dem „Editor’s Choice“-Label werden einem/r noch dazu wohl sämtliche Editier-Rechte genommen (das fühlt sich genauso an wie bei den Kommentaren, nur ist man eben noch exponierter). Das macht die Salto-Redaktion allerdings mit wohlwollender Textmassage/-formatierung wieder wett. Also, vielen Dank an die Redaktion.

Mon, 04/15/2013 - 21:57 Permalink

danke für das du, das ich sehr gerne annehme, und ich muss dir leider sagen, dass ich dir das mit "jugentauglich" leider nicht versprechen kann, besonders bei einigen Themen, unter anderen das von dir angesprochene.
Natürlich versuchen wir "meistens" konstruktiv zu diskutieren und zu kritisieren, aber ab und an wird daraus auch eine "critica a stessa", was aber auch nicht weiter schlimm ist und immer mal passieren kann.

Mon, 04/15/2013 - 22:43 Permalink
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succus . Tue, 04/16/2013 - 09:57

Interessant das Benno Kusstatscher von einem "konstrukiven" Beitrag spricht. Vielleicht ist ihm noch gar nicht aufgefallen, dass er sofort in einem plump-pauschalisierenden Ton verfällt und sich genau der Stammtischargumente bedient, die er den Unabhängigkeitsbefürwortern vorhält. Ich möchte Herrn Kusstatscher einen Spiegel vorhalten, damit er erkennt, dass derartige Beiträge wirklich gar nichts bringen, geschweige denn ein mit Argumenten gespickter Diskurs mit den Unabhängigkeitsbefürwortern ermöglicht wird. Ich habe den Text gedreht, habe denselben Stil verwendet, den Herr Kusstatscher für nötig hält, um mit den Freitstaat-Befürwortern zu diskutieren. Der Text entspricht nicht meiner Meinung, sondern soll — als reine Umkehrung — eine entlarvende Wirkung entfalten: Auf dieser Ebene zu argumentieren ist nicht sinnvoll. Der Artikel ist auf BBD erschienen: http://www.brennerbasisdemokratie.eu/?p=14732

Tue, 04/16/2013 - 09:57 Permalink
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Benno Kusstatscher Tue, 04/16/2013 - 10:31

In reply to by succus .

Endlich Humor! Ich erlebe gerade eine demokratiepolitische Sternstunde. Schade nur, dass Dir dabei wohl die rote Farbe ins Gesicht geschossen ist. Mir ist sehr ernst und es ist keinesfalls ironisch, wenn ich Dir für den Zeriss meinen Dank aussprechen möchte. So herzlich habe ich mir Online-Diskussion, ob jetzt auf BBD oder Salto, immer gewünscht. Da fühle ich mich gleich bestärkt, auch künftig in die stilistische Trickkiste zu greifen, um Euch zu weiteren solchen Highlights zu provozieren. Sepp hatte schon erwähnt, dass es zwischen strikt dafür und strikt dagegen eine wohltuende Spielwiese für Indvidualisten gibt, aber die künstlerische Freiheit, das etwas zu verkürzen, stehe ich Dir gerne zu.

Tue, 04/16/2013 - 10:31 Permalink
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succus . Tue, 04/16/2013 - 11:00

In reply to by Benno Kusstatscher

Danke für das Kompliment und glaube mir, ich stehe nicht mit hochrotem Kopf da. Vielleicht normalisiert sich ein bisschen die Diskussion, es wäre basisdemokratisch und wichtig. Noch ein kleiner Tipp, lese mal das Buch von Robert Menasse "Der europäische Landbote", auch er steht für eine andere Sichtweise in der ganzen Krisenrethorik.

Tue, 04/16/2013 - 11:00 Permalink
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Martin Geier Wed, 04/17/2013 - 15:44

@Benno Kusstatscher
Interessanterweise gelten wir im Ausland, und das besonders in Gebieten die Konflikte mit tausenden von Toten hinter sich haben, als Vorbild und erstrebenswertes Ziel:
"Kosovo sollte sich Südtirol zum Vorbild nehmen
Erneut drohen im Kosovo Gewaltausbrüche zwischen Albanern und Serben. Ein Modell für das zukünftige Zusammenleben sind die Südtiroler in Italien, kommentiert D. Alimpic."
http://www.zeit.de/politik/ausland/2013-04/kosovo-serben-suedtirol

Nemo propheta in patria.

Wed, 04/17/2013 - 15:44 Permalink
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Harald Knoflach Wed, 04/17/2013 - 16:55

In reply to by Martin Geier

sorry, dass ich mich einmische. ich pflege immer zu sagen "die autonomie ist eine hervorragende antwort auf ein falsches system". nach meinem dafürhalten wäre es an der zeit, zu beginnen, das system zu verändern, anstatt die antwort darauf (stichwort: symptom).
interessehalber: kennt jemand irgendeinen anderen ort auf der welt, der das südtiroler vorbild in ansätzen übernommen hat? ernst gemeinte frage. würde mich wirklich interessieren, wie das andernorts funktioniert. weiß also jemand etwas davon?

Wed, 04/17/2013 - 16:55 Permalink
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Martin Geier Wed, 04/17/2013 - 18:13

In reply to by Harald Knoflach

Hier auf salto kann sich Jeder einmischen. Nun gut; dem Südtiroler Modell ähnliche Autonomiemodelle gibt es gar Einige in Europa; natürlich nirgends 1:1 gleich wie das Südtiroler Modell(meinst Du das?) weil das muß ja den jeweiligen lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Baskenland könnte man vergleichen; oder auch die Deutsche Minderheit in Belgien. Natürlich wird jetzt der Fokus auf die Unterschiede gerichtet; aber es gibt auch Analogien. Åland ist natürlich noch einen Schritt weiter.
Ob das heutige System "falsch" ist mögen die Bürger entscheiden; ich denke nicht daß die Europäer(die sich in erster Linie über Völker und Staaten definieren) in ihrer Mehrheit auch so sehen. Das perfekte System gibt es nicht weil der Mensch nicht perfekt ist.
Und das System verändern in welche Richtung? In ein Europa der Regionen? Und wo wurde dieses Modell wiederum bereits umgesetzt? Ich hatte an anderer Stelle einen Artikel der Faz verlinkt der diesem Modell das Wort redet.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas-schuldenkrise/zukunft-eur…
Das feedback ist dort überwiegend negativ; und das selbst in einem Land das sich als föderalistisch versteht und in diesem Sinne auf eine lange Tradition zurückblicken kann. Ich denke die Entwicklung der heutigen Staaten(meist Nationalstaaten) ist noch nicht abgeschlossen. MA hängen bes. auch in D die Menschen an ihrem traditionellen Staat; man soll tiefe emotionale Bindungen nicht unterschätzen. Viele Intellektuelle machen mA den Fehler daß sie diese emotionalen Bindungen eher unterschätzen und damit auch die Risiken und Spannungen in einem bi/trinationalen Staat der praktisch am Reißbrett entworfen würde und der zudem in der Geschichte nie ein eigener war ebenfalls zu niedrig bewerten. Geschweige denn jene Staaten die historisch kaum eine föderale, regionale Tradition aufweisen. Meiner Ansicht ist es eher der Wunsch die heutigen Staaten weiterzuentwickeln; das ist aber ein langer Prozess. Auf die €Krise brauchen wir aber bald sehr kurzfristige Entscheidungen; weil da stehen wir mE am Scheideweg. Die Entscheidungen werden aber wohl erst nach der Wahl fallen.

Wed, 04/17/2013 - 18:13 Permalink
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Benno Kusstatscher Wed, 04/17/2013 - 20:18

In reply to by Martin Geier

Südtirol wurde wieder als Vorzeigeautonomie ausgewiesen und wurde auch noch mit dem x-ten Geo-Sonderheft geadelt. . Das zwar (geschmacks)grenzwertige, aber durch befremdliche Zensur wiederum geadelte „Liste Fritz Wahlkabine“-Video ist wieder auf Youtube aufgetaucht. Mein Beitrag ist jetzt endlich vernünftig mit den Euren verlinkt und dann gibt es auch noch versöhnliche Worte hier auf meinem Blog. So schön haben wir es hier; vom Wetter ganz zu schweigen. Bleibt, an Kosovo einen frommen Gedanken zu schicken und den Leuten dort baldigst ein salto.ko zu wünschen.

Wed, 04/17/2013 - 20:18 Permalink
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Benno Kusstatscher Sun, 04/21/2013 - 13:35

Ein bissel schmunzeln musste ich schon, als mich ein Kommentar von Gorgias auf ausgerechnet auf der BBD Seite auf einen Link zu geführt hat. Würde mich jetzt schon brennend interessieren, wie diese Leute die vom BBD vorgeschlagene Staatsgrenze bei Salurn bewerten und emotional wegstecken. Nachdem ich bis dato keine Wortmeldung entsprechend einordnen konnte, ist wohl davon auszugehen, dass die Reichweite von Salto die .bz-Grenze noch nicht überwunden hat.

Sun, 04/21/2013 - 13:35 Permalink