Environment | Wildbachverbauung

Hochwasserschutz für Schmieden

Das Amt für Wildbachverbauung hat die Hochwasserschutzarbeiten in der Gemeinde Prags fertiggestellt. Insgesamt wurden vier Millionen Euro in das Projekt investiert.
schmieden
Foto: Puschtra
Vor rund vier Jahren, genauer am 4. August 2017, wurden Teile des Siedlungsgebiets von Schmieden (Prags) unter einer gewaltigen Mure begraben. Nun hat das Landesamt für Wildbachverbauung Ost in der Gemeinde Prags Arbeiten zum Hochwasserschutz fertiggestellt, um zukünftige Schäden weitestgehend vorzubeugen. Die Kosten der Arbeiten belaufen sich auf rund vier Millionen Euro.

Die Mure

 
Nach einem extremen Gewitterregen war es 2017 bei den Abhängen des großen Rosskopfes - über dem Bachbett des Schadebachs - zu einem Erdrutsch gekommen, der bis in die Siedlungsgebiete vorgedrungen ist. Durch den geschiebebedingten Aufstau und den darauffolgenden Durchbruch des Pragserbaches war fast der gesamte Dorfbereich von Schmieden von Geschiebeablagerungen und Hochwasser betroffen; Autos wurden mitgerissen, Häuser überschwemmt und Infrastrukturen beschädigt. Der Sachschaden war groß - Personen waren keine zu Schaden gekommen.

Projekt und Kosten

 
Um derartige Schäden in Zukunft zu verhindern, hat das Landesamt für Wildbach- und Lawinenverbauung Ost unter der Direktion von Sandro Gius ein Projekt zur Errichtung von Schutzbauten ausgearbeitet. Dieses enthielt die Errichtung eines Rückhaltebeckens, die Konsolidierung des Unterlaufes am Schadebach sowie für die Wiederherstellung des beeinträchtigten Uferschutzes am Pragserbach, wofür 3,2 Millionen Euro über europäische Fördermittel für die Regionalentwicklung zur Verfügung gestellt wurden. Aufgrund unerwartet schlechter Baubedingungen sowie der Entscheidung, den Uferschutz des Pragserbaches nicht nur wiederherzustellen, sondern auszubauen und zu erhöhen, belaufen sich die Kosten bei der Fertigstellung des Projekts jedoch auf rund 4 Millionen Euro.

Die Bauarbeiten

 
Der Bautrupp der Agentur für Bevölkerungsschutz hat unter der Bauleitung von Martin Moser und mit Vorarbeiter Armin Oberarzbacher im Frühjahr 2019 mit den Arbeiten begonnen. Bis Ende 2019 konnten die Arbeiten am Unterlauf des Schadebaches abgeschlossen werden. Im Frühjahr 2020 wurden die Arbeiten am Pragserbach fertiggestellt und bis zum Wintereinbruch auch die über 14 Meter hohe Rückhaltesperre am Schadebach.
Mit der Errichtung der insgesamt 650 Meter langen und bis zu 16 Meter hohen Dämmezur Begrenzung des Rückhaltebeckens wurden die Bauarbeiten schließlich im heurigen Jahr beendet. Wie Bauleiter Moser darlegt, ist das Rückhaltebecken mit seinem Fassungsvermögen von über 100.000 Kubikmetern das größte seiner Art in Pustertal.
Der unerwartet schlechte Baugrund im Bereich des Schwemmkegels führte laut dem Direktor des Funktionsbereichs Wildbachverbauung Fabio De Polo zu einem erheblichen Kostenanstieg: Es mussten große Mengen an Aushubmaterial transportiert, aufbereitet und eingebaut und an die 10.000 Fuhren unbrauchbares Aushubmaterial aus dem Beckenbereich entfernt und im Nahbereich der Baustelle deponiert werden. Angrenzende Grundbesitzer haben dem unentgeltlichen Einbau dieser Materialmengen zugestimmt. Eine Erhöhung der Kosten hat auch die Entscheidung mit sich gebracht, den Uferschutz des Pragserbaches nicht nur wiederherzustellen, sondern so weit zu vervollständigen und zu erhöhen, dass künftige Hochwasserereignisse ohne Schäden abgeführt werden können.

 

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