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Wenn Frauen den Ton angeben

Der Telefondienst Sinfotel in Feldthurns gibt seit Jahren verschiedenen Unternehmen seine Stimme.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Der Telefondienst Sinfotel in Feldthurns gibt seit Jahren verschiedenen Unternehmen seine Stimme. Darunter namentlichen Konzernen wie Miele Italia oder Brennercom. Das Herausragende an der Genossenschaft: Sie unterstützt seine Mitarbeiter*innen dabei, Familie und Beruf zu vereinen.

Bestimmt befanden Sie sich auch schon mal in dieser Situation: Sie rufen beim Kundendienst eines Unternehmens an. Sie haben noch eine offene Frage und möchten sich über Uhrzeiten oder Produktauswahl informieren. Die Stimme am anderen Ende der Leitung antwortet monoton, fast schon genervt. Da vergeht Ihnen sofort die Lust, weiterhin Kunde bei diesem Unternehmen zu bleiben. Anders ist es, wenn die Stimme freundlich und zuvorkommend klingt.

Das Service Center Sinfotel weiß, worauf es im Business ankommt, denn der Ton macht die Musik: „Die Stimme ist unser wichtigstes Arbeitsinstrument, denn unbewusst wird die eigene Stimmung auf den Gesprächspartner übertragen. Am Telefon wird dieser Effekt noch verstärkt, da vom Gegenüber nur die Stimme wahrgenommen wird. Wird das Gespräch gut geführt, ist der Inhalt zweitrangig”, sagt die Präsidentin der Genossenschaft Brigitte Brunner.

Sie ist eine der wenigen Frauen, die in Südtirols Wirtschaft den Ton angeben. Nur jedes fünfte Unternehmen des Landes wird von einer weiblichen Führungsposition geleitet.

Als Sieger des Wettbewerbs „Familienfreundliches Unternehmen“ 2006 weiß Sinfotel, wie wichtig Familienfreundlichkeit für ein besseres Arbeitsklima und erhöhte Motivation der Mitarbeiter*innen ist: „Wir gewährleisten flexible Arbeitszeiten, formalisierte Urlaubsregelungen, und lebensphasenorientierte Arbeitszeiten. Das bedeutet, je nach Alter, Verfügbarkeit und Familiensituation werden die Arbeitszeiten vertraglich vereinbart. Die Arbeitsstunden können bei Notwendigkeit auf Vormittag und Nachmittag verteilt werden oder in Absprache mit einer anderen Mitarbeit getauscht werden. Der Arbeitsanfall wird analysiert und der Umfang der Arbeitsaufgaben wird gezielt an die Arbeitszeit angepasst.“

Nicht nur auf die Mitarbeiter*innen eingehen, sondern vor allem auf den Kunden- dieses Handwerk beherrscht die Genossenschaft Sinfotel. Dafür sorgen regelmäßige Fortbildungen in Persönlichkeitsbildung sowie Coachings zum Thema Stimme und Rhetorik. „Die Mitarbeiter*in erkennt sofort an der Tonlage, wie es dem Anrufenden emotional gerade geht und versucht, in Rapport mit dem Kunden zu gehen, in die sogenannte gleiche Wellenlänge“, so Brigitte Brunner.

Zum sprachlichen Repertoire von Sinfotel gehören neben Deutsch, Italienisch und English auch Telefonate in „Südtiroler Mundart“. Brigitte Brunner weiß, welche Rolle regionale Dialekte bei der Kundengewinnung spielen: „Es ist sehr wichtig, dass die Südtiroler Bevölkerung in ihrer Mundart angerufen wird. Wir können erfahrungsgemäß bestätigen, dass im Dialekt geführte Gespräche Vertrauen und Nähe, vor allem aber große Sympathie zum Anrufer schaffen.“

Sinfotel wird auch von der Landesregierung für seine soziale Ader belohnt. Durch verschiedene Projekte versucht Südtirol, lokale Unternehmen für eine familienfreundliche Personalpolitik zu sensibilisieren. Dazu gehört das Zertifikat „audit familieundberuf“, das 2004 von der Handelskammer Bozen und dem Familienressort ins Leben gerufen wurde. Das Programm orientiert sich dabei an den europäischen Richtlinien des „european work and family audit“, einer Initiative der gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Deutschland. 2009 wurde Sinfotel mit der Förderung ausgezeichnet.

Dennoch besitzt Südtirol bzw. Italien im Vergleich zu anderen EU-Ländern noch einiges an Aufholbedarf was Frauen- und Familienpolitik betrifft. Brigitte Brunner ist sich der Defizite in unserem Land bewusst: „In Deutschland und in den skandinavischen Ländern wird eine sehr gute familienfreundliche Politik betrieben. Es gibt zwar in Südtirol einige familienfreundliche Unternehmen, aber der Bedarf ist noch nicht gedeckt. Die Landesregierung sollte das Familienressort weiter ausbauen, sowie die privaten und öffentlichen Arbeitgeber besser unterstützen.“ Um Südtirol zu einer familienfreundlichen und geschlechtlich gleichberechtigten Wirtschaft zu verhelfen, bedarf es demnach der Mitarbeit zahlreicher Unternehmen. Denn ein Ton allein macht noch lange nicht Musik.

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Hartmuth Staffler Thu, 06/16/2016 - 22:15

"Das Herausragende an der Genossenschaft: Sie unterstützt seine Mitarbeiter*innen dabei, Familie und Beruf zu vereinen". Wessen Mitarbeiter*innen werden hier wohl von der Genossenschaft unterstützt? Warum schreibt man nicht, wer der geheimnisvolle Unternehmer ist, dessen Mitarbeiter*innen unterstützt werden? Wer ist der Mann, der seine Mitarbeiter*innen unterstützen lässt?

Thu, 06/16/2016 - 22:15 Permalink
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gorgias Fri, 06/17/2016 - 13:38

Ich verstehe nicht was dieses penetrante Gendergap-Sternchen soll. Einen Mann kann ich nicht sehen.
Ist vielleicht eine Transe auf dem Bild? Wenn ja, hat sie sich sehr gut hergerichtet.

Fri, 06/17/2016 - 13:38 Permalink