Das Telefon drückt auf den Verbraucherschuh
Läden schließen, Firmen melden Konkurs an, aber die Kundschaft der Südtiroler Verbraucherzentrale nimmt zu. Knapp 40.000 Konsumentenkontakte hatte die Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr – das ist ein Plus von rund sechs Prozent im Vergleich zu 2014. Das Thema, das den Verbrauchern am meisten Sorgen und Ärger bereitet, ist die Telekommunikation. Mehr als 20 Prozent der Beratungsfälle und der Informationsnachfragen betrafen Telefon und Internet.
Der Konsumentenkummer mit der Telefonie sei ein regelrechtes Leitmotiv, hieß es bei der Verbraucherzentrale in Bozen, die anlässlich des heutigen Weltverbrauchertages ihren Tätigkeitsbericht 2015 vorstellte. Die Beschwerden der Konsumenten betreffen alle großen Betreiber von Festnetz- und Mobilanschlüssen. Der Grund: falsch ausgestellte Rechnungen, nicht erfasste Kündigungen oder Vertragsänderungen, Aktivierungen ohne Vertragsabschluss. Solange Regulierungsbehörde oder Gesetzgeber nicht entschieden durchgreifen, wird die Beschwerdeflut nach Einschätzung der Verbraucherschützer wohl nicht so bald abnehmen. Weitere Dauerbrenner sind die Bereiche Finanzen, Strom und Gas, Haus und Kondominium sowie Handel und Konsum.
Im letzten Jahr konnte sich die Verbraucherzentrale ein neues Verbrauchermobil zulegen - dank dem Geld, das über die 5-Promille-Zweckbindung in der Steuererklärung geflossen ist, wie VZS-Virzepräsidentin Priska Auer betonte. Mit besonders stolz präsentierte sie eine weitere Zahl: fast 1,8 Millionen Euro an Rückerstattungen hat die Verbraucherzentrale im vergangenen Jahr für die von ihr vertretenen Konsumenten erstritten. Dies ist ein neuer Rekord in der Geschichte der Einrichtung.