Chronicle | Rechnungshof

SSV Bozen im Visier

Die Staatsanwaltschaft am Rechnungshof hat die gesamte Buchhaltung des SSV Bozen beschlagnahmen lassen. Zudem wurde man beim Land und der Gemeinde Bozen vorstellig.

Nicht immer weiß im Staat die rechte Hand, was die linke tut.
So kann man die Szene beschreiben, die sich vergangene Woche in der Bozner Roenstraße am Sitz des SSV Bozen abgespielt hat.
Seit Wochen sitzen mehrere Beamte der Finanzpolizei am Sitz des wohl größten Sportvereins des Landes. Es ist eine normale Steuerkontrolle.
Nicht nur die Beamten der Finanzwache dürften vergangenen Donnerstag gestaunt haben, als plötzlich zwei Kollegen auftauchten. Angeführt vom Staatsanwalt des regionalen Rechnungshofes Robert Schülmers.
Schülmers ließ die gesamte Buchhaltung und Geschäftsdokumentation des Bozner Sportvereins beschlagnahmen.

Ermittlung zu Beiträgen?

Bis heute weiß man offiziell beim SSV Bozen nicht, ob und gegen wen die Staatsanwaltschaft ermittelt. Man geht davon aus, dass es um die Verwendung von öffentlichen Beiträgen geht.
Dafür spricht auch die Tatsache, dass nach Informationen von salto.bz die Staatsanwaltschaft des Rechnungshofes bereits vorher beim Land und in der Gemeinde Bozen vorstellig geworden ist. Im zuständigen Amt für Sport hat man alle Dokumente zur Beitragsvergabe an der SSV Bozen der letzten 5 Jahre angefordert.

Staatsanwalt Robert Schülmers: Unterlagen persönlich abgeholt.

Dass es sich um eine normale Kontrolle handelt, kann man dabei ausschließen. Denn dann wäre kaum der Staatsanwalt höchstpersönlich am Sitz des Sportvereins vorstellig geworden.