Society | Veranstaltung

Design meets ländliche Entwicklung

Ökosoziales Design und ländliche Entwicklung: Auf zwei Veranstaltungen werden kommende Woche Impulse für einen ökosozialen Wandel gegeben.


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Foto: Giovanni Bodini

„Wir stecken mitten in einem gesellschaftlichen Wandel – also lasst ihn uns als Zivilgesellschaft aktiv mitgestalten. Denn von unten her sind Entwicklungen am nachhaltigsten“: Das Credo des Vorsitzenden der Bürgergenossenschaft Obervinschgau Armin Bernhard kann auch als Motto für zwei Veranstaltungen gesehen werden, die ab dem 23. März neue Impulse für eine solch aktive Mitgestaltung liefern sollen. By Design or by Disaster, die mittlerweile bekannte jährliche Konferenz an der Fakultät für Design, sowie das Festival „hier und da – Gut leben im ländlichen Raum.“ Ein neues Format, das die 2016 gegründete Bürgergenossenschaft Obervinschgau am diesjährigen Palmwochenende erstmals lanciert – mit dem ehrgeizigen Ziel damit in den kommenden Jahren zum „Bezugspunkt für die nachhaltige Entwicklung des ländlichen Raums in den Alpen und weit darüber hinaus zu werden.“

Zwei Veranstaltungen mit unterschiedlichem Publikum und doch so vielen Gemeinsamkeiten, das sie teils miteinander verknüpft werden und teils parallel zueinander laufen. In Bozen die Designer, die sich zu einer auf Englisch abgehaltenen Konferenz mit bekannten ReferentInnen wie Adelheid Biesecker oder dem britischen Architekturkollektiv Assemblee Studio treffen. In Mals eine bunte Mischung aus UnternehmerInnen, engagierten BürgerInnen und KünstlerInnen aus dem Alpenraum, die in einem transdisziplinärem Ansatz Bilder für ein gutes Leben im ländlichen Raum entwerfen und neue Netzwerke knüpfen.

 

Impulse kommen dabei von Referaten über Best Practices im Format „13 x 7“, bei dem – wie auch auf der Bozner Tagung - 13 innovativen Initiativen und Unternehmen eine Bühne von jeweils sieben Minuten geboten wird. Nicht fehlen darf laut Armin Bernhard die Kultur als „wichtiger Baustein des gesellschaftlichen Wandels“. Höhepunkt für diesen Programmteil ist ein  Konzert der bayerischen Gruppe Unterbibelberger Hofmusik am Samstag Abend.

Dazu werden dann die Bozner Konferenzteilnehmer genauso eingeladen wie zu drei Landbegehungen in Stilfs, Burgeis und Mals, die am Sonntag von der aus Berlin stammenden Studentin Laura Heym begleitet werden. Open Farming, also Landwirtschaft nach den Prinzipien von OpenSource, ist dabei genauso ein Thema wie die Entwicklung von Konzepten für brachliegende Flächen, bevor sie sich die Apfelindustrie einverleibt. Interessant dabei ? Das Aufeinandertreffen von Theorie und Praxis, von Konzepten, wie Design die sogenannten Commons beeinflussen kann, mit Vinschger Gemeinwohlökonomie, des frischen Blicks von Studierenden und Designern aus europäischen Großstädten mit der Erfahrung und Verwurzelung von Menschen im ländlichen Raum. „Zwischen mit und Dir und all dem, was wir tun“, ist die diesjährige Auflage von By Design or Disaster übertitelt. Und wie Organisator und Uni-Professor Kris Krois bei der Vorstellung unterstrich, sind es gerade Allianzen und Kooperationen mit Akteuren, die nicht aus der selben Gruppe stammen, die besonders fruchtbar für einen öko-sozialen Wandel sein können.