“Ich bin ihm noch heute dankbar”
Der plötzliche Tod des stellvertretenden Landestierarztes Ernst Stifter erschüttert mich.
Seine markante Stimme und sein Akzent klingen noch in meinen Ohren.
Er hat mich vor nicht allzu langer Zeit zum Thema der Tiertransporte angerufen. Ich hatte eine Landtagsanfrage gemacht und er war auch ein wenig verärgert darüber, wie viele Fragen ich gestellt hatte.
Er hat die Anfrage schriftlich korrekt beantwortet, aber es war ihm wichtig, mir die Dinge auch persönlich und im Detail zu erklären.
Ich schätze diesen Ansatz über alles, nämlich dass man immer versuchen sollte, auch über unterschiedliche Sichtweisen hinweg im Gespräch zu bleiben und über das Trennende hinaus das Gemeinsame zu suchen, in diesem Fall das Tierwohl.
Kennengelernt hatte ich Ernst Stifter in einer Tagung zur vegetarischen Lebensweise, vor vielen Jahren in Meran, wo wir beide Referenten waren.
Ich habe ihn dann kontaktiert, nachdem ich als Grüne Landtagsabgeordnete gewählt worden war. In den ersten Wochen habe ich mehrere erfahrene und mir wichtige Menschen um ein Anfangsbriefing gebeten. Ernst Stifter war einer von ihnen. Geduldig hat er mir, der Geisteswissenschaftlerin, die Welt der Tiermedizin und der Praxis erklärt und mich auf mögliche Handlungsfelder hingewiesen.
Dafür bin ich heute noch dankbar.
Gerne hätte ich noch öfters mit ihm diskutiert, nein, gesprochen.
Seiner Familie drücke ich mein Beileid aus, es kommt aus dem Herzen.
Brigitte Foppa, am 16. April 2020
Ich möchte mich hier gerne
Ich möchte mich hier gerne anschließen;
Es sind die Menschlichkeit, die Geduld und Hilfsbereitschaft im Umgang, welche mir von Ernst in vielen Jahren Kontakt in Erinnerung sind. Kein ungutes Wort, immer Augenhöhe, immer verständnisvoll und hilfsbereit.
Ganz in der Nähe ist er gestorben, ich bin erschüttert.
Ich nehme die Worte von Frau Foppa auf, da man es nicht schöner sagen kann:
Seiner Familie drücke ich mein Beileid aus, es kommt aus dem Herzen.
Peter Gasser
Ja das ist es, was diesen
Ja das ist es, was diesen einzigartigen Manschen ausgemacht hat: die Offenheit und Toleranz in der Kontroverse. Angetrieben auch von einer Neugier an Menschen und ihrer Meinung verkörperte er das, was in Südtirol so selten anzutreffen ist: die Fähigkeit, fremde Positionen als Chance zu sehen, sich mit eigener Kompetenz einzubringen und so Diskussion und Kompromiss möglich zu machen. Seine herzliche Natur und sein Humor taten ein Übriges, und am Ende brachten Streitgespräche beiden Parteien einen Mehrwert ein.
Auch ich stand seit vielen Jahren im tierschützerischen Austausch mit Ernst Stifter, wenige Tage vor seinem tragischen Tod hatten wir uns noch auf einen „Nach Corona Kaffee verabredet“, weil er mir von den internationalen Initiativen gegen den fernöstlichen Wildtierhandel berichten wollte, in dem er sich engagierte.
Ernst Stifter wird uns allen sehr fehlen.