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Grüß Göttin!

Von der (Tiroler) Freiheit in der Kunst, in der Meinung, in der Rede erzählt die Aktion einer Bezirkshauptmannschaft bei unseren nächsten Nachbarn:
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

„stol“ brachte gestern die Nachricht (http://www.stol.it/Artikel/Panorama-im-Ueberblick/Panorama/Nordtirol-Die-Goettin-gruesst-nicht-mehr), dass das ziemlich berühmt gewordene „Grüss Göttin“-Schild fortan nicht mehr an der Tiroler Autobahn stehen und die Reisenden grüßen darf.  Die Künstlerin Ursula Beilers hatte es 2008 an der Inntal-Autobahn bei Kufstein Nord aufgestellt. Das Schild hat, wie vorherzusehen war und wie’s wohl auch die Absicht der  Künstlerin war – es ist ja eine der noblen Aufgaben von Kunst, zu provozieren und aufzurütteln – heftigste Reaktionen hervorgerufen, in der engen Heimat zumal, wo „kaum ein Kunstprojekt der letzten Jahre für so viel Diskussionen gesorgt hat“ (http://tirol.orf.at/news/stories/2662583/.

Nun musste der Diskussionsstoff auf Betreiben der Bezirkshauptmannschaft (man lese gern noch einmal…) weg, mit der „Begründung“, das Schild könne „Vandalismus und Verkehrsunfälle“  verursachen. Ja richtig, wie konnte das auch vergessen werden: Kultivierte Menschen denken sofort an „Zerstörung“, wenn sie einen freundlichen Gruß lesen, und Verkehrsunfälle… na ja, da müssten aber viele Plakate und Anzeigen der „klassischen“ Werbung unverzüglich verschwinden, wenn sie daran gemessen werden, welche Reaktionen sie in den männlichen Betrachtern hervorrufen. Allerdings: Wenn ich mich ein bisschen anstrenge, kann ich die Beweggründe der BezirkshauptMANNschaft durchaus nachvollziehen, denn wo Diskussionsstoff für Unruhe sorgt, besteht, zugegeben, immer Gefahr, dass das eine oder andere Weltbild ins Wanken geraten könnte, und mit ihm die einen oder anderen fein austarierten Machtverhältnisse. Da wehrt man den Anfängen doch lieber gleich.

Ich persönlich finde das Schild sehr sympathisch, und ich könnte mir nicht vorstellen, wem es nicht – mindestens – ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, und jedenfalls zum Nachdenken anregt. Innehalten ist ja immer gut, besonders, wenn man in Eile ist. Im Übrigen ist „Göttin“ genauso sehr wie „Gott“, oder sind beide nicht. Wenn also "Grüß Gott" gut geht, dann muss "Grüß Göttin" das mindestens genauso tun. Wo es nicht gut geht, und sich jemand daran stört, ist die Welt nicht in Ordnung.

Ich persönlich würde ja sowieso vorschlagen, dass die Idee der Künstlerin Beilers aufgegriffen werde und Südtirol seine Bewohner, Gäste, Reisende und Durchreisende flächendeckend und konsequent mit „Grüß Göttin“ begrüßt, willkommen heißt und verabschiedet. Er ist doch ein sehr sympathischer Gruß, der der Göttin, und jedenfalls ziemlich charmant (und dabei habe ich noch gar nicht erwähnt, dass ja vor allem in den Dolomiten, Südtiroler Kronjuwel und gewissermaßen seine „Brutstätte“, einst zahlreiche Göttinnen gewohnt und gewirkt haben sollen. Aber das ist eine andere Geschichte).

In diesem Sinne: Ein freundliches "Grüß Göttin" in die Runde!

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Klaus Egger Fri, 08/15/2014 - 17:51

In reply to by Sylvia Rier

Silvia, bleib friedlich:-).
Ich lese ja solche Threads sehr gerne, da das Thema mich immer wieder irritiert und ich selbst mich schwer tue Stellung zu beziehen. Und ich weiß auch, dass ich gorgias Meinung nicht teile, aber eine Sache hat er erwähnt Silvia, die ich doch toll finde. Eine sehr gute Idee. Nimm doch Kontakt mit der Künstlerin auf und stelle es wirklich bei dir auf. Und wenn das nicht geht, lass es von einer anderen Künstlerin nachmachen. Unbedingt auf Privatgrund, sonst fänden die GemeindevertretER sicherlich einen vandalismus- und verkehrstechnischen Grund dir das zu verbieten ;-)
Ich fände das eine supertolle Aktion, die in unserem heiligen Land sicherlich eine lustige (aber notwendige) Diskussion breitreten würde.

Fri, 08/15/2014 - 17:51 Permalink
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Sylvia Rier Fri, 08/15/2014 - 21:00

In reply to by Klaus Egger

hm. so viel Platz habe ich leider nicht. aber was, wenn wir dieses Ding bei dir anstoßen würden :-) ? Das würde dir bestimmt, als Nebeneffekt, jede Menge positiver Publicity einbringen, ja, da bin ich mir ganz sicher. Aber wenn, dann müsste es schon das Original sein, denke ich, denn nachmachen ist immer wenig sexy, oder?

Fri, 08/15/2014 - 21:00 Permalink
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Klaus Egger Sat, 08/16/2014 - 08:03

In reply to by Sylvia Rier

Ob ich diese Art Publicity will, müsste ich erst ganz tief in mir drinnen abklären :-). Wie gesagt, ich bin sehr gespalten, wenn es um diese Themen geht. Aber gut, man soll mir nicht nachsagen, ich würden nicht über meinen Schatten springen. No risk, no fun!
Ein technisches Detail-Problem hab ich allerdings. Bei meiner Einfahrt müsste ich das zwar nämlich erst mit meinem Nachbar abklären, da ihm der Teil des Einfahrtsweg gehört, aber das müsste ich schon hinkriegen. Also, wenn du das Schild besorgst, stell ich es auf. Abgemacht!

Sat, 08/16/2014 - 08:03 Permalink
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Sylvia Rier Sat, 08/16/2014 - 15:25

In reply to by Klaus Egger

also klaus ich habe jetzt noch ein bisschen überlegt, ich denke, ich lasse mir was machen. das originale schild wäre natürlich das Optimum, aber es ist einfach zu groß - ich meine, solche dinge brauchen ja auch platz, raum, um ihre wirkung entfalten zu können - insofern wäre es eine schande und schade, wenn ich das doch recht große Original (ist ja auch für eine Autobahn gedacht...) irgendwo reinquetschen würde, nur um Recht zu behalten ;-) nur eins weiß ich noch nicht: wie ich das mit dem Ideenklau löse - was meinst du? hast du eine Idee? (aber ich bleib dran, für dich :-)

Sat, 08/16/2014 - 15:25 Permalink
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Klaus Egger Sat, 08/16/2014 - 19:21

In reply to by Sylvia Rier

Für mich musst du nicht dranbleiben Silvia;-). Ich sagte ja, ich lebe mit diesem Thema eher kontrovers. Präzise ausgedrückt: mit Feminismus. Nachdem hier aber eine gehörige Portion Kunst dabei ist und ich davon noch weniger verstehe als von den Gedanken der holden Weiblichkeit, gebe ich mich gerne als Mittäter her:-).
Aber natürlich stehe ich zu meinem Wort. Bevor du dich aber in Unkosten stürzt, gib mir erst die Maße und die Montagemöglichkeiten damit ich das mit meinem Nachbar abklären kann. Eventuell kommst du nach erfolgter Planung einfach mal bei mir vorbei, dann schauen wir, wie wir das am besten anbringen könnten.
@Frank: ha, ha, ich lach mich scheckig. Du hast nicht ganz Unrecht :-). Und Silvia, bei deiner Antwort auf Frank ist mir sofort die Südtiroler Freiheit mit ihren Argumenten zur Toponomastik eingefallen. Ja, ja, es hängt immer von der Perspektive ab ;-)

Sat, 08/16/2014 - 19:21 Permalink
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Christoph Moar Thu, 08/14/2014 - 11:52

In reply to by gorgias

Ich oute mich mal: das Schild habe ich in den letzten Jahren regelmäßig gesehen und, wow, dachte ich mir, wie cool sind die denn, die Österreicher. Das Schmunzeln auf den Lippen kam immer und es half mir regelmäßig, mit ein bisschen Gelassenheit den Tempomat von Deutschen Geschwindigkeitsbegrenzungen auf das IGL-100 einzustellen. Geht mit einem Lächeln viel leichter.

Insofern: ja, ich fand dieses Schild auch total sympatisch. Und der Punkt ist hier, tatsächlich, dass man die Verkehrssicherheit und das Risiko von Vandalismusakten herzieht, um dieses Schild nicht mehr zu verlängern. Einfach Klasse. Sicher doch, ich wette man findet jetzt auch eine Statistik darüber, wie oft dieses Ding in den letzten Jahren von vandalistischen Originalhymnen-Verehrern besprüht worden ist, als sie auf dem Weg zu VolksRocknRoll Konzerten vor lauter Schilder verwirrt wurden.

Ich denke, Demokratie und Feminismus halten unterschiedliche Meinungen aus, und wenn jemand dieses Schild nicht mag und die Kunstperformance darum gern beenden würde, hab ich kein Problem damit. Man sollte aber schon den Schneid haben, dies auch so zu sagen. Vandalismusrisiko. Das ich nicht lache. Wäre dann wohl ein Problem der Künstlerin und nicht der Bezirkshauptmannschaft.

Thu, 08/14/2014 - 11:52 Permalink
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gorgias Thu, 08/14/2014 - 12:04

In reply to by Christoph Moar

Man kann sich einmal wirklich fragen wieviel Demokratie der Feminismus aushält. Was im Artikel auch nicht in betracht gezogen wird, ist, dass die Bezirkshauptmannschaft nicht aus eigenem Gutdünken gehandelt hat (die wahrscheinlich auch nicht nur aus Männer besteht, auch wenn Frau Rier das MANN in Großbuchstaben geschrieben hat) , sondern weil sich religiöse Menschen von diesem Schild gestört fühlen und dazu gehören nicht dest so weniger auch Frauen die ihren christlichen Glauben ernst nehmen.

Thu, 08/14/2014 - 12:04 Permalink
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Christoph Moar Thu, 08/14/2014 - 12:13

In reply to by gorgias

Hmmm. Wenn dem so wäre (das Schild wird aus Respekt vor religiösen Empfindungen anderer MitbürgerInnen nicht verlängert), dann frage ich mich schon, warum die Bezirkshauptmannschaft dies so nicht gesagt hat. Warum ziehen die die Verkehrssicherheit und den Vandalismus an den Haaren herbei? Wie ich schrieb: in der Demokratie gibt es Platz auch für andere Meinungen. Man sollte aber dazu stehen, und nicht nach Ausreden suchen. Und, mit Verlaub, in sämtlichen von mir bisher im In- und Ausland gelesenen Presseberichten stand nichts von "Störung religiöser Empfindungen", sondern immer nur der dämliche (sorry, das musste jetzt sein) Verweis auf Vandalismus und Verkehrssicherheit. Sorry, aber über sowas muss ich den Kopf schütteln.

Thu, 08/14/2014 - 12:13 Permalink
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Sylvia Rier Thu, 08/14/2014 - 12:13

In reply to by gorgias

nun, dieser "Beweggrund", so er denn tatsächlich gegeben sein sollte, wurde nirgends beschrieben. können sie diese Vermutung - denn bis zum Gegenbeweis bleibt sie eine solche - belegen? und natürlich: wer ist die Bezirkshauptmannschaft, dass sie eigenmächtig festlegen kann, wie die mehrheit zu ticken hat? gab es eine Erhebung? wenn sich ein gläubiger mensch, ob mann oder frau, von einem solchen schild in seinem ihren glauben (!) gestört fühlt, dann geht es wohl, mit Verlaub, weniger um Glauben und Religion, als darum, dass gefälligst alle das Gleiche zu glauben haben...

Thu, 08/14/2014 - 12:13 Permalink
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gorgias Fri, 08/15/2014 - 11:29

In reply to by Sylvia Rier

"wenn sich ein gläubiger mensch, ob mann oder frau, von einem solchen schild in seinem ihren glauben (!) gestört fühlt, dann geht es wohl, mit Verlaub, weniger um Glauben und Religion, als darum, dass gefälligst alle das Gleiche zu glauben haben..."

tut mir leid, da haben sie das kunstwerk nicht verstanden. es will ja gerade dadurch provozieren, dass es die katholische tirolerische tradition aufgreift schilder mit "Grüß Gott" an ortseingeängen aufzustellen. es wurde ja auch nicht zufällig in tirol aufgestellt und nicht irgendwo in norddeutschland, wo es nicht so verstanden werden konnte wie bei uns.

das schild spricht gerade das katholisch tirolerische religiöse kultur provoziert und greift diese an und ist kein ausdruck keines anderen glaubens.

p.s. und nochmal bitte ohne dass sie mir redeverbot erteilen: warum stellen sie nicht einer vor ihrer pension auf? es würde gerade zu ihnen gut passen.

Fri, 08/15/2014 - 11:29 Permalink
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Sylvia Rier Fri, 08/15/2014 - 12:29

In reply to by gorgias

Finden sie nicht auch, dass es eine ungeheure Anmaßung, ja übelste Beleidigung alles Weiblichen ist, zu behaupten, man fühle sich „verletzt“ (!) vom Gedanken, dass das Göttliche (wenn es denn sein muss, wie es scheinbar muss, und wenn es denn geschlechtlich sein muss, wie es scheinbar muss9 ja gut und gerne auch weiblich sein könnte? Hallo?? 2. Angriff? Interessant. Ich würde allenfalls „in Frage“ stellen sagen. Was finden sie falsch daran, etwas in Frage zu stellen (!), von dem eh niemand etwas weiß, und Genaueres schon gar nicht?

Wenn alle alle respektieren, dann gibt es kein Problem. Solche und ähnliche Probleme gibt es doch nur, wo eben gerade die anderen/das andere nicht respektiert werden/wird. Oder wie sehen sie das? ps: "anders glauben" ist alles, was nicht "gleiches glauben" ist.

Was hätten sie eigentlich auszusetzen, an einer möglichen Göttin mit oder neben oder auch statt dem bisherigen Gott?

Und ja wirklich, sie haben recht, ich werde in Zukunft, wem ich auf meinen wegen begegne, einmal probehalber mit "grüß Göttin" grüßen, statt mit meinem bisher gern benutzten "grüß Gott".

Fri, 08/15/2014 - 12:29 Permalink
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Christoph Moar Fri, 08/15/2014 - 13:18

In reply to by Sylvia Rier

@gorgias - das "grüß gott" kenne ich nicht nur aus den von dir genannten katholischen Gebieten, sondern auch aus evangelischen Gemeinden, und selbst nördlich des Ärmelkanals gibt es den Spruch. Es ist zwar sehr wahrscheinlich, dass zum Beispiel ein Frosch am Kreuz vielen Gläubigen christlicher Konfessionen in ihrer Religionsausübung stören kann (ohne damit die Diskussion lostreten zu wollen, ob "Kunst" das darf oder nicht), bei einem "Gott" oder einer "Göttin" scheint mir das dann aber doch weit hergeholt: Den Begriff "Gott" wollen wir kaum einer Glaubensrichtung oder einer Konfession in Exklusivität verleihen.

"Grüß Gott", so rätselt man, ist nichts anderes als ein "Gott segne dich" - die eigentlich verdrehte Satzstellung eine Eigenart aus den irischen Wurzeln, da dort das Prädikat regelmäßig vor das Subjekt gestellt wird. Insofern, mir gefiel das Schild, und möge uns Gott (und Göttin) segnen.

Fri, 08/15/2014 - 13:18 Permalink
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gorgias Sat, 08/16/2014 - 08:21

In reply to by Christoph Moar

Wenn irgendo in Südtirol an der Ortseinfahrt ein Schild mit "Grüß Gott" dann ist damit der christliche Gott gemeint, genauso wie wenn jemand Allahu Akbar irgendwo sagt, ist damit bei uns der muslimische Gott gemeint ( auch wenn arabische Christen zu Gott Allah sagen).
Das Grüss Gott ist in nördlichen Ländern noch nicht ganz ausgestorben, aber nicht mehr so dominant. Breite Bevölkerungsschichten würden sich spontan dadurch auch nicht mehr angesprochen fühlen.

Sat, 08/16/2014 - 08:21 Permalink
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Sylvia Rier Sat, 08/16/2014 - 08:58

In reply to by gorgias

(Warum sind sie auf keine einzige meiner Fragen eingegangen?). Aber vielleicht mögen sie mir ja diese hier beantworten: Woher wissen sie, dass Gott keine Göttin ist? Ich denke, alle dürfen gern glauben, was sie mögen und für richtig halten - aber daraus Ansprüche abzuleiten - das hat schon viel Unheil in die Welt gebracht, nicht wahr? In wessen Sinne kann es sein, darauf zu bestehen, dass Gott so und nicht anders zu sein hat?

Sat, 08/16/2014 - 08:58 Permalink
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gorgias Sun, 08/17/2014 - 17:36

In reply to by Sylvia Rier

Der Ausruf "GRÜSS GÖTTIN" steht nicht für sich. Es ist kein eigener Glauben, beruft sich auch an keine fremde Glaubenstradition, sondern schöpft aus der christlichen Tradition.

Hätte man einen weiblichen Gott ansprechen wollen so hätte man auch "AVE GAIA" oder "HI FREYA" oder ähnliches wählen können. Auch hätte man auch auf hindustische Traditionen deuten können z.B. eine Schriftart wie samarkan wählen oder eine Statue alla Venus von Willendorf oder eine der Hinduistischen Gottheit Kali daneben setzen. Dies hätte eine Distanz zwischen einem christlich-katholischen Betrachter und dem Kunstwerk geschaffen.

Das war aber nicht die Intention des Kunstwerks. Das Kunstwerk greift eben christliche Geflogenheiten - Umgangsformen wie den im katholisch deutschen Sprachraum geläufige Gruß "Grüß Gott". Aber auch die Anbringung von Schildern mit diesem Gruß ist man bei uns gewohnt. Damit ist das Kunstwerk in einem kulturellen Kontext des vor allem süddeutschen Sprachraums zu sehen. Und noch mehr in der deutschen Sprache, wie sie durch unbefriedigende Übersetzungsversuche selbst ausgelotet haben. Erst diese Geflogenheiten, noch besser gesagt Gewohnheiten erzeugen beim Pubblikum diese Unmittelbarkeit, diesen Effekt. Das ist die Genialität des Kunstwerkes.

Doch genau dadurch wird es ein Anstoß für einen gläubigen Katholiken, weil er eben seinen Glauben aufgreift und ihn uminterpretiert, anstatt was eigenes zu schaffen. Dadurch ist es ein direkter Angriff.

>Finden sie nicht auch, dass es eine ungeheure Anmaßung, ja übelste Beleidigung alles Weiblichen ist, zu behaupten, man fühle sich „verletzt“ (!) vom Gedanken, dass das Göttliche (wenn es denn sein muss, wie es scheinbar muss, und wenn es denn geschlechtlich sein muss, wie es scheinbar muss9 ja gut und gerne auch weiblich sein könnte?<
Wie ich eigentlich schon gesagt habe, verstehen Sie leider das Kunstwerk in seinem Wirken nicht richtig und zwar aufgrund ihrer feministischen Borniertheit. Es geht nicht darum dass andere was anderes Glauben, sondern dass deren Glauben angegriffen und abgeändert wird anstatt einen eigenen Glauben kund zu tun. Es geht auch gar nicht was jemand weiss oder nicht weiss, jeder hat das Recht zu glauben was er möchte und sie brauchen sich hier nicht so auf das weibliche fixieren, Es gibt schon kleinere Details für einen Gläubigen die entscheidend sein können ob was orthodox ist und was nicht. So rücken einige nicht um ein Iota ab ( http://de.wikipedia.org/wiki/Wesensgleichheit ), und das hat nicht einmal was mit dem Weiblichen zu tun.

>Was hätten sie eigentlich auszusetzen, an einer möglichen Göttin mit oder neben oder auch statt dem bisherigen Gott?<
>Woher wissen sie, dass Gott keine Göttin ist?<
Ach was sind das für Fragen? Xenophanes sagte, wenn die Pferde Götter hätten, sähen sie wie Pferde aus. Und nun kommen Sie mir mit dem hier. Was soll ich darauf noch sinnvolles antworten?

>Ich würde allenfalls „in Frage“ stellen sagen. Was finden sie falsch daran, etwas in Frage zu stellen (!), von dem eh niemand etwas weiß, und Genaueres schon gar nicht?<

Das ist die naivste Frage von allen. Sie können ruhig alle wenn Sie wollen dessen Glauben in Frage stellen. Sie können ja in Frage stellen ob Mohammed ein echter Profet sei und nicht nur ein Epileptiker mit viel Phantasie. Sie können auch die jungfräulichkeit Marias in Frage stellen oder nach Lourd fahren und die Marienerscheinung in Frage stellen, sie können alles in frage stellen.

Die Reaktionen sind aber leicht vorhersehbar.

Sun, 08/17/2014 - 17:36 Permalink
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Sylvia Rier Mon, 08/18/2014 - 07:48

In reply to by gorgias

Ja schon klar das ist/war aber nicht wirklich, was ich meinte - aber vielleicht habe ich mich ja missverständlich ausgedrückt. Ich versuch's jetzt noch einmal, mit Xenophanes, den sie zitieren, und der (auch) sagt: "Die Menschen nehmen an, die Götter seien geboren, sie trügen Kleider, hätten Stimme und Körper - wie sie selbst." Er sagte. "Menschen" und nicht "Männer". (An-)Zweifeln ist eine der vornehm(lich)en Aufgaben denkender Menschen. Nicht zuletzt erinnere ich an Dinge wie Zölibat, Priesterehe, Frauen in der Kirche. War alles einmal kein Thema, bis jemand kam, und in Frage stellte...

Mon, 08/18/2014 - 07:48 Permalink
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gorgias Mon, 08/18/2014 - 09:22

In reply to by Sylvia Rier

„Früher griffen die Narren die Kirche an, heute reformieren sie sie.“
Nicolas Gomez Davila

Jetzt möchten Sie sich schon unter den "Narren" wie Uta Ranke-Heinemann stellen? Da müssen Sie einmal kurz zu sich und den anderen ehrlich sein, dass bei Ihnen wohl dafür nicht mehr viel christlicher Glauben übrig ist. Der einzige Grund warum Sie noch in der Kirche sind, ist weil weder Sie noch Ihr Pfarrer sich darum scheren ob Ihr Glaube noch kirchenkonform ist und weil es in Italien keine pekuniären Vorteile bietet aus der Kriche formell Auszutreten. Geistig sind sie schon längst ausgetreten und aus dieser Position als Ausenstehende sollten man sich nicht Anmaßen Reformen von einer Glaubensgemeinschaft zu fordern, weil dies nur eine interne Angelegenheit ist.
Der einzige Zweck in dem was Sie hier machen liegt darin, dass die Kirche für Ihre feministische Weltanschauung eine Angriffsfläche bietet. Sie können weder das Kunstwerk, noch die Kirche mit ihrer Tradition verstehen, weil Sie alles durch Ihre feministische Brille betrachten.

Der Narr zweifelt den Glauben an, der Weise geht ihn aus dem Weg.

Mon, 08/18/2014 - 09:22 Permalink
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Christoph Moar Sat, 08/16/2014 - 09:25

In reply to by gorgias

Fein, dass wir jetzt fast einer Meinung sind. Es ist also nicht mehr, wie du schriebst, ein Schild "dass die katholische tirolerische tradition aufgreift ", sondern es besteht bereits Konsens darüber dass es konfessionsübergreifend zumindest die christlichen Religionen betrifft. Dass es selbst über Religionsgrenzen hinweg funktioniert zeigst du mit Allah auf, das richtigerweise sowohl bei Muslimen wie auch bei Christen und Juden der arabische Name für Gott ist, und eben auch in arabischen Bibelübersetzungen zu lesen ist. Theologisch betrachtet ist der Gott der drei monotheistischen Religionen sowieso ein gemeinsamer: der eine und einzige Gott, was schließlich diese ganze Diskussion, die aus der "katholischen tirolerischen Tradition" entstanden ist, ad absurdum führt.

Wie gesagt, das Schild mag kontrovers sein und nicht jederfraus Geschmack. Müsste ich aber abwägen, ob es - wie du schriebst - die religiösen Gefühle (katholischer) Gläubiger stört, würde ich für mich recht wenig Anhaltspunkte für diese These finden. Ein Frosch am Kreuz ist da schon was anderes.

Eine Diskussion darüber, inwieweit Kunst auch die religiösen Gefühle stören kann, käme erst dann zum Zuge. Eine solche haben wir hier eigentlisch schon einmal geführt, und sie muss auch sehr differenziert gehalten werden.

Sat, 08/16/2014 - 09:25 Permalink
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gorgias Sat, 08/16/2014 - 11:37

In reply to by Christoph Moar

Das habe ich mir fast gedacht dass jetzt das Argument des gleichen Ursprungs der abrahamitischen Religionen kommt. Theologisch oder kulturhistorisch mag es der selbe Gott sein. Das ist eine rationale Betrachtung und diese ist in Sachen Religion, wenn es darauf ankommt, immer sekundär. So ist entscheidend wie es Menschen am Ende in ihrem religiösen Empfinden wahrnehmen und nicht was Gelehrte dazu sagen. Wenn ich mit Muslime auf deutsch rede ist mir schon oft passiert dass sie von Allah sprechen wenn ich ihnen dann sage dass man auf deutsch ruhig Gott sagen kann bleiben sie bei Allah weil sie diesen als anderen Gott empfinden. ( siehe paradossale Beziehungen)
Das Kunstwerk wirkt und spricht am besten süddeutsche Katholiken an weil es eine Tradition aufgreift die in dieser Gegend verbreitet ist. Das ist ja das Geniale am Kunstwerk, denn über diese Unmittelbarkeit wirkt es.

Sat, 08/16/2014 - 11:37 Permalink
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Christoph Moar Mon, 08/18/2014 - 09:28

In reply to by Christoph Moar

Komische Sortierung der Kommentare auf salto.bz. Mein alter Beitrag "fein, dass wir jetzt fast einer Meinung sind." bezieht sich auf einen ganz anderen Kommentar als den, der hier oben steht („Früher griffen die Narren die Kirche an, heute reformieren sie sie.“). Nicht schlimm, aber mir jetzt doch der Präzisierung wert.

Mon, 08/18/2014 - 09:28 Permalink
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Christoph Moar Thu, 08/14/2014 - 12:17

In reply to by gorgias

p.s.
Der Bezirkshauptmann und sein Stellvertreter sind übrigens Männer, der Stellvertreter ist nebenbei auch der Referatsleiter für Verkehrsrecht. Bei insgesamt acht Organisationseinheiten (Referate?) sind zwei Frauen in leitender Stellung.

Thu, 08/14/2014 - 12:17 Permalink
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Sylvia Rier Thu, 08/14/2014 - 11:35

nicht ganz so einfach, Oliver. die Künstlerin hätte die aktion gerne verlängert, die Genehmigung der autobahngesellschaft lag vor, aber dann kam diese hauptmannschaft :-) ins spiel. mit dem argument (!) das schild provoziere vandalismus und Unfälle. also wirklich. und schau hier: "Schon seit 2012 bemüht sie sich um eine Wiederauflage des Kunstprojektes in einem Steinbruch in Zirl, der ebenfalls von der Autobahn eingesehen werden kann. Die Genehmigungen von Gemeinde und Pächter liegen längst vor. Doch auf die Antwort der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck-Land wartet Beiler nun schon über ein Jahr." interessant ist das ganze ja besonders, WEIL das schild für so viel diskussionsstoff gesorgt hat...

Thu, 08/14/2014 - 11:35 Permalink
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Alfonse Zanardi Thu, 08/14/2014 - 13:13

Dieses Schild ist/war das einzig erfreuliche auf der ganzen versch____en Inntalautobahn. Was dort sonst an Schildern und Dauerbombardierung durch Verbote auf einen einprasselt: ja, das provoziert Vandalismus, ist niederträchtige Schikane und Ausdruck von unendlicher Dummheit.

Thu, 08/14/2014 - 13:13 Permalink
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Christoph Moar Thu, 08/14/2014 - 13:27

Hi Oliver. Mit meiner Andeutung will ich rein gar nichts sagen. Es handelt sich um triviale Ironie, möglicherweise sogar um Satire. Bei der Steilvorlage einer primären Begründung "Vandalismusgefahr" seitens der Hauptmannschaft erscheint mir eine ironische Replik erlaubt.

Der Vollständigkeit halber: ich wäre auch einer derjenigen, der tendenziell (jaja, Graustufen, nicht alles ist schwarz/weiss und manchmal muss man viele Argumente in eine Wägschale werfen) für die alte Version der Hymne stimmen würde - oder zuallermindest für die Umdichtung einen vernünftigen Minnesänger mit mehr sprachlichem Feingefühl beauftragen würde. Aber generell halt ich mich da raus, und finde dass es sehr wohl Platz für unterschiedliche Meinungen dazu gibt. Wie natürlich auch zum "Grüß Göttin" Schild. Bloss, mit Vandalismus und Verkehrssicherheit, du weisst schon....

Thu, 08/14/2014 - 13:27 Permalink
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Benno Kusstatscher Fri, 08/15/2014 - 08:43

Mich wundert, dass die Künstlerin selbst um Verlängerung ansuchen musste und eine entsprechende Petition nicht RECHTZEITIG eingereicht wurde. Als ich vor einem Jahr

http://www.salto.bz/article/30052013/tiroler-visitenkarten

auf das Mandatsende des Schildes hingewiesen hatte, hatte sich keine Emotion gerührt. Dass das Schild mehrfach Opfer von Vandalismus wurde und jeweils mit öffentlichen Geldern saniert werden musste, könnte hier auch eine Notiz wert sein. Ich finde es schade ums Schild. Wer es wie ich vermissen wird, darf sich zwecks schlechtem Gewissen an die Nase fassen.

Fri, 08/15/2014 - 08:43 Permalink
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Evelyn Gruber … Sat, 08/16/2014 - 11:44

Mir tut's um das Schild auch leid und ich würde es jederzeit in Südtirol aufstellen wollen! Vielleicht entwickeln wir etwas im Kleinformat, Silvia!
Schön auch, was du im Artikel zum Schluss sagst: Denn interessant ist es doch allemal, darüber nachzudenken, was kulturgeschichtlich verloren ging von den Frauen. Beispiel aus der Mythologie: Unsere Frau Holle etwa hat wichtige Aspekte (Berchta, Holda, Hel), die weit über das Betten schütteln hinausgehen. Auch ein Buch über das Reich der Fanes würden sich in jeder privaten Bibliothek gut machen. Wenn wir diesen Wissensschatz wieder heben würden, da schriebe sich doch vieles ganz neu. Nur weil kaum jemand von diesen Frauen spricht, heißt nicht, dass es sie als Vermächtnis nicht gibt.

Sat, 08/16/2014 - 11:44 Permalink
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Christoph Moar Sat, 08/16/2014 - 18:14

In reply to by Evelyn Gruber …

„Ruach“, das hebräische Wort für den Heiligen Geist, ist weiblich und bedeutet soviel wie „die Atemkraft“ oder „die Geisteskraft“. Erst bei der Übersetzung der hebräischen Bibel durch die Lateiner wurde ein „spiritus“ daraus gemacht - ein männliches Wort…

(schrieb ich heute woanders, die Inspiration kam aber von hier :)

Sat, 08/16/2014 - 18:14 Permalink
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Sylvia Rier Sat, 08/16/2014 - 20:25

In reply to by Evelyn Gruber …

Ja, Evelyn, ich muss jetzt nur noch ein tolles Design entwerfen lassen (von wem bloß? hätte jemand einen Tipp?) und dann gehen wir in Produktion :-) Bloß die Sache mit dem Ideenklau, die macht mir noch zu schaffen - kann mir da jemand helfen? Und das Buch von Göttner-Abendroth (das meinst du doch, oder?) das kann ich wirklich allen wärmstens ans Herz legen, und sei es, weil es gut tut, Gewohntes einmal aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Jedenfalls sehr faszinierend, was in dem Buch be- und beschrieben wird.

Sat, 08/16/2014 - 20:25 Permalink
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Mensch Ärgerdi… Sat, 08/16/2014 - 14:32

Mir ist das Schild nie aufgefallen, aber wieso soll es nicht alle 5 Jahre einen Wechsel geben? Vielleicht finden wir dann irgendwann mal ein Werk, dass die Feministinnen aufs Korn nimmt und dann sind alle zufrieden.

Sat, 08/16/2014 - 14:32 Permalink
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Frank Blumtritt Sat, 08/16/2014 - 15:17

Das Schild hat auch mir immer ein paar Kilometer gute Laune geschenkt und es ist schade, dass man (Mann?) es abserviert (wenn auch die angegebenen Gründe nicht minder lustig sind).
Bei der entstandenen Diskussion um das Geschlecht Gottes fiel mir spontan die italienische Redewendung "discutere il sesso degli angeli" ein, was etwa dem deutschen "um des Kaisers Bart diskutieren" entspricht. Ob es uns da nicht mehr um ein sehr abstraktes Prinzip, als um irgend etwas Nützliches geht?
Warum fragt sich niemand, wie erstrebenswert es für die Frau überhaupt sein soll vergöttlicht zu werden? Schließlich wird nichts so oft verflucht (sic!) wie Gott.
Außerdem hat gerade die katholische Kirche mit dem Dogma der in den Himmel gerufenen Maria doch eh schon die vergöttlichste aller weiblichen Gestalten. Erst gestern wurde sie weltweit gefeiert.
Eine "Geschlechter-gerechte" Sprache sollte übrigens potenziell ungerechte Redeweisen einfach vermeiden. Das ist viel einfacher als Neologismen. Daher sage ich grundsätzlich "Guten Tag" - was mir niemand verübeln kann...

Sat, 08/16/2014 - 15:17 Permalink
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Martin B. Sat, 08/16/2014 - 18:02

LOL. Hab erst vor kurzem einen tollen Artikel über die verhassten Gutmenschen, pardon GutmenschINNEN gelesen. Warum mag sie nur das "gemeine" Volk nicht? Tja laut Artikel weil sie alles besser wissen und einem einreden/aufoktroyieren/vorschreiben/etc. wollen, wie man(n) zu leben hat.

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Frank Blumtritt Sat, 08/16/2014 - 18:59

In reply to by Martin B.

Hallo, haben Sie - der Ausgeglichenheit wegen - vielleicht auch etwas über die Schlechtmenschen gefunden? Ich meine die, die das "gemeine" Volk liebt, die nichts wissen, nichts von sich geben, keine Ideen haben, immer genau das tun, was ihnen selbst am angenehmsten ist, etc..?
Naja, ich denke, wenn wir mal alle alles gut gemacht haben werden, dann können wir die Gutmenschen eliminieren. Aber solange die Weltbevölkerung täglich immer noch so viel Scheiß baut wie momentan, sollte uns jegliche Idee eines jeglichen"Gutmenschen" stets willkommen sein.

Sat, 08/16/2014 - 18:59 Permalink
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Martin B. Sat, 08/16/2014 - 23:57

In reply to by Frank Blumtritt

@FB: etwas Spaß muss sein. Der Artikel ist auf http://www.deutschlandradiokultur.de/gutmenschen-eben-mal-die-welt-rett… und (passenderweise) mit einem Bild von Claudia Roth begleitet.
Finde ich recht gut und nebenbei von einem weiblichen Mitmenschen geschrieben.
Zusammenfassung: Vorbildlich vorleben wirkt, schlechtes Gewissen aufreden und Besserwissen nicht so ganz...

Sat, 08/16/2014 - 23:57 Permalink
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Frank Blumtritt Mon, 08/18/2014 - 23:43

In reply to by Martin B.

OK, um zu diesem Fazit zu kommen kann ich mir die "deutschlandradiokultur" sparen. Da wäre ich alleine draufgekommen.
Vorbildlich leben heißt für mich in diesem Kontext zum Beispiel aus einer Kirche austreten, die auf unzeitgemäßen Dogmen basiert. Durch diese Aktion würden mich aber bestimmte blogger schon als "Gutmenschen" beschimpfen und mir moralischen Druck und Aufdrängen von Schuldgefühlen unterstellen...
Der Begriff "Gutmensch" ist für mich die Erfindung von Reaktionären und wenn ich ihn lese oder höre bekomme ich Brechreiz...

Mon, 08/18/2014 - 23:43 Permalink
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Martin B. Wed, 08/20/2014 - 15:00

In reply to by Frank Blumtritt

@Mensch ärger...: auch passend zum Thema "Wichtigmacherei am Mainstream und Wichtigen derzeit vorbei": http://www.spiegel.de/politik/deutschland/lebensmittelsicherheit-keime-…
@Frank B.: wer nicht an Gott glaubt, bzw. ihn nicht (täglich) ehrt, braucht sich auch keine Gedanken um dessen Geschlecht machen. Deshalb verfehlt das Schild m.M. nach seine Wirkung: Viele Gläubige stören sich daran, die meisten Atheisten und Religionsfeinde freuen sich an der Störung, die es verursacht. Jaja, kann schon das Gegenargument hören: soll zum Denken und zur Diskussion anregen. Und nebenbei: Brechreiz habe ich noch nicht, aber fast manchmal.
Von einem bin ich überzeugt: die Wirkung von Meinungsartikeln streut heutzutage derart, dass auch Leitartikel kaum noch Einfluss auf die Massen haben. Wie ich schon öfters betont habe, ist die heutige Jugend entscheidend was demnächst passiert und die informiert und diskutiert über andere (neuere) Kanäle. Im Falle der lokal dominierenden Tageszeitung ist diese Entwicklung sogar gut.

Wed, 08/20/2014 - 15:00 Permalink
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Jutta Kußtatscher Sat, 08/16/2014 - 21:53

Mit großer Sorge bin ich ins Wochenende. Nein, nicht wegen der Redaktion (die wunderbar arbeitet), die von Ihnen, Silvia, losgetretene Diskussion hier hat mich nicht loslassen lassen. Einerster Schrecken, als ich 46 Kommentare gezählt habe. Und nun, es gilt zu sagen Danke, dass ihr das gemeinsam so hingekriegt habt. Danke den Unterstützer-innen. Ich freu mich auf das Resultat dieser Diskussion... Ebenso wie über diese.
Gruß
JK

Sat, 08/16/2014 - 21:53 Permalink