Tirol kehrt Olympia den Rücken
Es wird wohl nichts mit der Bewerbung der Tiroler Landeshauptstadt Innsbruk für die Olympischen Winterspiele 2026. Die 33.771 Stimmkarten, die im Vorfeld der Volksbefragung ausgestellt wurden, werden erst am heutigen Montag ausgezählt. Doch das vorläufige Ergebnis der am Sonntag (15. Oktober) abgegebenen Stimmen spricht eine deutliche Sprache. 536.817 Tiroler waren zur Frage “Olympiabewerbung, Ja oder Nein?” berechtigt, ihre Stimme abzugeben. 313.681 von ihnen haben sich an der Befragung beteiligt – das sind 58,43 Prozent.
Mit einem Ja für eine Bewerbung von Innsbruck/Tirol stimmten 145.643 Tiroler – 46,65 Prozent. Mit einem Nein stimmten 166.594 Tiroler – 53,33 Prozent. Besonders deutlich fiel das Votum in Innsbruck aus: 67,41 Prozent stimmten gegen die Kandidatur ihrer Stadt für die Winterspiele in neun Jahren.
Im Vorfeld hatte sich von den im Tiroler Landtag vertretenen Parteien einzig die Liste Fritz gegen eine Bewerbung ausgesprochen. Auch die Innsbrucker Grünen waren – im Gegensatz zu den Landes-Grünen – gegen Olympische Winterspiele in ihrer Stadt. “Das Ergebnis pickt”, meinte der Tiroler Landeshauptmann am Sonntag Abend. Doch daran sei nicht zur rütteln, beteuerte Günther Platter: “Die Bevölkerung hat eine Entscheidung getroffen”, das sei zu akzeptieren. “Wir werden dem IOC kein Angebot für Olympische und Paralympische Winterspiele 2026 vorlegen.”
Bereits drei Mal hatte Innsbruck Olympische Winterspiele ausgetragen: 1964, 1976 und 2012 die Jugendolympiade. Mit der Absage – auch die Stimmkarten werden aller Wahrscheinlichkeit nach nichts mehr am Endergebnis ändern – ist auch der Traum, von einer möglichen Südtiroler Beteiligung an den Olympischen Winterspielen begraben. Noch vergangene Woche hatte es in Innsbruck Gespräche über eine Austragung von Eishockeybewerben in der Bozner Eiswelle gegeben.
Die Entscheidung über den Gastgeber der Winterspiele 2026 soll im September 2019 fallen. Fixen Bewerber gibt es noch keinen.