Politics | Innsbruck

Ghetto für Alkoholtrinker?

Die Innsbrucker Politiker wollen ein Zeichen setzen und wissen aber: Nützen wird es nicht viel.

Wo fängt die Innenstadt an, wo hört sie auf? Innsbrucks Politiker haben sich ein Ei gelegt, Alkoholverbot für einen weiteren Teil der Innenstadt. Im Visier der Politik ist die Prachtstraße im Zentrum,  vor wenigen Jahren saniert und herausgeputzt. Sie soll frei werden von alkohltrinkenden Menschen.

Und so stimmten am 12. Juni 24 Gemeinderäte für die Null-Promille-Zone in der Maria-Theresien-Straße, am Bus-Terminal und am restlichen Bozner Platz, 15 dagegen (1 Enthaltung).

"Einig war man sich einzig in einer Sache", schreibt die Tiroler Tageszeitung. "Auch ein Verbot wird das tieferliegende Problem kaum lösen. Ob und wohin sich die „Szene“ verlagern könnte? Antworten wusste keiner so wirklich."

Und so kam, was kommen musste. Maria-Theresien-Straße alkohlfrei - und was ist mit dem Museumquartier?  Dort tätige Rechtsanwälte entrüsten sich, dass ihre Kinder auf dem Weg in die Schule immer wieder angepöbelt werden.

„Mein Sohn macht schon Umwege zur Schule, um nicht über den Vorplatz zu müssen.“ Helmuth Aigner ist seit September 2013 Direktor am AGI (Akademisches Gymnasium Innsbruck). Immer wieder gebe es, ausgehend von dieser Szene, Belästigungen bei Schülern: „Das ist ein latentes Problem, das mich seit dem ersten Tag begleitet.“ Aufschreie lösen weitere Aufrufe aus, "urinierende Obadachlose" und "Drogensüchtige" sind ein Dorn im Auge des schönen Innsbrucks.

Nächste Alkohl-Sperrzone also rund um das Innsbrucker Landesmuseum?