Mit dem DIH ins digitale Zeitalter
Von Hannes Prousch für Open Technologies.
Industrie 4.0, das bedeutet die Automatisierung und Digitalisierung der Industrie durch intelligente und vernetzte Systeme. Mithilfe des neu gegründeten Digital Innovation Hub, kurz DIH, soll dieses Konzept auch in der Region Trentino-Südtirol Fuß fassen und lokale Unternehmen bei der sogenannten vierten industriellen Revolution unterstützen.
Salto.bz hat mit Confindustria-Vizepräsident Stefan Pan gesprochen:
Salto.bz: „Wie sieht der aktuelle Projektstatus des Digital Innovation Hub aus? Welche Sektoren und Branchen umfasst das Projekt?“
Stefan Pan: „Der Digital Innovation Hub wurde Ende September gegründet. Die Anlaufstelle für Unternehmen bei der Umsetzung von Prozessen zur Automatisierung und Digitalisierung ist durch das Abkommen, das von Confindustria Trentino Südtirol, Confindustria Trient, dem Unternehmerverband Südtirol, HIT Hub Innovazione Trentino und IDM Südtirol unterzeichnet wurde, bereits aktiv.
Die Förderung betrifft mehrere Bereiche. Es geht zum einen um die Sensibilisierung der Unternehmen, insbesondere der kleineren. Des Weiteren werden spezialisierte Beratungen zu den Maßnahmen des nationalen Plans zur Industrie 4.0, wie z.B. die Hyper-Abschreibung für Investitionen im Bereich der Digitalisierung und Automatisierung, zur Verfügung gestellt. Unternehmen werden auch in der Planung und Abwicklung von Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen unterstützt – Industrie 4.0 erfordert nämlich auch entsprechende Kompetenzen. Am wichtigsten ist aber die Vernetzung von Unternehmen, Universitäten und Forschungseinrichtungen inner- wie außerhalb von Südtirol.“
Salto.bz: „Was ist das Konzept hinter dem Digital Innovation Hub?“
Stefan Pan: „Der Digital Innovation Hub baut vor allem auf das Netzwerk der verschiedenen Partner auf. Er steht allen Unternehmen der Region, unabhängig vom Wirtschaftssektor, in dem sie tätig sind, offen. Die verschiedenen Kompetenzen und Kontakte der Unternehmerverbände und der Forschungseinrichtungen werden allen zur Verfügung gestellt und ermöglichen es, von Fall zu Fall den am besten geeignetsten Ansprechpartner zu finden, der rasch auf die Bedürfnisse des jeweiligen Unternehmens reagieren kann. Interessierte Unternehmen können sich an jede einzelne Partnerinstitution wenden – die konkrete Anfrage wird dann an den geeignetsten Partner weitergeleitet und effizient und unbürokratisch bearbeitet.“
Salto.bz: „Welche Institutionen sind in das Netzwerk des Digital Innovation Hub eingebunden?“
Stefan Pan: „Die Einrichtungen, die operativ am Digital Innovation Hub mitwirken, sind die regionale Industriellenvereinigung Trentino Südtirol, der Unternehmerverband Südtirol, die IDM Südtirol, sowie Confindustria Trient und HIT Hub Innovazione Trentino. Das Netzwerk geht aber weit über diese Partnerinstitutionen hinaus und umfasst z.B. die drei Universitäten der Euregio in Bozen, Trient und Innsbruck.“
Salto.bz: „Welche Ziele verfolgt der Digital Innovation Hub auf lange Sicht?“
Stefan Pan: „Langfristiges Ziel ist es, aus ganz Südtirol einen Technologiepark zu machen. Wir verfügen über exzellente Unternehmen, die in Bereichen wie alpinen Technologien, Lebensmitteln, Energie oder dem Automobilsektor Leitbetriebe sind, und verfügen über eine junge und dynamische Universität, die gerade auch in der Zusammenarbeit mit diesen Unternehmen noch großes Potenzial hat. Unser internationales Netzwerk zu Forschungseinrichtungen, Universitäten und Unternehmerverbänden hilft uns bei der Unterstützung verschiedenster Projekte. Auf diese Stärken können wir aufbauen und gemeinsam die Herausforderungen der Industrie 4.0 meistern.“