Politics | Österreich Wahlen
Kurzwahl
Foto: Liste Kurz
Nicht nur für die SPÖ war es am Sonntagnachmittag eine Tal- und Bergfahrt. Als gegen 17.20 Uhr die ersten Hochrechnungen kamen, schien der Supergau eingetreten.
Dass Sebastian Kurz und seine Liste mit über 30 Prozent auf Platz 1 landen würden, war keine Überraschung. Ausgerechnet die FPÖ aber auf Platz 2 vor den Sozialdemokraten: Das wäre einer politische Zäsur im Nachkriegsösterreich gleichgekommen.
Während die FPÖ schon feierte und sich im SPÖ-Festzelt Katerstimmung breit machte, kam der unerwartete Umschwung. Als gegen 18 Uhr die ersten ausgezählten Wiener-Wahlsektionen in die Hochrechnungen eingebaut wurden, setzte sich die SPÖ klar auf Platz 2.
Kurz nach 19 Uhr war dann wieder alles offen. SPÖ und FPÖ nähern sich wieder an.
Aber unabhängig davon, ob die FPÖ auf Platz 2 oder auf den dritten Platz landet, die politische Analyse dieser Nationalratswahl ist auch international eindeutig: Österreich rückt nach Rechts.
Das Ergebnis
Die drei Großen
Unumstrittener Wahlsieger ist Sebastian Kurz und seine Liste. Der amtierende Außenminister wird auch der neue österreichische Kanzler sein. Die Liste Kurz, aus der ÖVP hervorgegangen hat es am Sonntag auf 31,6 Prozent (Stand Hochrechnungen - Sonntag 19.19 Uhr) der Stimmen gebracht. Das ist im Vergleich zu den Nationalratswahlen 2013 ein Plus von 7,7 Prozent.
Die SPÖ liegt laut Hochrechnung bei 26,8 Prozent und damit genau bei jenem Ergebnis, das 2013 reichte um den Kanzler zu stellen. Die FPÖ gewinnt 5,5 Prozent dazu und schafft mit 26,0 Prozent das zweitbeste Ergebnis bei Nationalratswahlen in ihrer Geschichte.
Nach Mandaten würden - sollte sich diese Zahlen bestätigen - 62 Sitze im Nationalrat auf die Liste Kurz entfallen, 52 auf die SPÖ und 51 auf die FPÖ.
Die drei Kleinen
Die großen Verlierer dieser Wahl sind die Grünen. Am Abend ist noch nicht klar, ob sie den Einzug in den Nationalrat schaffen werden oder nicht. In den Wahlprognosen liegen die Grünen bei 3,9 Prozent. Das wäre wegen der 4-Porzent-Hürde zu wenig. Weil in die Prognosen auch Wahlkarten aus der Briefwahl eingerechnet wurden, dürfte die Öko-Partei eher draußen sein.
„Es ist ein schweres Debakel“, kommentiert die Grüne Spitzenkandidatin Ulrike Lunacek das Ergebnis. Im Vergleich zu 2013 hat man österreichweit 8,5 Prozent verloren. Wie deutlich es für die Grünen nach unten ging, zeigt das Tiroler Ergebnis. Im Bundesland Tirol haben die Grünen fast 11 Prozent ihrer Stimmen eingebüßt.
Was aber noch schmerzlicher für die Ökopartei sein dürfte: Die Grünen wurden ausgerechnet von einem deutlich überholt, den man im Streit ziehen lies. Der Grüne Aufdecker Peter Pilz und seine Liste schafften mit 4,3 Prozent den Einzug in den Nationalrat.
Auch die Neos können auf ein durchaus erfolgreiches Ergebnis blicken. Sie wurden mit 5,1 Prozent zur vierstärksten, politischen Kraft in Österreich.
Schaffen die Grünen den Einzug nicht, würden die Neos 10 Mandate erhalten und die die Liste Pilz 8.
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ich glaube das hatten wir
ich glaube das hatten wir hier schon mal: der unterschied zwischen relativen und absoluten bezügen. die fpö hat also nicht 5,5 prozent dazugewonnen, sondern satte 26,83 prozent. hätte sie 5,5 prozent dazugewonnen, wären sie bei 21,63 und nicht bei 26 prozent (2013: 20,5 %) gelandet.
In reply to ich glaube das hatten wir by Harald Knoflach
Tja, dann hätten wir das
Tja, dann hätten wir das jetzt auch mal endlich geklärt ...
In reply to ich glaube das hatten wir by Harald Knoflach
ich hingegen glaube dass das
ich hingegen glaube dass das schon so stimmt. kein Mensch auf der Welt schreibt dass jemand 26 prozent dazugewonnen hat, wenn man von 20,5 auf 26 steigt. außer Sie vielleihct.
In reply to ich hingegen glaube dass das by Michael Kerschbaumer
»Überall«, auch gestern in
»Überall«, auch gestern in den ORF-Spezialsendungen, ist dann eben von Prozentpunkten die Rede: Die FPÖ hat 5,5 Prozentpunkte dazugewonnen.
In reply to ich hingegen glaube dass das by Michael Kerschbaumer
die österreichischen medien
die österreichischen medien von standard über presse bis krone schreiben richtigerweise von prozentpunkten:
http://derstandard.at/2000066071127/OeVP-holt-in-Tirol-ihr-bestes-Bunde…
http://diepresse.com/home/innenpolitik/nationalratswahl/5303532/Heimatb…
http://www.krone.at/593724
In reply to ich hingegen glaube dass das by Michael Kerschbaumer
Menschen mit Bildung können
Menschen mit Bildung können zwischen Prozente und Prozentpunkte unterscheiden. Warum sind Sie nicht still. Solche vorlauten und ignoranten Bemerkungen sind überflüssig genauso wie Ihre Präsenz auf diesen Seiten.
Korrekterweise müsste es
Korrekterweise müsste es Prozentpunkte heißen. (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Prozentpunkt) Ein Prozentsatz steigt von 20,5 um 5,5 Prozentpunkte auf 26 und nicht um 5,5 Prozent. Nur wird dann meist in der Eile nur "Prozent" anstatt "Prozentpunkte" geschrieben. Diesen Fehler macht z.B. auch orf.at (siehe: http://orf.at/wahl/nr17/#projection) wenn dort. z.B. PILZ von 0 auf 4,3 kommt, dann ist die Zunahme nicht +4,3% mehr, sondern +4,3%-Punkte im Vergelich zur letzten Wahl ...