Nein zu legalen Prostituierten
Es war am Ende eine deutliche Mehrheit, welche den Vorschlag von Landtagsabgeordeten Alessandro Urzì versenkte. 20 Stimmen waren gegen den Beschlussantrag zur Legalisierung der Prostitution, bei 12 Befürwortern und drei Enthaltungen. Urzì machte diesen Vorschlag durchsetze, da laut ihm „diese Branche auf nationaler Ebene mit 3,5 Milliarden zur Schattenwirtschaft beiträgt. Durch die Legalisierung könnte dieser Betrag auch dank Nebengewerben bis auf fünf oder acht Milliarden steigen. Heute spielt sich hingegen all dies zwangsläufig außerhalb der Kontrolle der Gesundheits-, Steuer- und Sicherheitsbehörden ab“.
Urzì forderte vor allem eine Abschaffung des Merlin-Gesetzes. Zustimmung erhielt der Gründer der Partei „L’Alto Adige nel cuore“ auch vom Grillino Paul Köllensperger und Sven Knoll. Besonders Letzterer ließ mit der elegant formulierten Aussage „Es ist unwahrscheinlich, dass sich eine Frau unter dem Berufsbild „Nutte“ eintragen lassen würde“ wie gewohnt keine Zweifel über seine Einstellung zur Sache offen.
Für Brigitte Foppa ist die Prostitution hingegen ein Männerphänomen. Laut der „Grünen“ kämen auf 25.000 Prostituierte ungefähr 2,5 Millionen Kunden. Noch dazu werden „die Betroffenen nie befragt, wenn es um Lösungen ginge“, so Foppa. Für Maria Hochgruber Kuenzer (SVP) wäre der Plan ausgezeichnet gewesen, man hätte aber jetzt schon gewusst, dass man das gewünschte Ergebnis nicht erreicht hätte. Die Freiheitliche Ulli Mair befand, dass die Sexarbeit gar wertvoll für die Gesellschaft sein kann. Die Ausbeutung und Misshandlung der Prostituierten gehöre laut Mair aber klar bekämpft. Urzì teilte abschließend noch mit, auch den Bürgermeister von Bozen Renzo Caramaschi auf seiner Seite zu wissen. Abgelehnt wurde der Vorschlag aber trotzdem.