Meraner Nominierte
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Seit 30 Jahren gibt es ihn, den Premio Letterario Internazionale Merano Europa. 1994 entstand er, „aus einer günstigen Begegnung“ des damals neu gegründeten Kulturkreises Passirio Club und der Autorin und Lehrerin Michela Franco Celani, die später (2006) Bekanntheit mit ihrem Buch La stanza dell'orso e dell'ape erlangte. Die Veranstaltung des Premio Merano Europa präsentiert sich zur Gänze zweisprachig und will „die Brückenfunktion zwischen Nord und Süd konkret zum Ausdruck“ bringen. Heuer zum 15. Mal.
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Die Finalisten und Finalistinnen wurden aus rund 100 Werken ausgewählt vor kurzem bekannt gegeben. Es sind dies: Cristina Battocletti mit Epigenetica (La Nave di Teseo), Marino Magliani mit Il bambino e le isole (66thand2nd), Elvira Mujčić mit La buona condotta (Crocetti Editore), Sepp Mall mit Ein Hund kam in die Küche (Leykam), Romina Pleschko mit Offene Gewässer (Kremayr&Scheriau) und Robert Prosser mit Verschwinden in Lawinen (Jung&Jung). In fast genau einem Monat werden die Auserwählten am 14. Mai ab 18 Uhr ihr Werk im Pavillon des Fleurs in Meran vorstellen. Eine Jury bestehend aus 50 Lesern und Leserinnen wird nachfolgend über einen Stimmzettel ein Votum abgeben. Die finale Preisverleihung findet dann am 6. Juni, ebenfalls um 18 Uhr im Pavillon des Fleurs in Meran statt. Am selben Abend werden auch die Gewinner der Sektion für Lyrik-Übersetzung, prämiert. Der Preis wird nach „eigenem Ermessen“ vom Wissenschaftlichen Komitee verliehen wird.
Apropos Lyrik. Bekanntgegeben wurden vor wenigen Tagen auch die Finalistinnen und Finalisten zum 21. Lyrikpreis Meran, der vom 16. bis 18. Mai stattfinden wird. Von Pfarrer Alfred Gruber ins Leben gerufen, wurde er 1993 erstmals ausgetragen und ist somit ein Jahr älter als der Premio Merano Europa. Aus Hunderten Einsendungen wählte Vorjury 2024 folgende Finalist*innen: Esther Dischereit aus Berlin, Franziska Ostermann aus Kiel, Andreas Peters aus Laufen, Sebastian Schmidt aus Würzburg, Tamara Stajner aus Wien, Rainer Stolz aus Berlin, Miriam Tag aus Heidelberg, Janin Wolke aus Leipzig und Peter Giacomuzzi aus Innsbruck. Giacomuzzi ist gebürtiger Bozner, der in Innsbruck aufwuchs und studierte. Wird er - nach Oswald Egger (2002) und Sepp Mall (1996) seinen "Heimvorteil", bzw. seine "Nähe zu Meran" nutzen können? Bereits Ende der 1970er Jahre begann er für den Skolast zu veröffentlichen, später für die Sturzflüge, das Fenster den Gaismair-Kalender und viele andere Publikationen und Zeitschriften. Eigenständige literarische Publikationen folgten ab Ende der 1990er Jahre.
Von 1990 bis 2005 war Giacomuzzi Dozent für Deutsche Sprache und Literatur an der Universität in Tokyo. Er gehört zu jenen, „die wissen, wovon sie schreiben, denn er arbeitet seit Jahren mit und für Flüchtlinge als Sprachlehrer“, hieß es zu seinem 2016 erschienenen Gedichtband asyl asyl. Ob es dem Exil-„Bozner“ gelingen wird den „Meraner“ Lyrikpreis zu gewinnen, entscheidet sich zwischen Freitag, 17. Mai (10.00 – 13.00 und 15.00 – 18.00) und Samstag, 18. Mai, (10.00 – 13.00), ebenfalls im Pavillon Des Fleurs der Kurstadt. Zur Eröffnung am 16. Mai (ab19.00 Uhr) wird die deutsche Lyrikerin Monika Rinck (u.a. eine der Preisträgerinnen 2008) sprechen, über den „falschen Wanderführer im richtigen Wald.“