BAU hat die Künstlerin Elisa Bergmann in ihrem Atelier besucht.

salto.bz Artstore: Beschreibe bitte den Arbeitsplatz wo dieses Kunstwerk entstanden ist.

Mein Arbeitsplatz befindet sich in einem denkmalgeschützten Gebäude im Prater mit einer großzügigen, lichtdurchfluteten Fensterfassade. Das Studio teile ich mit drei KünstlerInnen, die mit verschiedenen Medien arbeiten, wie Zeichnung, Skulptur, Fotografie und Video. Mein Arbeitsplatz ist sehr reduziert; eine Staffelei, ein Regal mit meinen Farben und Werkzeugen, eine Sitzmöglichkeit und Wandfläche damit ich verschiedene Hängungen ausprobieren kann.

Wie würdest du den kreativen Prozess, der diesem Kunstwerk zugrunde liegt beschreiben? Beginnt alles mit einer Idee, die du im Kopf hast und die sich dann in Form einer Arbeit materialisiert oder entsteht der Inhalt beim Arbeiten?

Das Verhältnis von Körper und Raum erarbeite ich durch situativem und intuitivem Zeichnen in mehreren Schichten. Der Körper ist Ausgangspunkt von Erfahrung und Wahrnehmung; auf der Leinwand werden diese neu verhandelt. Aspekte dieser Auseinandersetzung sind unter anderem die Körperlichkeit des Malens, Texturen und Ebenen, die sich überlagern, verdecken und durchdringen. Ich arbeite prozesshaft – meine Bilder entstehen in mehreren Malvorgängen, die sich übereinander auf der Leinwand einfinden.

Nach dem Designstudium in Bozen bist du nun in Wien, wo sich deine künstlerische Praxis von kollektiven Aktions- und Installationsarbeiten zur Malerei entwickelt hat. In deinen Kunstwerken verhandelst du das Verhältnis von Körper und Raum, dabei geht es nicht nur um das Sujet deiner Bilder, sondern auch um das Medium der Malerei selbst. Bitte erzähle uns mehr dazu.

Diese Frage möchte ich mit einem Zitat/Post der Malerin Laura Hinrichsmeyer kommentieren:
„die mahlerei oder malerei soll alles das können was ich nicht kann – im besten Falle – Gleichzeitig spekulieren was das Ding an sich alles sein könnte. Aber nie wirklich dahinter kommen, sondern nur einen kruden Möglichkeitsraum öffnen wo man rein fällt und es unangenehm werden kann..ihh ganz unangenehm. sie soll über uns stehen und sich uns ihr untertan machen. Als hätte sie endlose Hobbys, die nichts abverlangen, gepaart mit der ekligsten Souveränität welche uns erschauern lässt weil wir am Ende einfach nichts raffen. Pure Verstörung/Langweile“

ELISA BERGMANN

ohne Titel
Öl auf Leinwand
40 x 40 cm
Metallrahmung
2019

680 €

(exkl. Steuern / exkl. Versand)

Elisa Bergmann, geboren 1990 in Siebeneich. Lebt und arbeitet in Wien. Studium an der Akademie der Bildenden Künste Wien, Fakultät für Kunst und Design Bozen, sowie State University of Design St. Petersburg. 2015 Residency Hotel Amazonas. Einzelausstellungen: Galerie 5020, Salzburg; Raum D, Museumsquartier; Wasser Wasser, Wien. Ausgewählte Gruppenausstellungen: Kunsthalle Bozen, Plan-Raum für Kunst, Hamburg, Galerie Prawneg & Wolf, Bruneck. 2014-2015 Kollaborationen mit der Künstlerin Donna Huanca.