Environment | Ökologie

Freiheit, die ich meine

Die eigene Lebensweise so gestalten wie man möchte und die eigenen Produkte ernten, diese Freiheiten empfindet Bäuerin Elisabeth Kuppelwieser als wesentlich.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
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Foto: Bioland Südtirol

Landwirtschaft die gleichzeitig Naturschutz ist, dafür setzt sich Bioland ein. Biodiversität, Artenschutz und ökologische Vielfalt sind der Rahmen, in dem unsere Bäuerinnen und Bauern arbeiten. Derzeit laufen einige Projekte, um das Thema noch einmal stärker zu verankern. Hier in Südtirol geht es mit der Erhebung der ökologischen Maßnahmen im Obstbau in die zweite Runde der Kriteriengewichtung; bei Bioland e.V. wird der Artenschutz als erneutes starkes Unterscheidungsmerkmal zu anderen Anbauformen ausgerufen. Wir stellen in dieser Reihe regelmäßig Vorzeigebetriebe vor, die besonders vielfältig und biodivers innovativ arbeiten.

 

"Freiheit, die ich meine"

Elisabeth Kuppelwieser und Andreas Mairhofer, Untertheisenhof, St. Nikolaus Ulten

Die eigene Lebensweise so gestalten wie man möchte und die eigenen Produkte ernten, diese Freiheiten empfindet Bäuerin Elisabeth Kuppelwieser als ausschlaggebend, wenn es um ihre Arbeit am elterlichen Untertheisenhof in St. Nikolaus Ulten geht. Den Hof bewirtschaftet sie gemeinsam mit ihrem Mann Andreas Mairhofer seit nunmehr sechs Jahren. Nachdem der Untertheisenhof 2010 bei einem Brand zerstört wurde, errichtete man die Hofstelle mit Wohnhaus, Stall und Stadel neu, mit mondgeschlägertem eigenem Holz nach baubiologischen Richtlinien. Seitdem haben Elisabeth und Andreas auch einige andere Neuerungen eingeführt. So war den beiden klar, dass sie eine vielfältigere Landwirtschaft betreiben wollen, mehr Ackerbau, weniger Milchkuhhaltung; allerdings habe es der Ackerbau in Südtirol gegenüber der Obst- oder Viehwirtschaft deutlich schwerer, meinen die beiden, da die Vertriebswege teilweise fehlen, ebenso gewisse Erfahrungen. Trotzdem bewirtschaften sie rund 2 ha Acker mit Kartoffeln, verschiedenem Getreide, Hanf und Mohn und betreiben dazu auch Viehwirtschaft mit Mutterkühen, Schweinen und Hühnern, ganz im Sinn der biologisch-organischen Kreislaufwirtschaft. Die eigenen erzeugten Produkte am Hof zu veredeln und eine eigene Produktionskette umzusetzen, ist das Ziel, zum Beispiel vom Hanfanbau bis hin zur Stoffherstellung, wobei erste Versuche bereits erfolgreich hergezeigt werden können.

 

Bereits jetzt haben Elisabeth und Andreas etliche ökologische Maßnahmen auf ihrer Hofstelle umgesetzt, wie das Halten von Schafen als natürliche Mähmaßnahme, freilaufende Schweine, das Anlegen eines Teichs, sowie Pflanzungen von Wildsträucherhecken. Mehr geht immer, und so möchten die beiden vor allem in der Verarbeitung von Korn und Hanf weitermachen, mit dem Einrichten einer Kornmühle und der geplanten Eröffnung eines Hofladens, auch soll demnächst eine Streuobstwiese angelegt werden. Familie Kuppelwieser ist in ökologischen Belangen aufgeschlossen und weiß um den Wert von Maßnahmen, die mehr Artenvielfalt fördern und bewahren.