Economy | Brixen

Erledigte Hausaufgaben

Das definitive Ja ist da: Die Landesregierung hat grünes Licht für die Expansion der beiden Brixner Unternehmen Alupress und duka gegeben.

“Oft machen nur jene Unternehmen Schlagzeilen, die abwandern oder außerhalb von Südtirol etwas machen.” Diese Beobachtung von Arno Kompatscher hat der Landeshauptmann zum Anlass genommen, im Rahmen der Pressekonferenz im Anschluss an die Sitzung der Landesregierung zwei Beispiele für Unternehmen zu erwähnen, die “kräftig in Südtirol investieren”. Es handelt sich dabei um die beiden Eisacktaler Betriebe duka und Alupress. In naher Zukunft werden die beiden Firmen in der Brixner Gewerbezone neue Flächen besetzen und ihre Niederlassungen erweitern, rund 60 Millionen Euro wollen die beiden Unternehmen investieren. Den letzten Schritt dafür hat die Landesregierung mit der endgültigen Genehmigung der Änderung des Bauleitplans der Gemeinde Brixen am heutigen 14. Juni gesetzt.

Die ersten Weichen für die Erweiterung der beiden Brixner Unternehmen Alupress und duka im Gewerbegebiet Brixen Süd waren bereits Anfang des Jahres gestellt worden. Am 27. Jänner gab der Brixner Stadtrat grünes Licht für die Einleitung des Verfahrens zur Bauleitplanänderung. Der Vorschlag wurde dann an die Kommission für Natur, Landschaft und Raumordnung weitergeleitet, die ihrerseits ein positives Gutachten ausstellte. Am 12. Mai fasste der Brixner Gemeinderat schließlich einstimmig den definitiven Beschluss, den Bauleitplan abzuändern. Bei der Sitzung waren damals auch die beiden Unternehmer Christof Oberrauch (Alupress) und Hans Krapf (duka) anwesend, denen Bürgermeister Peter Brunner für ihr “Vertrauen in den Standort Brixen” dankte. Die Entscheidung, in der Bischofsstadt zu bleiben und ihre Tätigkeit auszuweiten sei “richtungsweisend für andere Unternehmen und die weitere wirtschaftliche Entwicklung Brixens”, so Brunner.

Harald und Christoph Oberrauch (Alupress, 3. u. 4.v.l.) und Hans Krapf (duka, 6.v.l.) Ende Jänner im Brixner Gemeinderat. Foto: Gemeinde Brixen

Die genehmigte Bauleitplanänderung umfasst zum einen die Verlegung Richtung Norden eines Teilstücks der Gemeindestraße im Gewerbegebiet D1 – Brixen Süd. In der Folge kann dort das Areal der Firma Alupress direkt an das ehemalige Areal Corradi angeschlossen werden, wo auf einer Fläche von 12.631 Quadratmetern neue Produktionshallen entstehen. Für die Firma duka wird eine rund 3 Hektar große Zone südlich der Kläranlage in Gewerbezone umgewidmet.

Einen Monat später herrscht auch bei Arno Kompatscher Zufriedenheit, der neben seinem Amt als Landeshauptmann auch jenes des Wirtschaftslandesrates innehat. Insbesondere sei er über die “neue Form des Dialogs” erfreut, die sich in den letzten Jahren bei den Verfahren zu Bauleitplanänderungen etabliert habe: Das Urbanistikgesetz sieht vor, dass die Gemeindeausschüsse beziehungsweise Stadträte einen Vorschlag ausarbeiten, der an die zuständige Landeskommission weitergeleitet wird. Danach geht der Vorschlag – falls von der Kommission als nötig erachtet in abgeänderter Form – an die Gemeinde zurück. Gemeinsam tauschen sich Land und Gemeinden dann aus. Auf diese Art werde laut Kompatscher zahlreichen Konflikten, Problemen und Rekursen vorgebeugt – siehe Brixen.

Mit seiner Zufriedenheit steht der Landeshauptmann nicht alleine da. Auch der Unternehmerverband hatte bereits im Jänner Worte des Lobes übrig, sowohl für Alupress und duka (“dutzende Millionen an Investitionen, hunderte neue Arbeitsplätze”), als auch für die Politik: “In Südtirol haben wir viele herausragende Betriebe. Werden diese von einer effizienten öffentlichen Verwaltung unterstützt, hat Südtirol alle Karten in der Hand, um international in der Oberliga mitzuspielen”, so der Präsident des Unternehmerverbandes Südtirol, Stefan Pan damals.

Auch die Gewerkschaften zeigen sich optimistisch: Von der Erweiterung der beiden Betriebe in der Brixner Gewerbezone erwartet man sich beim ASGB “qualitativ hochwertige Aufträge für heimische Baubetriebe” sowie infolge “die Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen”. Ebenso sei die Expansion der zwei Firmen ein Zeichen dafür, “dass der Standort Südtirol für international tätige Firmen durchaus interessant ist und dass die Gemeindepolitik in Brixen ihre Hausaufgaben gemacht hat”.