Museion wieder online
Knapp zwei Monate war das kostenlose Wi-Fi-Netz am Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Bozen offline. Nun ist es wieder aktiviert worden. Und weitere Maßnahmen sollen folgen, um das Miteinander am Museion zu erleichtern. Die Entscheidung der Museion-Führung, Ende vergangenen Jahres das kostenlose Wi-Fi-Netz auszuschalten, hatte für viel Kritik gesorgt. In Südtirol selbst, aber auch über die Landesgrenzen hinaus protestierten Menschen, darunter etwa auch die römische Schriftstellerin Francesca Melandri. Gleichzeitig erntete Museion-Direktorin Letizia Ragaglia aber auch Verständnis für ihren Schritt.
Aus Sicherheitsgründen hatte sie veranlasst, das gratis Wi-Fi bis auf weiteres zu deaktivieren. Mit den zahlreichen Migranten, die die Möglichkeit, kostenlos im Internet zu surfen, nutzten, habe es keine Probleme gegeben. Sehr wohl aber mit anderen Gästen, die in Folge angezogen worden seien, “Homeless, Betrunkene auf der Suche nach einem warmen Ort, eines WCs und einer Aufladestelle für das Mobiltelefon waren”, schilderte Ragaglia in einem Brief an die Kulturlandesräte Philipp Achammer, Christian Tommasini sowie Ressortdirektor Antonio Lampis. Ihre Bitte um Hilfe bei den Bozner Sicherheitskräften und der Gemeinde selbst war ungehört verhallt, auch Caritas und Volontarius konnten keine Unterstützung anbieten. So sei ihr nichts anderes übergeblieben, als kurzerhand das Wi-Fi abzudrehen – aus Verantwortungsbewusstsein dem Personal und den Besuchern gegenüber, so die Museion-Direktorin. Die Folge: Die Wi-Fi-User auf den Mauern und dem Platz vor dem Museion verschwanden. Und mit ihnen die ungebetenen Gäste.
Seit einigen Tagen ist das Wi-Fi am Museion nun wieder aktiviert. Offizielle Ankündigung gab es keine, doch für Letizia Ragaglia war bereits im Dezember klar gewesen, dass es sich nur um eine vorübergehende Maßnahme handeln könne. “Wir wurden beinahe als Faschisten hingestellt”, sagt Ragaglia im Gespräch mit dem Corriere dell’Alto Adige, “dabei haben wir seit jeher versucht, uns Migranten und Ausländern gegenüber zu öffnen und sie auch in unsere kulturellen Projekte einzubinden. Wir haben unseren Teil beigetragen und werden auch in Zukunft so weiter machen.” Um eine Wiederholung der Problematiken der Vergangenheit soweit als möglich zu vermeiden, wurde jetzt beschlossen, den Wi-Fi-Dienst auf die Zeit von 9.30 bis 18 Uhr zu begrenzen. Darüber hinaus wurde eine Zusammenarbeit mit der Caritas und dem Verein Volontarius ins Leben gerufen. Diese sollen sich um die Mediation von eventuellen Konflikten kümmern. “Dadurch fühlen wir uns weniger alleine gelassen und blicken zuversichtlich in eine Zukunft ohne die misslichen Situationen der Vergangenheit”, zeigt sich Ragaglia zufrieden.
Warum haben die Flüchtlings
Warum haben die Flüchtlings-Unterkünfte kein WiFi? Dann müssten diese nicht im Kalten herumstehen. Dass dafür die wenigen Euro im Monat fehlen, glaube ich eher nicht.