Politiker im Unrecht - und die Babypensionen?

Alle Augen auf die PolitikerInnen im Lande. Und das seit Wochen. Doch auch das Volk hat profitiert von der unüberlegten Freizügigkeit gewisser italienischer Regierungen. 7.000 SüdtirolerInnen sind NutznießerInnen der Babypensionen.

7.000 Babypensionisten im Land, 6.000 davon Frauen. 1.100 Euro monatliche Pensionsbezüge sind ihnen sicher - im Durchschnitt. Rechnet Rentenexperte Helmuth Renzler der Tageszeitung Alto Adige vor. Mit etwa 42 Jahren gingen sie in Pension, heute sind sie 67 Jahre alt, seit 23 Jahren beziehen sie schöne Gelder.

100 Millionen Euro jährlich kosten die 7.000 Babypensionisten dem italienischen Staat. Dass sie sich, wie man so schön sagt "schwarz" ein gutes Geld nebenher verdienen, weiß jeder. Wer kann schon mit 42 Jahren "nichts mehr tun"?

Landesangestellte, LehrerInnen konnten in Südtirol nach 14 Jahren, sechs Monaten und einem Tag "in Pension gehen." Staatliche, weibliche Angestellte fünf Jahre später. Und wer konnte, ging. Ergriff die Gelegenheit beim Schopf.

Recht hatten die einen, ungerecht war es für viele. Das System gibt es bis heute. Ob gerecht, oder ungerecht.

 

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△rtim post Tue, 04/15/2014 - 13:03

Quatsch! Das System gibt es heute nicht mehr. So viel ich weiß, ist es seit 1993 abgeschafft worden.
Lehrer-innen, übrigens nur jene der Grundschule, aber auch Finanzer u.a. bes. Kategorien hatten dieses Previleg.
Im Übrigen: Politiker-innen brauchten dar nur einen Tag im Parlament zu sein.
Ob diese "Babyrentner-innen" tatsächlich so "schöne Gelder seit 23 Jahren beziehen", wie Hr. Renzler meint, kann ich nicht beurteilen.
Eine andere Kategorie sind auch die sog. Hausfrauenpensionen der Region Trentino-Südtirol, deren Begünstigte ja nur die waren, die es sich leisten konnten "nur" Hausfrau zu sein: die Ehefrauen von Hotelbesitzern, Anwälten, Notaren ...
Heutzutage dürfen bzw. müssen, dank Berlusconi, öffentlich Bedienstete sogar länger arbeiten als jene der Privatwirtschaft, d.h. ein(e) Lehrer-in darf (bestenfalls) bis 70 arbeiten, wobei die Rente (auch aufgrund des gleichzeitig geänderten Berechnungsfaktors) eher geringer als höher aufallen wird, insbes. wer viele bzw. längere Unterbrechung aufweist.
Wie tröstlich, dass uns die Politiker jetzt plötzlich darauf hinweisen und uns so endlich von den zu vernachlässigen Politikerprevilegien ablenken.

Tue, 04/15/2014 - 13:03 Permalink