Economy | Arbeitsmarkt

Arbeitsmarktbericht 2023

Die autonome Provinz Südtirol stellte heute ihre Arbeitsmarkt-Studie für das Sommerhalbjahr 2023 vor. Dabei bestätigt sich eine Erholung in fast allen Bereichen.
Büroarbeit
Foto: Pavel Danilyuk/Pexels
  • Laut dem Bericht befindet sich der Arbeitsmarkt derzeit in einer, für die Arbeitskräfte günstigen Phase. Beweis hierfür sei die von ASTAT herausgegebene Arbeitslosenquote von 1,4%. Diese ist im Vergleich zum Vorjahr (1,8%) und vor der Pandemie (3,1%) wieder gesunken. Von Mai bis Oktober 2023 waren in Südtirol durchschnittlich ca. 13.000 Personen als arbeitslos eingetragen. Davon rund 8.000 Frauen und etwas mehr als 5.000 Männer. Die Arbeitslosen stammen Dabei hauptsächlich aus den saisonsgeprägten Sektoren

  • Beschäftigungssteigerung der Sektoren

    Aus der Studie geht ebenso hervor, dass es 2023 (Untersuchungszeitraum: Mai – Oktober) in fast allen Wirtschaftssektoren Südtirols eine Beschäftigungszunahme gab. Im Vergleich zu denselben Monaten im Jahr 2022 verzeichnet der Arbeitsmarkt heuer durchschnittlich 2,1% mehr Arbeitsverträge. Der Sektor mit dem stärksten Arbeitskräfteanstieg 2023 ist das Gastgewerbe (+5,2), gefolgt von der Landwirtschaft (+4,6%), dem unterbringungsfreien Sozialwesen (+3,0%), anderen privaten Dienstleistungen (+2,8%), dem Handel (+1,8%), dem Gesundheitswesen (+1,3%), dem verarbeitenden Gewerbe (+1,1%) und dem stationären Sozialwesen (+1,0%). 

  • Diese fünf Sektoren hatten den größten Arbeitnehmerzuwachs: Foto: Ismaele Pianciola
  • Etwas schwächer gestaltete sich der Zuwachs in folgenden Bereichen: öffentliche Verwaltung (+0,4%), Bauwesen (+0,3%), Erziehungs- und Unterrichtssektor (-0,4%). Letzterer Sektor ist somit der einzige, welcher eine rückläufige Beschäftigung aufweist. Nach Staatsbürgerschaft aufgeschlüsselt zeigt sich, dass die Zahl der Arbeitnehmenden, die aus Nicht-EU-Ländern stammen am meisten zugenommen hat und zwar um 11,8%. Insgesamt gab es in Südtirol noch nie so viele Arbeitnehmer wie in diesem Jahr. Von den über 240.000 Erwerbstätigen Südtirolerinnen und Südtirolern ist dabei jeder dritte mindestens 50 Jahre alt. 

  • Spitzenreiter Gastronomie

    Interessant ist, dass im Bereich der Gastronomie die Beschäftigungen trotz unveränderter Ankunfts- und Nächtigungszahlen um 1.828 Arbeitsplätze angestiegen sind. Die drei Berufe mit den höchsten Zunahmen in diesem Sektor sind der Reihe nach: Servicefachkraft, Koch/Köchin und Rezeptionist/Rezeptionistin. 

  • Südtirol im Vergleich

    Im europaweiten Vergleich positionierte sich Südtirol bereits 2022, gemeinsam mit Teilen Deutschlands, Dänemarks und anderen, unter den Top-Regionen was die Erwerbstätigenquote angeht. Im italienischen Vergleich lag Südtirols Quote 2022 klar auf Platz eins. Dies wird sich aufgrund der positiven Entwicklung vermutlich auch 2023 wieder bestätigen. In diesem Vergleich lässt sich vor allem ein erkenntliches Nord-Süd-Gefälle feststellen.

  • Südtirol: Die Insel der Arbeitenden? Foto: Ismaele Pianciola
  • Die Jugend am Arbeitsmarkt

    Ein durchaus positives Ergebnis lässt sich auch bei den Sommerbeschäftigten zwischen 15 und 19 Jahren erkennen. Hierbei wurde die 50%-Marke der sich in den Sommerferien arbeitstechnisch beschäftigenden Jugendlichen vergangenen Sommer zum ersten Mal geknackt.