Politics | Corona-Politik

Ziel: “gelbe” Ostern

Bis 5. April gibt es einige Lockerungen, etwa im Schulbetrieb und im Handel. Die Gastronomie bleibt im Lockdown. Essen und Trinken im Freien ist nicht mehr verboten.
Ostereier
Foto: Pixabay

Am Wochenende hat Landeshauptmann Arno Kompatscher eine neue Verordnung unterzeichnet. Darin werden die Maßnahmen bis zum 6. April, also bis nach den Osterfeiertagen festgelegt. Obwohl Südtirol bis auf weiteres “orange Zone” bleibt, werden schrittweise Lockerungen in Angriff genommen. Die Regeln gelten auf dem gesamten Landesgebiet, für Gemeinden, in denen Fälle der “südafrikanischen Variante” des Coronavirus aufgetreten sind, es gibt keine zusätzlichen Beschränkungen mehr. Dort öffnen ab heute, 15. März Kinderbetreuungseinrichtungen, Kindergärten, Grundschulen, Friseure und Schönheitspflege wieder.

 

Ab Montag, 15. März

 

  • die Bewegungsfreiheit bleibt auf das eigene Gemeindegebiet beschränkt; nur in den bekannten Ausnahmefällen – medizinische, Arbeits- oder Notwendigkeitsgründe – darf die Gemeinde verlassen werden
  • allerdings ist es wieder möglich, mit einem privaten Verkehrsmittel einen Ort innerhalb der Gemeinde zu erreichen, um spazieren zu gehen und Individualsport auszuüben.
  • die Ausgangssperre von 22 bis 5 Uhr bleibt aufrecht
  • neben Friseur- und Kosmetikstudios dürfen auch “Dienste zur Pflege der Haustiere” wie etwa Hundesalons wieder öffnen
  • Bars bleiben geschlossen, für Restaurants bleibt Take Away (bis 20 Uhr) und Lieferservice (bis 22 Uhr) erlaubt; außerdem ist es nicht mehr verboten, im Freien Speisen und Getränke zu konsumieren – vorausgesetzt der Abstand zwischen Personen aus nicht demselben Haushalt wird eingehalten

 

Ab Montag, 22. März

 

  • sämtliche Handelstätigkeiten dürfen wieder aufgenommen werden; die Geschäfte dürfen von Montag bis Freitag bis maximal 18 Uhr öffnen (Ausnahmen bleibt der Lebensmittelhandel, Apotheken, Trafiken etc.)
  • es bleibt verboten, sich zum Einkauf in einer andere Gemeinde zu begeben
  • in den Sicherheitsprotkollen für den Handel müssen regelmäßige Tests für die Bediensteten im Handel vorgesehen werden
  • in den Mittelschulen startet der Präsenzunterricht wieder – samt “Nasenbohrer-Test” wie in den Grundschulen; Land und Sanitätsbetrieb wollen dazu “eine verstärkte Informations- und Überzeugungsarbeit” leisten, um möglichst alle Eltern davon zu überzeugen, ihre Zustimmung zum Test zu geben; zudem wird daran gearbeitet, dass der Test zur Voraussetzung wird, um am Präsenzunterricht teilzunehmen

Die Oberschulen bleiben im Fernunterricht-Modus. Voraussichtlich bis nach Ostern. Ab dem heutigen Montag wird zumindest der praktische Unterricht sowie der Laborunterricht wieder aufgenommen.

Stichwort Ostern: Über die Feiertage kommen (anders als an Weihnachten) in Südtirol die staatlichen Regeln zur Anwendung. Diese sehen vor, dass das gesamte Staatsgebiet (außer Sardinien) zur “roten Zone” wird. Vom 3. bis zum 5. April darf also (wie bisher) die eigene Gemeinde nicht verlassen werden, Geschäfte bleiben geschlossen, genauso Bars und Restaurants. Die staatliche Regelung für die Osterfeiertage sieht zudem die Möglichkeit vor, einmal am Tag und maximal zu zweit einen anderen Haushalt zu besuchen.

 

Gastro und Beherbergung erst nach Ostern

 

“Es ist das grundsätzliche Ziel, nach den Osterfeiertagen zur gelben Zone zu werden”, betont Landeshauptmann Arno Kompatscher, “um dann weitere Öffnungsschritte anzugehen, wie die Öffnung der Bars- und Restaurationsbetriebe”.

Während sich die Kaufleute erfreut zeigen und aufatmen – “dass der gesamte Südtiroler Handel am 22. März wieder öffnen darf, ist eine erste Sauerstoffzufuhr, die dem arg gebeutelten Sektor hilft, mit etwas mehr Zuversicht in die Zukunft zu schauen”, sagt hds-Präsident Philipp Moser –, sehen die Hoteliers und Gastwirte im wahrsten Sinne des Wortes rot. “Die Landesregierung hat Gastronomie und Tourismus einfach vergessen. Die fahren unsere Branche an die Wand”, wettert HGV-Präsident Manfred Pinzger in den Dolomiten.