Politics | Bettenstopp
„Es ist höchste Zeit!“
Foto: Asp
„Sehr heiß, nicht nur im meteorologischen Sinne, sondern auch was die hitzigen Diskussionen betrifft“, beschreibt Landesrat Arnold Schuler die derzeitigen Verhandlungen rund um das Landestourismuskonzept und den Bettenstopp. Derzeit sei man noch dabei, die Details zu den Durchführungsverordnungen zu regeln. Am kommenden Montag ist ein Treffen der Bezirksleitung Vinschgau angesetzt, tags darauf findet die Sitzung des Partei-Ausschusses statt, infolgedessen ist derzeit einiges los. „Ich bin grundsätzlich immer positiv gestimmt“, erklärte der Tourismuslandesrat aber zuversichtlich, obwohl die Verhandlungen zäher als erwartet sind. Bei kaum einem anderen Sektor sind so viele Menschen direkt oder indirekt betroffen. „Nicht nur jene, welche über Beherbergungsbetriebe verfügen, sondern praktisch jeden Südtiroler interessiert dieses Thema. Die Debatten werden auch mit entsprechend viel Emotionen geführt“, so Schuler. Ein schlagendes Argument bei diesen Diskussion rund um Zählungen und Ausnahme des nicht-gewerblichen Bereiches dürfte nun der neueste ASTAT-Bericht sein, wonach zwischen 1. November 2021 und 1. Mai 2022 eine Zuwachs von 5.045 Betten zu verzeichnen war – und zwar vor allem im nicht-gewerblichen Bereich (4.176 Betten).
Der neue Trend
„Die Neu-Anmeldungen im gewerblichen Bereich bewegen sich mit weniger als 1.000 Betten sicher im normalen Rahmen“, so Schuler angesprochen auf die Ergebnisse der Statistik. Dies entspreche auch den Erwartungen. Das Überraschende – wobei so überraschend sei diese Nachricht nicht, denn sie folge dem Trend der vergangenen Jahre – ist die Entwicklung im nicht-gewerblichen Bereich. „Über 4.000 zusätzliche Betten innerhalb eines halben Jahres – das ist natürlich enorm“, betont der Tourismuslandesrat. Zurückzuführen sei dies unter anderem darauf, dass jene, welche ohnehin diese Tätigkeit bereits ausgeführt haben, diese nun offiziell gemeldet haben – vor dem Hintergrund der bevorstehenden Kontrollen. Auf der anderen Seite zeige der Trend der vergangenen Jahre klar auf, dass einerseits die Bettenanzahl pro Betrieb im nicht-gewerblichen Sektor nach unten gehe, insgesamt aber steige. Viele, die nun eine Tätigkeit angemeldet haben, verfügten über eine Wohnung oder einige Zimmer. „Es handelt sich dabei um die klassischen Anbieter, die ihre Wohnungen üblicherweise unter anderem über Airbnb vermieten“, erklärt Schuler. Es zeige aber auf der anderen Seite auch, dass es wenig Sinn hätte, ein Tourismuskonzept und eine Obergrenze im Beherbergungssektor einzuführen, die nur für den gewerblichen Sektor gelten würde. Die große Entwicklung finde nämlich derzeit im nicht-gewerblichen Sektor statt. Würde aber der nicht-gewerbliche Bereich, wie einige Vorschläge lauten, davon ausgenommen, so würde das gesamte Konzept viel zu kurz greifen, ist sich Schuler sicher. „Einige Vorschläge lauten nämlich dahingehend, alle Betriebe unter 40 Betten auszuklammern“, erklärt der Tourismuslandesrat. Natürlich seien die großen Betriebe die plakativsten, die es immer wieder auf die Titelseiten schafften und auch das Image der Tourismusdestiantion Südtirol wesentlich prägten, „aber betrachtet man die Bettenzahl, so wird deutlich, dass die Entwicklung im nicht-gewerblichen Bereich stattfindet. Das bedeutet, dass es höchst an der Zeit ist, hier endlich einmal einen Deckel drauf zu setzen.“
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Ein großer Teil der
Ein großer Teil der Bevölkerung begrüßt den Vorschlag Schulers. Wenn der Kompromiss zu wässrig wird, bringt das schlechte Wahlstimmung für die ganze Partei.
Ein Bettenstopp auf hohem
Ein Bettenstopp auf hohem Niveau reicht nicht, um die Verkehrs- und Wasserkrise zu lösen. Es sollte eine auf die Jahre gerechnete Reduzierung (Gesundschrumpfen) sein; am besten gleichzeitig mit den Nachbarregionen in Italien, so dass es zu keiner marktwirtschaftlichen Benachteiligung kommt.
Gasthof 15.391 14.906 −485
Gasthof 15.391 14.906 −485
Hotel 88.328 89.571 1.243
....allein ein Blick auf diese Zahlen sagt viel. Der klassische Gasthof in Südtirol wird immer weniger und geht einher mit dem Gasthaussterben.
In reply to Gasthof 15.391 14.906 −485 by kurt duschek
Gesundschrumfpen ja, aber
Gesundschrumfpen ja, aber bitte nicht mit der Verwertung der Gashaus- und Hotelarchitektur "für Zweitwohnungen!"