Chronicle | Rechte

Jugend und Zukunft

Die Worte "Jugend" und "Zukunft" sind in aller Munde.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Wir müssten alle erkennen, dass wir den jungen Menschen eine Zukunft der Rechte und der Solidarität und nicht des puren Wettbewerbs vorleben müssten. Wenn wir über die Zukunft sprechen, ohne uns um die jungen Menschen zu kümmern, schlagen wir den falschen Weg ein. Wir leben in einer sehr schwierigen historischen Periode.

Eine Epoche, die eine entscheidende Zeit und ein Wendepunkt ist, in dem die Schritte, die wir tun, und die Entscheidungen, die wir treffen, einen wichtigen Einfluss auf die Zukunft haben werden, ja sie unwiederbringlich beeinflussen können.

Wir alle scheinen sehr besorgt um unsere jungen Menschen zu sein, besonders die Politik. Die Taten sprechen dann aber eine andere Sprache und genau dieses falsche Interesse führt dazu, dass sich in den jungen Menschen ein Misstrauen gegenüber den staatlichen Institutionen aufgebaut hat. Aber, was noch schlimmer ist, Misstrauen in die Politik im eigentlichen Sinne des Wortes. Die jungen Menschen fühlen sich bei Veränderungen nicht vertreten, sie fühlen sich nicht durch eine Weltanschauung vertreten, die mit der altmodischen und einer unvertretbaren Vision einer Zeit kollidiert, die sie für überholt halten.

Die Idee des Profits verändert sich. Junge Menschen streben nach Lebensqualität, nach der Verwirklichung ihrer Träume, das bedeutet reduzierte Arbeitszeiten und Respektierung der verschiedenen Lebensrhythmen, um sich ausdrücken zu können und die eigene Identität zu bewahren, denn das Leben ist nur eines, das voll und ganz gelebt werden muss, ohne sich allein der Arbeit hingeben zu müssen. Dabei sollte die Technik im Dienste des Menschen stehen und nicht umgekehrt.

Der rasante technologische Fortschritt und die wirtschaftliche Globalisierung haben die Arbeitsbeziehungen allmählich immer flexibler, instabiler und weniger entlohnt werden lassen. Viele der Rechte, die in den traditionellen Verträgen garantiert waren, wurden abgeschafft. Die Instabilität der Arbeitsplätze ist strukturell geworden und hat, insbesondere unter jungen Menschen, einen Zustand der Unsicherheit verursacht, der vor allem durch die Diskontinuität des Einkommens verursacht wird. Für viele junge Menschen ist die Familie das einzige soziale Netz, das die Kosten ihrer Arbeitslosigkeit trägt.

Was hinterlassen wir ihnen also?  Einen unsicheren Arbeitsplatz, der sich in einer sozialen Unsicherheit, die die Organisation ihres Privatlebens erschwert, wiederspiegelt. Ausgrenzung und Marginalisierung sowie Stress und psychosomatische Krankheiten sind die Folge. Eine sehr ernste Klima- und Umweltkrise, die sie irgendwie eindämmen und lösen müssen, um in eine gesicherte Zukunft blicken zu können. Eine Krise, die durch unsere falschen Entscheidungen, die ausschließlich auf Profit ausgerichtet waren, ihren Lauf nahm. Wir waren und sind schlechte Vorbilder für unsere jungen Menschen.

Wir erwarten von ihnen, dass sie sich für das Gemeinwohl einsetzen. Sie müssen aber zuallererst den Sinn für die Gemeinschaft zurückgewinnen, in einer Welt, die sie lehrt, Mauern und Grenzen neu zu definieren und in der die Schwächsten für ihre Schwäche, ihre Armut, verantwortlich gemacht werden. Wir sind schlechte Erzieher, weil wir heuchlerisch und widersprüchlich sind, wir ihnen sagen, dass Gewalt immer zu verurteilen ist, wir aber Kriege führen und ihnen die Botschaft vermitteln, dass es Gewalt gibt, die "gerechtfertigt und vertretbar“ ist.

Wir erklären auch, dass es eine Schule des Verdienstes gibt und wir gründen sogar ein Ministerium, das sich für eine Gesellschaft stark macht, zu der nur die Besten Zugang haben, während alle diejenigen, die weniger zum Lernen neigen und mit anderen Talenten ausgerüstet sind, als Bürger zweiter Klasse angesehen werden. Ungeeignet für ein Gesellschafts-und Wirtschaftsmodell, das sie im Laufe der Zeit immer wettbewerbsfähiger und unfehlbarer machen soll und schon früh darauf hinwirkt, sie in die produktive Maschinerie der Arbeit einzuführen und sie zu nützlichen Nummern des Kapitals zu machen.

Das beste Beispiel ist dabei das alternierende Modell Arbeit und Schule. Warum Zeit mit dem Studium von Geschichte, Philosophie, Literatur, und Kunst verlieren? Warum arbeiten, um Menschen zu schaffen, die von Schönheit durchdrungen sind, denkende Subjekte mit einem kritischen Geist, wenn wir uns der unbezahlten (oder fast) Arbeit bedienen können. Vom System leicht manipulierbare und kontrollierbare junge Menschen sind dazu am besten geeignet.

Deshalb bin ich der Meinung, dass es sehr vieler Arbeit benötigt, um auf unsere jungen Leute zuzugehen. Wir sollten uns anhören, was sie zu sagen haben, wir sollten uns den Weg nach vorne zeigen lassen, sie spüren lassen, dass wir an sie glauben, dass ihre Meinung wichtig ist und dass wir sie berücksichtigen werden.

Lassen wir sie an unserer Arbeit teilhaben, damit sie verstehen können, dass wir nicht alle gleich sind und dass es Menschen gibt, die sich dafür einsetzen, dass die Rechte aller geschützt werden und für alle gelten. Die Aussage „es ändert sich sowieso nichts“ muss der Vergangenheit angehören und darf in der Zukunft unserer jungen Menschen keinen Platz mehr haben.

 

Josef Lazzari

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Josef Fulterer Sat, 03/18/2023 - 21:51

Die an den Marionetten-Fäden der Verbände und der großen Konzerne zappelnden Politiker, die für sich zwar eine Überversorgung bis ans Lebensende heraus schlagen, bringen es nicht fertig "die NEO-LIBERALEN Machenschaften in die Schranken zu weisen, die der Jugend nur verbrannte Erde hinterlassen."

Sat, 03/18/2023 - 21:51 Permalink