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„In der Welt und vor unserer Haustür“

Bereits im ersten Jahr ihres Bestehens ist die EURAC-Wanderausstellung zur Sensibilisierung für Sprachen an Schulen ein voller Erfolg.

Dass wir in einem mehrsprachigen Land leben, dessen sind wir uns ja alle – mehr oder weniger – bewusst. Wie vielsprachig unser Land aber wirklich ist, das durften im vergangenen Schuljahr Schüler aus 120 Klassen aller drei Schulstufen und Sprachgruppen gemeinsam mit den Linguistinnen des EURAC-Institutes für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit herausfinden.

Die interaktive Wanderausstellung "Sprachenvielfalt – in der Welt und vor unserer Haustür" hat in ihrem ersten Jahr bereits über 5.000 Kilometer zurück gelegt und ist auf großen Anklang gestoßen: "Die Nachfrage war heuer so groß, dass wir innerhalb von 14 Tagen ausgebucht waren. Und auch für das kommende Schuljahr gibt es bereits viele Anfragen von Schulen, was uns sehr in unserer Arbeit bestärkt", zeigt sich Dana Engel, Initiatorin der Wanderausstellung, beeindruckt.

Im Rahmen der Ausstellung werden viele spannende Fragen rund um das Thema Sprachen behandelt, in den Schülern soll die Neugier auf Sprache geweckt werden und insbesondere die Lust, sich mit den Sprachen der Mitschüler aus anderen Herkunftsländern zu beschäftigen. "Mit der wissenschaftlich fundierten Ausstellung können sich Schüler auf spielerische Weise mit Sprachen und Mehrsprachigkeit auseinandersetzen und werden für sprachliche Vielfalt sensibilisiert. Sie trägt so dazu bei, Mehrsprachigkeit – mit Blick auf alle Sprachen und unabhängig von ihrem aktuellen ‚Marktwert‘ – noch stärker als Bildungsziel zu etablieren und als Ressource zu erkennen und zu nutzen", erklärt Andrea Abel, Koordinatorin des EURAC-Instituts für Fachkommunikation und Mehrsprachigkeit.

Die Wanderausstellung ist ein erstes Ergebnis des vor zwei Jahren gestarteten Projekts "Sprachenvielfalt macht Schule", das von der EURAC in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum am Bereich Innovation und Beratung des Deutschen Bildungsressorts und mit den Abteilungen für Sprachen und für Interkulturelle und Politische Bildung am Pädagogischen Bereich des Italienisches Schulamts durchgeführt wird. Ziel von SMS war es in einer ersten Phase die Sprachenvielfalt an Südtiroler Schulen sowie Eindrücke und Wünsche von Schülern und Lehrpersonen zu sammeln und darauf aufbauend didaktische Materialien für einen "angemessenen, sprachbewussten und sprachaufmerksamen Unterricht in Schulklassen mit zunehmender sprachlicher Heterogenität" zu entwickeln.

Wenn uns unsere Kinder in Zukunft also mit "Karibu!" oder "Witajcie!" begrüßen oder uns etwas über Volapük erzählen, dann brauchen wir uns nicht wundern, sondern dürfen uns freuen, dass sie einen wertvollen Beitrag zu einer noch vielfältigeren und toleranteren (Sprachen-)Landschaft in Südtirol leisten. Und vielleicht können wir ja auch das Eine oder Andere (Wort) von ihnen lernen.

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