Südtiroler Freiheit: Pusterer sind Selbstbestimmungskaiser
Sud Tirolo, referendum su “secessione” dall’Italia: “92% vuole unirsi all’Austria”: Unter diesem Titel berichtet der Fatto Quotidiano am Montag über die Befragung zur Selbstbestimmung durch die Südtiroler Freiheit. Auch wenn der Prozentsatz im Bericht selbst in Zusammenhang mit den 62.000 Teilnehmenden der Abstimmung gebracht wird: Das schräge Südtirol-Bild vom Montag Abend wird damit auch nicht wirklich zurecht gerückt – vor allem angesichts des begleitenden Fotos heftig geschwenkter „Südtirol ist nicht Italien“-Fahnen.
Wie die SüdtirolerInnen tatsächlich abgestimmt haben, lieferten Eva Klotz und ihre Mitstreiter nach der sonntäglichen Pressekonferenz nun im Detail nach. Demnach lagen bei den Ergebnissen insgesamt 89 Südtiroler Gemeinden über dem landesweiten Durchschnitt von rund 15 Prozent Wahlbeteiligung. Absolute Nummer Eins ist die Gemeinde Ahrntal mit 32 Prozent. Allerdings bezieht sich dieser Wert auf die Abstimmung, die dort bereits 2011 durchgeführt wurde. Allzu weit entfernt liegen aber auch andere Pusterer Gemeinden nicht: In Mühlwald machten immerhin 30,4 Prozent bei der selbstorganisierten Befragung mit, in Gais und Prettau je 29,1 bzw 28,8 Prozent. Auch insgesamt waren die Pusterer die fleißigsten Abstimmenden: Mit 13.596 TeilnehmerInnen erreichten sie eine durchschnittliche Wahlbeteiligung von mehr als 22 Prozent; gefolgt vom Eisacktal mit etwas mehr als 17 Prozent sowie dem Vinschgau und Burggrafenamt mit 16,8 bzw. 16,2 Prozent. Richtig schlecht lief die Befragung dagegen zumindest in Prozenten nur in Bozen: In der Landeshauptstadt beteiligten sich gerade einmal 5,5 Prozent der Wahlberechtigten oder 4.259 Personen an der Befragung.
Interessant auch die Ergebnisse nach Altersgruppen: Sie bewahrheitet sich die These, dass die Selbstbestimmung bei jungen SüdtirolerInnen am stärksten gefragt ist. Die allerhöchste Wahlbeteiligung wurde mit 18,2 Prozent bei den 27-Jährigen verzeichnet. Doch auch generell geht die Beteiligung von den 18- bis 39-Jährigen bis hin zu den Über-65-Jährigen von einem Durchschnitt von 17 auf 12 Prozent zurück.
Abstimmt wurde trotz des jungen Kernpublikums vorwiegend per Brief- oder Präsenzwahl. Nur 22,5 Prozent der mehr als 62.000 Teilnehmenden votierten mittels Internet oder Sms.