Society | Schützen
Aufmarsch im Passeiertal

Foto: Maria Pichler
Coronabedingt musste das Alpenregionstreffen bereits zweimal verschoben werden, umso mehr freuten sich die Organisatoren, dass das Schützen-Treffen heuer bei Kaiserwetter stattfinden konnte. Die offizielle Eröffnung fand am Samstag mit einem landesüblichen Empfang, der Übergabe der Alpenregionsfahne, einem Wortgottesdienst und dem Heldengedenken statt. Der feierliche Höhepunkt des Alpenregionstreffen, zu dem sich zahlreiche Ehrengäste eingefunden hatten, erfolgte am Sonntag. Bischof Ivo Muser hielt auf der Kellerer-Wiese in St. Martin die feierliche Messe und ging in seiner Predigt im Besonderen auf den Heimabtbegriff ein. So sei die Heimat viel mehr als ein Stück Land, das jemand sein Eigentum nennt und das es zu verteidigen gilt, so Muser, der betonte: „Liebe zur Heimat zeigt sich nicht in einer ‚Wir sind wir-Mentalität‘, sondern in der Dankbarkeit für das, was uns geschenkt und anvertraut ist.“
Landeshauptmann Arno Kompatscher ging in seinen Grußworten auf das 50-jährige Jubiläum des zweiten Autonomiestatutes und seine Bedeutung für den Frieden und das Zusammenleben ein. „Voraussetzung für ein respektvolles Aufeinander-Zugehen ist, dass wir bewusst und selbstbewusst unsere Heimat und unserer Traditionen pflegen“, so Kompatscher, der das Alpenregionsfest als ein Fest der Heimat und der Volkskultur, aber auch als ein Fest für Frieden, Freiheit, Offenheit und Toleranz bezeichnete. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter betonte in seiner Ansprache die gemeinsamen Werte in der Alpenregion und mahnte in seinen Worten zu Zuversicht und Optimismus, gerade in schwierigen Zeiten. Auch in der Rede von Maurizio Fugatti, Landeshauptmann von Trient, nahmen die gemeinsamen Werte, „welche die Ideale der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino sind“, einen zentralen Stellenwert ein. In diesen schwierigen Zeiten müsse man sich darüber im Klaren sein, dass alle gemeinsam für den Frieden und die Freiheit arbeiten müssten. Dieses Ziel verfolge man mit der Euregio.
Die bayrische Staatsministerin Michaela Kaniber, die ebenfalls nach St. Martin in Passeier gekommen war, hob die große Bedeutung der Alpen hervor und rief dazu auf, die Kräfte für die Zukunft zu bündeln. Thomas Saurer, Landeskommandant des Bundes der Tiroler Schützenkompanien, der sich dafür entschuldigte, dass die Tiroler und die bayerischen Schützen nicht voll ausgestattet mit Säbeln und Gewehren zum Alpenregionstreffen angetreten waren, bezeichnete das Alpenregionstreffen als einen Neustart in einer schwierigen Zeit. „Auch wenn sich vieles im Laufe der Geschichte ändert, unsere Wehrhaftigkeit bleibt, unsere Fähigkeit und unser Willen die Heimat zu verteidigen“, so Saurer.
Bevor die rund 7.000 teilnehmenden Trachtenträgerinnen und -träger durch den historischen Ortskern von St. Martin in Passeier zum Festzelt marschierten, wurden die Ehrungen verliehen: Mit dem Maximiliankreuz des Bundes der Tiroler Schützenkompanien wurden Elmar Thaler, Stephan Zangerl, Hermann Egger und Gerhard Biller ausgezeichnet.
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