Economy | Neuordnung

Zaghafte Schritte Richtung Tourismus-Reform

"Von einer Kehrtwende keine Rede", stellt HGV-Präsident Pinzger nach dem Treffen der Arbeitsgruppe Tourismus klar. Für LTS-Präsident Hofer war es "sehr konstruktiv".

“Kehrtwende kurz vor dem Ziel”, titeln die Dolomiten am heutigen Freitag auf Seite 19. Es geht um die Tourismus-Reform, die in den vergangenen Tagen und Wochen für einigen Wirbel im Land und unter den verschiedenen Tourismus-Playern gesorgt hat. Am Donnerstag dann ein Treffen der Arbeitsgruppe Tourismus, die das Land eingesetzt hat und die seit vergangenem Jahr an der Neuordnung der Tourismusorganisationen bastelt. Vor allem im Landesverband der Tourismusorganisationen LTS hatte man immer wieder Zweifel angemeldet – man fürchtete um die Finanzierung der kleinen Tourismusvereine und darum, dass starke Marken wie etwa das Grödner- oder Hochpustertal durch eine geplante Zusammenlegung der bisherigen Tourismusverbände in vier regionale Managementeinheiten (RME) mit Einbußen rechnen müssten.

“Sehr konstruktiv” sei die Sitzung am Donnerstag verlaufen, verkündete LTS-Präsident Ambros Hofer im Anschluss. Der HGV hingegen schien kalte Füße bekommen zu haben, verkünden die Dolomiten tags darauf. HGV-Präsident Manfred Pinzger reagiert auf die Schlagzeile, wonach sich der Hoteliers- und Gastwirteverband bei der Reform der Tourismusorganisationen quergelegt habe. “Von einer Kehrtwende kann keine Rede sein”; betont Pinzger, “stattdessen waren und sind wir weiterhin Treiber im Bemühen, die Tourismusorganisationen neu zu strukturieren, sodass die Tätigkeiten dieser Strukturen besser aufeinander abgestimmt werden können und das touristische Marketing effizienter gestaltet werden kann.” Es sei zwar richtig, dass die HGV-Ortsobleute einige Bedenken bei der Umsetzung des von Landeshauptmann Kompatscher vorgeschlagenen Modells geäußert hätten – insbesondere der Schaffung der RME – aber “daraus nun abzuleiten, dass der HGV die Reform generell ablehnen würde, ist schlichtweg falsch”, präzisiert Pinzger. Fakt sei vielmehr, dass der HGV der erste Partner gewesen sei, welcher sich für das Modell der vier Regionalen Managementeinheiten ausgesprochen habe. “Und dabei bleibt es weiterhin”, stellt der HGV-Präsident klar. Die Zweifel seiner Basis will Pinzger beim nächsten Treffen der Ortsobleute erneut aufgreifen und die entsprechenden Details näher klären.

Bei dem Treffen der Arbeitsgruppe, die neben HGV und LTS auch aus SMG, Vertretern des Landes und weiteren Interessenvertretern besteht, wurde indes beschlossen, dass die Tourismusvereine beibehalten und gestärkt werden sollen. Noch offen ist die Anzahl der RME (der LTS hatte fünf anstelle der ursprünglichen vier gefordert) sowie, wie jene Vereine, die aufgrund ihrer Größe Schwierigkeiten haben, die ihnen zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen, besser unterstützt werden können.