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Die Sache mit dem Glücklich-Sein

Weil Glücklich-Sein unglücklich machen kann ...
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Steuerrad
Foto: Joseph Barrientos

Neulich bin ich zur Erkenntnis gekommen, dass ich gar nicht glücklich sein will. Jedenfalls nicht „glücklich“ im allgemeingültigen Sinne. Denn was stellt man sich durchschnittlich unter einem „glücklichen“ Menschen vor? Welches Bild entsteht dabei im Kopf? „Glücklich“ ist eine Person, die lacht, die fröhlich und ohne Sorgen ist, der es „gut geht“, die mit allem „klar kommt“, die weder Traurigkeit noch Schmerz kennt,… Kein Wunder, dass so viele von uns das Gefühl haben, am „Glücklich-Sein“ zu scheitern! Wir haben uns eine so unrealistische, hoch idealisierte Vorstellung vom Glücklich-Sein erschaffen, dass es gar nicht anders geht als daran zu scheitern. So etwas kann man nicht erreichen; jedenfalls nicht wahrhaftig und langfristig. Man kann so tun als ob. Das geht natürlich. Aber auch nur eine Zeit lang. Man kann Gefühle unterdrücken und Maske über Maske tragen. Doch ewig geht das nicht gut. Im Grunde geht es einem sogar – tief im Inneren, sich seinen Weg langsam nach außen bahnend – immer schlechter dabei.

Heißt das also, es ist unmöglich „glücklich“ zu sein? Nein! Es geht nur darum, dem Glücklich-Sein eine neue Definition zu geben. Und das Beste daran ist: Wir müssen uns nicht einmal einig sein darüber! Jede*r kann für sich selbst entscheiden, was sie oder ihn „glücklich“ macht (Das ist ungefähr so wie beim Sinn des Lebens, der auch für jede*n ein anderer ist). Es geht darum, herauszufinden, was für einen selbst funktioniert.

Ich für mich mag es, „glücklich sein“ mit „Erfüllung“ gleichzusetzen. Beruf, Familie, Hobbys, … - was auch immer. Für mich geht es beim Glücklich-Sein darum, herauszufinden wie man leben will. Was sind meine Werte, was meine Ziele? Welcher Mensch will ich sein? Womit will ich mich umgeben? Was will ich tun und was will ich lassen?

Glücklich-Sein ist nicht ein andauerndes Hochgefühl. So etwas gibt es nicht. Machen wir uns nichts vor. Was ich stattdessen vorschlage: Lernen wir, uns in unserer Ganzheit anzunehmen. „Ganzheit“ im Sinne von: Wir sind von Natur aus mit allen Gefühlen ausgestattet worden. Daraus folgt: Alle wollen Platz haben, alle wollen gefühlt werden. Auch die, die unangenehmer sind als andere. Lernen wir auch unsere „dunklen“ Seiten anzunehmen. Unsere kleine, traurigen, ängstlichen, „schwachen“ Seiten. Damit wir nach und nach zusammenwachsen; damit nach und nach ein Gleichgewicht entsteht und wir uns besser und vollständiger fühlen können. Das ist Glücklich-Sein für mich. Ganz ich selbst sein können. Frei sein. Glücklich eben.

Was ist Glücklich-Sein für dich?

(Quelle Foto: unsplash.com)

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Michael Rothe Sat, 01/15/2022 - 20:45

Glücklich-sein kann ich, wenn ich zum Leben Ja sage. Ganz allgemein zum Leben mit seinen Höhen und Tiefen. Wenn ich an die Bergpredigt in der Bibel denke wird mir ein Stück weit klar, was Glück ist. Nicht das große Auto, das tolle Haus, die immer zufriedene Familie. Wenn ich dankbar bin, dass ich ein Auto habe, mit dem ich von A nach B kommen kann, wenn ich ein Dach über dem Kopf habe und einen Platz, wo ich zur Ruhe kommen kann und wenn ich wieder eine Tag mit meiner Frau und meinem Sohn zusammen erleben konnte, dann bin ich glücklich.

Sat, 01/15/2022 - 20:45 Permalink