Environment | Gröden

„Sehr undemokratisch“

Die Grödner Naturschutzgruppe Nosc Cunfin setzt sich für für das Unterschutzstellen der Langkofelgruppe und der Cunfinböden ein. Leider ohne Hilfe der Politik, sagt sie.
Langkofel
Foto: Nosc Cunfin
  • In einer Presseaussendung erklärt Nosc Cunfin, dass es ihnen vor Kurzem mit einer Petition gelungen sei, die erfolgreiche Anzahl von 70.000 Stimmen für das Unterschutzstellen der Langkofelgruppe und der Cunfinböden in einem Naturpark gesammelt zu haben. Darauf haben die Parteien der Grünen und des Team K einen Beschlussantrag für die Unterschutzstellung, an die Landesregierung gestellt. Am 5. Juni wurde dieser Antrag im Landtag behandelt, wobei die beiden Parteien betont haben, die Absicht der Umweltgruppen und aller 70.000 unterzeichnenden Personen zu unterstützen, damit diese starke Meinungsbekundung nicht vergeblich gewesen sei. Nosc Cunfin bedauert, dass sich der Landtag mit 13 Ja-, 3 Enthaltungen und 19 Nein-Stimmen gegen den Vorschlag eines Naturparks ausgesprochen hat. Eine große Enttäuschung, wenn man bedenke, dass Landeshauptmann Arno Kompatscher noch im Herbst 2023 seine Zustimmung zu einem Naturpark „Langkofel und Cunfinböden“ geäußert habe. Die Absicht der Mehrheitsparteien sei es, so steht es in der Mitteilung der Gruppe, die Entscheidung den Gemeinden St.Ulrich, St. Christina, Wolkenstein und Kastelruth zu übergeben. Die Gemeinden Kastelruth und St. Christina hätten inzwischen bereits eine Arbeitsgruppe zusammengestellt, um sich mit der Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria zu befassen. In diese Gruppe seien aber hauptsächlich Unterstützer und Promotor des Verbindungsprojekts eingeladen worden, sodass keinesfalls von einer ausgewogenen Vertretung des Willens der Bevölkerung die Rede sein könne. Aufgrund dessen fordert Nosc Cunfin alle Gemeinden dazu auf, ein Referendum zu organisieren, um den Willen aller BürgerInnen zu berücksichtigen. „Wir finden es sehr undemokratisch, dass einige ausgewählte Personen, zum Teil mit wirtschaftlichen Interessen, über die Zukunft unserer Heimat entscheiden!“, so das Kollektiv.

  • Geplante Liftanlagen: Nosc Cunfin spriecht klar gegen die Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria aus. Foto: Nosc Cunfin
  • Gröden verfüge schon jetzt über ausgezeichnete Verbindungsanlagen und alle wüssten, dass mehr Anlagen auch noch mehr Zustrom an Gästen bedeutet. Wenn man die letzten Tourismussaisonen betrachte, könne man ohne Zweifel erkennen, dass weder die Natur noch der Verkehr noch die Gastronomie, weitere Gäste vertragen könne. Es sei mehr als recht, dass die gesamte Bevölkerung zur Verbindung zwischen Monte Pana und Saltria befragt wird, da es das Leben aller betreffe. Die Cunfinböden seien noch eines der wenigen, unberührten Naturorte, reich an Flora und Fauna. Hier entspringee zudem die Trinkwasserquellen für die gesamte Bevölkerung St.Ulrichs und weiterer Fraktionen, was sie zur Existenzgrundlage mache. 

     

    „Wir hoffen nun, dass auch alle unsere politischen VertreterInnen dies einsehen und dementsprechend handeln.“

     

    Auch den Tourismusbetreibern möchte die Gruppe Nosc Cunfin vor Augen führen, dass die Natur der größte Reichtum ist und die Gäste ihretwegen herkommen. Die Langkofelgruppe stelle eine spektakuläre und weltweit einzigartige Visitenkarte dar, die weit und breit für Werbung genutzt wird. Man wäre visionsarm, würde dieser Ausblick mit 7 bis 22 Ständern und Bahnseilen quer durch einen Großteil der Landschaft um die Cunfinböden zerstört. Sollte es um den Verkehr gehen, so meint Nosc Cunfin, dass die angedachte Verbidnung auch hier keine Lösung, sondern eher eine zusätzliche Verschlimmerung darstellt. Die schon jetzt ausufernde Verkehrslage werde von der Bevölkerung als große Belastung empfunden, genauso wie die von Saison zu Saison ansteigenden Preise und somit Lebenshaltungskosten. Ohne Zweifel seien die 70.000 gesammelten Stimmen ein klares Zeichen dafür, in welche Richtung die Bürgerinnen und Bürger gehen wollen. „Wir hoffen nun, dass auch alle unsere politischen VertreterInnen dies einsehen und dementsprechend handeln“, so die Gruppe. Die letzte Volksbefragung in Gröden fand 1991 statt, nun sei es richtig und an der Zeit, dass alle Bewohner des Tales über die Zukunft der Langkofelgruppe, Symbol und Monument Grödens und Wahrzeichen unserer Heimat, entscheiden können.

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Herta Abram Thu, 06/13/2024 - 14:54

Dies ist ein weiteres Beispiel dafür:
"Der Kern des Patriarchats ist die Alternativlosigkeit des Prinzips der Ausbeutung!"
(M. Theunert)

- Demokratie ist das Gegenteil von Patriarchat.
Faschismus ist die gewaltsamste Form von Patriarchat. -

Es muss uns klar sein, dass die kapitalistische Wachstumsideologie mit patriarchalen Herrschafts- und Ausbeutungsdynamiken zusammenhängt.
Wenn wir so weitermachen, zerstören wir unsere Lebensgrundlagen.

Thu, 06/13/2024 - 14:54 Permalink
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Franz Pattis Thu, 06/13/2024 - 15:25

Als der Landeshauptmann vor den Landtagswahlen im Herbst des Vorjahres sagte, dass ein partizipativer Prozess zwecks Entscheidung zu den Cunfinböden in den umliegenden Gemeinden gestartet werden soll, dachte ich mir gleich dass dies ein faules „Vorwahlen- Ei“ ist. Und genau das hat sich jetzt gezeigt……

Thu, 06/13/2024 - 15:25 Permalink
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Josef Fulterer Thu, 06/13/2024 - 22:09

Es ist die unstillbare GIER die manche Menschen Tag + Nacht antreibt, verführt durch die bescheuerte italienische Abschreibe-Politik, mit dem Brandbeschleuniger "Suventionen der Südtiroler-Landesregierung kräftig befeuert," ohne Rücksicht auf die Natur auch aus dem letzten Quadratmeter Kapital zu schlagen.
... und die unterbelichteten Mitglieder der Landesregierung, "stimmen für diese Natur-Vergewaltiger ..."

Thu, 06/13/2024 - 22:09 Permalink