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Bletterbachschlucht: Supergau ausgeschlossen

Seit 8. Mai ist die Bletterbachschlucht in Aldein gesperrt, weitere zwei Wochen bleibt der "Canyon Südtirols" geschlossen . Direktor Christian Weber hofft auf einen niederschlagsarmen Mai. „Laut Landesgeologen beruhigt sich die Lage langsam.“

Dass es in der Bletterbachschlucht schon einmal so zugegangen ist, kann sich niemand erinnern. „50.000 Kubikmeter Material haben sich nach vorne geschoben“, erklärt der zuständige Direktor des Geoparks von Aldein. Christian Weber ist seit 2008 tätig, „ich habe mit Kollegen gesprochen, die hier schon länger arbeiten, kleine Abgänge in der Schlucht sind ja immer wieder mal passiert, aber so etwas...“

Steine in allen Farben und in allen Größen liegen im rund drei Kilometer begehbaren Canyon des Bletterbaches, eine Erlebnistour im wahrsten Sinne des Wortes. Seit 8. Mai ist der untere der beiden Steige gesperrt, „wir hoffen bis Ende Mai die Schlucht wieder für Interessierte öffnen zu können“, führt Weber aus. „Wenn der Mai trocken bleibt müsste das passen. Am Sonntag hat es ziemlich stark geregnet und geschauert, das ist kein gutes Zeichen.“

Der warme, niederschlagsreiche Winter zollt einmal mehr seinen Tribut. Trotzdem, der Landesgeologe hat Entwarnung gegeben, den Supergau ausgeschlossen. „Das Schlimmste wäre natürlich wenn das ganze Material sich in der Schlucht sammeln und Richtung Auer hinunterbewegen würde. Aber wie uns versichert wurde, beruhigt sich das Ganze momentan", so Weber.

In der Zwischenzeit beobachtet Weber die Schlucht ganz genau. „Wir hatten private letzte Woche eine Schluklasse hier, weil wir zum Glück auch von der Forststraße aus gut beobachten können. Man sieht wirklich die ganze Bewegung in der Schlucht. Das ist gelebte Geologie schlechthin.“ Und was der Geologe - neben einer Wetterbesserung - auch hofft: „Durch den Abgang von Material könnte weiteres archäologisch wichtiges Material zum Vorschein kommen, das ist immer interessant."