Chronicle | Feuer
Waldbrand in Prad am Stilfserjoch

Foto: Ansa
Am Donnerstagabend ist in Prad am Stilfserjoch ein weitläufiger Waldbrand ausgebrochen. Zahlreiche Feuerwehren der Umgebung sind im Einsatz. Mittlerweile ist das Feuer unter Kontrolle, ein Ende der Löscharbeiten aber noch nicht absehbar. Im Einsatz stehen rund 150 Feuerwehrleute der Berufsfeuerwehr Bozen und die Freiwilligen Feuerwehren von Mals, Sulden, Eyrs, Lichtenberg, Stilfs, Schluderns, Tschengls, Göflan, Glurns und der Bezirksfeuerwehrverband Obervinschgau. Seit den frühen Morgenstunden unterstützt ein Hubschrauber die Löscharbeiten. Auch die Sektion Zivilschutz des Weißen Kreuzes, die Forstbehörde und der Bergrettungsdienst sind vor Ort.
Brände oberhalb von Bozen
Diese Woche gab es bereits am Hörtenberg in Bozen mehrere Waldbrände. Am Mittwoch, den 13. Juli, waren den ganzen Tag über zwischen 15 und 20 Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren von Bozen und Gries und der Berufsfeuerwehr im Einsatz, um die Glutreste am Hörtenberg in Bozen zu kontrollieren, berichtet Brandinspektor Felix Reggiani: Der Löschhubschrauber hat am Mittwochvormittag noch einige Male Wasser aus der Talfer über die Brandstelle geschüttet. Die Bodenmannschaften blieben den ganzen Tag über weiter in Bereitschaft. Die Überwachung wird noch über mehrere Tage andauern, erklärt Brandinspektor Reggiani von der Berufsfeuerwehr.
Die Folge können Waldbrände sein, die Schäden an den Waldökosystemen verursachen - Arnold Schuler
Mehr Waldbrände als sonst
„Während in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um die 20 Waldbrände pro Jahr verzeichnet wurden, waren es heuer schon über 40“, zeigt sich Forstwirtschaftslandesrat Arnold Schuler besorgt. „In Teilen Südtirols besteht extreme Waldbrandgefahr, weil der Regen lange ausgeblieben und der Boden somit vielfach ausgedörrt ist. Die Folge können Waldbrände sein, die Schäden an den Waldökosystemen verursachen, dieses braucht mehrere Jahre, um sich wieder zu erholen.“
Da bei den Feuern auch Brandstiftung in Betracht gezogen wird, appelliert Landesrat Schuler an alle Bürgerinnen und Bürger: „Ein Viertel der Waldbrände wurden heuer vermutlich durch Zigarettenstummel verursacht. Jedes Risikoverhalten, das einen Waldbrand verursachen könnte, muss unbedingt vermieden werden.“
Der Warnlagebericht des Landeswarnzentrums in der Agentur für Bevölkerungsschutz weist seit mehreren Wochen auf die erhöhte Waldbrandgefahr hin: Die Forstbehörde stuft das Gefährdungspotential Waldbrand landesweit mindestens mit der Warnstufe Gelb ein.
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