Environment | Verkehr
Spontane Rundwanderung
Foto: salto
Viele Autofahrer haben sich kaum gewundert. Es ist normal, dass sich in den Morgenstunden hier ein Stau bildet.
Nur am Dienstagmorgen war der Grund des Staues ein Protest der Anrainer. Über 80 Grieserinnen und Grieser fanden sich an der Kreuzung vor dem Grieserhof zu einer originellen Aktion zusammen. Gekleidet mit Signalwesten veranstaltete man zwischen 7.15 und 7.45 Uhr eine friedliche Rundwanderung. Die Menschen gingen abwechseln über die zwei gegenüberliegenden Zebrastreifen und blockierten bewusst den Verkehr.
„Die Anrainer haben einfach die Schnauze voll“, sagt der Grieser Stadtviertelrat Rudi Benedikter, „die Verkehrssituation ist nicht mehr tragbar“. Es geht um die sogenannten Westeinfahrt nach Bozen. Über Moritzing und den Grieserplatz fahren täglich Zehntausende von Autos in die Landeshauptstadt. Vor allem am Morgen ist die Engstelle zwischen dem Grieserhof und dem Grieser Platz kaum passierbar. „Man muss sich vorstellen, diese Straße ist im Bauleitplan als Anliegerstraße eingetragen“, sagt Benedikter. Eigentlich eine Straße, die eindeutig verkehrsberuhigt sein müsste.
Davon ist in Gries aber nichts zu sehen. Dazu kommt, dass die Ampel vor dem Grieserhof eine denkbar schlechte Verkehrslösung ist. Sie lässt den Verkehr stocken und ist auch für Fussgänger keineswegs sicher.
Vor dem Hintergrund des Wohnungsprojekt in der alten Grieser Kellerei und den Neubau der Kellerei in Moritzing geht die Bürgerinitiative davon aus, dass der Verkehr nochmals deutlich zunehmen wird. Sie fordern deshalb eine klare Beschränkung der Zufahrt. „Ich bin dafür, dass nur mehr Autos mit gewissen Pickerlen durchfahren dürfen“, steht Stadtviertelrat Rudi Benedikter zu einer radikalen Lösung. Durch die Schließung für den Durchgangsverkehr würde man das Verkehrsaufkommen um mehr als ein Drittel verringern.
Schon einmal wollte der damalige Vizebürgermeister Klaus Ladinser die Zufahrt per Ampel regeln. Die Folge war ein vehementer Protest der Pendler, der das Ganze am Ende zum Einschlafen brachte.
Die Aktion der Anrainer ging am Dienstag äußert friedlich über die Bühne. Der Protest war von der Sprecherin der Bürgerinitiative Melitta Pitschl vorab bei der Gemeinde angemeldet worden und wurde deshalb von der Stadtpolizei abgesichert. Sicher ist: Es dürfte nicht die letzte spontane Rundwanderung in Gries gewesen sein.
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Die Bozner wollen, dass der
Die Bozner wollen, dass der Rest Südtirols bei ihnen arbeitet und einkauft. Nur dass die Menschen auch da sind, wollen sie nicht. Wenn die Bozner ein Problem mit ihrer denkbar schlechten Verkehrspolitik haben, dann frage ich mich, warum sie das die Pendler spüren lassen. Die können nun wirklich nichts dafür, im Gegensatz zu denen, die heute protestieren und morgen bei den Gemeinderatswahlen genau diese Politik fordern und auch wählen.
Ich bin auch für die
Ich bin auch für die Pickerlen auf Autos wie von Herrn Benedikter vorgeschlagen, aber dann bitte auch nur für Gries! Das heißt die Grieser mit grieser Pickerle sollen nicht über den Mazziniplatz, Krankenhaus oder Cadornastrasße fahren dürfen, wäre ja auch nicht richtig.
Ich muss vorweg gleich
Ich muss vorweg gleich gestehn; ich wohne in Greis nicht unweit von dieser Kreuzung. Weshalb mein Meinung vielleicht nicht objektiv sein mag. Aber ich möchte einen Beitrag zur Verständis abgeben.
Mein Kind besucht die Grieser Volksschule. Und obwohl ich von mir selbst behaupte, kein wirklich ängstlicher Vater zu sein, getrau ich mich nicht, mein Kind alleine mit dem Fahrrad zur Schule zu schicken. Der Verkehr und das Chaos bei dieser Kreuzung ist schon für Erwachsene kaum händelbar. Die Fahrräder kreuzen mit wildem Karacho die Fahrbahn, saußen generft am geschlängeltem Fahrradweg bei der Einfahrt des Eeisenkellerwegs vorbei und müssen allein auf ihre eigene Sicherheit achten, geschweige denn auf unsichere junge Radfahrer. Die Fussgänger und Radfahrer kommen sich oft vor der Metzgerei Grünberger in die Haare. Wahsinnig viele Großlaster, Busse und unendlich viele Autos. Es ist wiklich ein Kreuz. Ganz zu Schweigen von der gesundheitlichen Belastung.
Und ja, die Pendler haben nicht alle Rechte der Welt. Man bekommt einfach nur einen Bruchteil der Pendler in die Öffis, auch bei besser angepassten Fahrplänen. Für Jenesien und Sarntal wäre noch viel zu tun (Stichwort Beginn der Frühschicht im KH). Da muss irgendwann eine Freiheitsbeschneidung her. Und die lang ersehnten Umfahrungsstrassen, die fast jedes Kaff in Südtirol schon hat...
1. Pendler haben in Südtirol
1. Pendler haben in Südtirol überhaupt keine Rechte, allein als Sündenböcke taugen sie immer wieder. 2. Schon mal gependelt? wahrscheinlich nicht, sonst würden Sie wissen, dass die s.g. Öffis heillos überfüllt sind und es einfach unglaublich ist Leute für mehr als 10 Km Fahrt in Sardinenbüchsen einzusperren. 3. Freiheitsbeschneidungen? Zynischer geht's wohl nicht mehr! Da könnte man doch glatt auch einwenden Sie könnten, wenn's Ihnen schon nicht passt, auch irgendwo anders wohnen. Freiheitsbeschneidungen verlangt man aber sowieso immer nur bei den anderen. 4. Das größte Kaff im Land ist Bozen, zumindest ist es das einzige, das über Jahrzehnte hinweg komplett unfähig war und weiter ist eine, wenn schon nicht intelligente, so zumindest schlüssige Verkehrsplanung voranzubringen. Zur Erinnerung: die Drusus Strasse und die Vittorio Veneto Strasse sind als Ausfallstrassen angelegt. Wenn man natürlich meint dort Wohnungen ansiedeln zu müssen (die auch im Preis günstiger sind eben weil sie an einer Ausfallstrasse liegen) ohne Ausgleichsmaßnahmen zu treffen, damit der Verkehr auch weiter fliessen kann, braucht man sich nicht zu wundern, dass dann so etwas dabei herauskommt. An dem ganzen Schlamassl etwas ändern können nur die betroffenen Bozner, und die haben es, genauso wie die von ihnen gewählte Politik, verabsäumt! Also einfach einmal Verantwortung für die eigene Schuld übernehmen und sie nicht den anderen in die Schuhe schieben. Dann klappt's auch mit der Problemlösung.