Der Herbst schüttet die ganze Palette seiner Farben aus, die Kirschbäume sind orangerot gefärbt, die Wiesen noch im satten Grün, darüber der blaue Himmel und in der Ferne die bereits angezuckerten Spitzen der Dreitausender, ein rechtes Postkartenbild! Wir sind in Hafling unterwegs, genauer in St. Kathrein in der Scharte, und umrunden einen waldigen, felsigen Buckel hinter dem Gasthaus-Hotel Sulfner. Ein romantischer Weiher liegt auch am Weg, immer wieder laden Bänke und Tische zur Muße ein, am besten, wir packen eine kleine Jause ein.

Zum Wegverlauf

Wir starten beim Gasthof Sulfner, am westlichen Dorfrand. Zwischen dem Reitstall und dem Hotel geht ein Asphaltsträußchen bergauf, nach wenigen Gehminuten wird daraus ein breiter Forstweg. Wir sind keine zehn Minuten unterwegs, bei einer Wegteilung folgen wir dem Wegweiser 50/A, Sulfnersee. Noch kurz leicht bergauf und wir sind am Waldweiher angelangt, es ist beileibe kein See, sondern ein halb verlandeter, romantischer Tümpel, in dem die letzten Seerosen blühen. Ein Steig umrundet das Gewässer, am Nordende, bei einer kleinen Holzbrücke, geht der Weg, nun eben, nordwärts in den Wald, der hier ungewöhnlich dicht mit satt-grünem Moos bedeckt ist. Wir stoßen auf einen Steig, biegen links zur Talseite hin ab (Markierung 50) queren einen Forstweg und gelangen, dem Schild (Miramonti) folgend, zu einem tollen Aussichtsplatz auf einer Felskanzel mit Geländer, Bank und Tisch, tief unten liegt Meran. Der Steig dreht südwärts, geht bald in eine breiten Weg über und an den Häusern der Wohnanlage „Meraner Blick“ vorbei. In den Wiesen vor uns liegt die alte, aufgelassenen Bergstation der einstigen Seilbahn nach Hafling. Vor uns ist wieder das St. Kathrin Kirchlein im Blick, beim Hotel Sulfner schließt sich der Kreis unseres kleinen Rundganges.

Am Weg

Die Katharina Kirche in Hafling steht in prächtiger Aussichtsposition, tief zu ihren Füßen liegt im Talbecken Meran, im Nordwesten fächern sich die Dreitausender der Textilgruppe auf. Allgemein wird die Höhenkirche „St. Kathrein in der Scharte“ genannt, sie wurde bereits 1251 geweiht, wahrscheinlich an der Stelle eines Vorgängerbaues der dem Volksglauben nach abgebrannt war. Im 15. Jh. wurde der gotische Chor angebaut und der Turm errichtet. Erst im 19. Jh. wurde die Vorhalle ergänzt. Die Kirche ist geöffnet, im Kirchenraum, durch ein Gitter abgetrennt, zeigt sich eine wertvolle Ausstattung: Im Chor steht der gotische Flügelaltar mit der zentralen Staue der hl Katharina, flankiert von der hl Magdalena (rechts) und Johannes dem Täufer (links), die Flügel zeigen St. Georg, den Drachentöter und den hl Martin, der den Mantel teilt. Am Triumphbogen sind zwei Statuen angebracht, links der hl Florian und rechts der Pestpatron, der hl Rochus.

Pferdefreunden ist der Reiterhof beim Sulfner ein Begriff. Norbert Waldner führt den Reitbetrieb und bietet eine breite Palette von Pferdevergnügen an, von Reitunterricht für Groß und Klein bis zu ein- oder mehrstündigen Ausritten oder Kutschfahrten. Natürlich mit den gutmütigen, trittsicheren, blondmähnigen Haflingerpferden. Vormerkungen unter Tel. 339 5030381, Norbert Waldner, St. Kathreinstrasse 4, www.reiten-in-hafling.de

Die Einkehr

Hotel Sulfner. Das einstige Ausflugsgasthaus hat sich zu einem komfortablen 4-Sterne Hotel gemausert, gebliebene ist die tolle Lage, die schöne Terrasse und die gute Küche. St. Kathreinstraße, 4, Tel.: 0473 279424, www.hotel-sulfner.com, Küche von 11.00 bis 14.00 Uhr und von 17.00 bis 20.30 Uhr, kein Ruhetag.

Anfahrt: Über Meran, Richtung Schenna, von der Talstation der Naif-Seibahn 6,1 km breite Bergstraße Richtung Hafling, nach einem Tunnel, bei einer Bushaltestelle, den Schilder folgend links abbiegen, nach 200 m liegt das Hotel Sulfner.