Politics | Sanitätsreform

Keine Umwandlung in Tageskliniken

Martha Stocker könnte zurückrudern: Die Grundversorgung in den Spitälern von Innichen und Sterzing bleibt aufrecht, geschlossen werden "nur" die Geburtenabteilungen.

Neues Szenario in Sachen Sanitätsreform. Bevor der von Martha Stocker für Ende Jänner festgesetzte Termin zur Entscheidungsfindung verstreicht, soll es ein Einlenken bei den Kleinspitälern geben. Denn diese sind für eine Region bzw. einen Bezirk so wichtig wie eine Schule, wie der Schweizer Gesundheitsökonom Willy Oggier in einem salto-Interview sagt.

Das dürfte mittlerweile auch die Gesundheitslandesrätin so sehen, schreibt heute die Südtiroler Tageszeitung. Der neue Plan, den Stocker bereits mit Landeshauptmann Kompatscher und SVP-Obmann Philipp Achammer besprochen haben soll, sei, die Krankenhäuser in Sterzing und Innichen als bettenführende Abteilungen beizubehalten. Das heißt, die Innere Medizin, die Chirurgie und Orthopädie, aber vor allem die Erste Hilfe bleiben in Schlanders, Sterzing und Innichen aufrecht und damit auch die Grundversorgung für die Bevölkerung vor Ort bzw. die Touristen zu Saisonzeiten. Wo hingegen keine Abstriche möglich sind, heißt es weiter, seien die Geburtenabteilungen in Sterzing und Innichen. Diese werden geschlossen. In Schlanders können weiterhin Kinder zur Welt gebracht werden, allerdings mit dem vorgeschriebenen 24-Stunden-Dienst von Hebamme, Kinderarzt, Gynäkologen und Anästhesist.

Dieser Kompromiss könnte schlussendlich auch den Verantwortlichen der Kleinspitäler gefallen. Denn die Bettenabteilungen in den Peripherien würden auch dadurch gesichert, dass es immer mehr Langzeit- und  chronisch Kranke zu versorgen gibt. Und dass man die Kleinkrankenhäuser auch als Strukturen dafür braucht. Kosten würde die Beibehaltung der Grundversorgung jetzt natürlich wieder mehr. Das Geld dafür muss aufgetrieben werden.