Chronicle | Regierungswechsel

Renzi im Quirinal: Nun startet die Regierungsbildung

Entscheidender Termin im Quirinal für Matteo Renzi: Dort soll der PD-Chef von Staatspräsident Giorgio Napolitano den Auftrag für die Bildung einer neuen Regierung erhalten. Gar so leicht wird der aber nicht zu erfüllen sein.

Weiterhin Hochspannung in Rom. Dort wird Matteo Renzi am Montag nach dem Sturz von Ministerpräsidenten Enrico Letta bei einem Termin im Quirinal den nächsten Schritt in Richtung Regierungschef setzen. Um 10.30 Uhr soll Giorgio Napolitano dem ehrgeizigen PD-Chef den Auftrag zur Bildung einer neuen Regierung erteilen, den er voraussichtlich mit Vorbehalt annehmen wird.

Denn so blitzartig die Ablöse Lettas nun auch vor sich ging, so schleppend könnte sich die Regierungsbildung noch gestalten. Größter Brocken für Renzi ist eine Einigung mit Angelino Alfano und seinem Nuovo Centro Destra. Ohne dessen 31 Parlamentarier hat der designierte Regierungschef keine Mehrheit im Senat. Entsprechend  fordernd fallen im Vorfeld die Bedingungen des einstigen Berlusconi-Jüngers gegenüber dem PD aus –  ob in Sachen MinisterInnen-Posten oder hinsichtlich der Maßnahmen für eine Ankurbelung der Wirtschaft.

Doch auch bei den Gesprächen mit den weiteren möglichen Koalitionspartnern wird sich am Montag und Dienstag weisen, ob die Rechnung des „rottamatore“ aufgeht.  Die Südtiroler Volkspartei hat bereits angekündigt, mit Vorbehalt für eine Regierung Renzi zu stimmen SVP-Senator Karl Zeller sprach im Morgentelefon der RAI Südtirol zwar von einer Zusicherung, auch künftig am Programm mit Südtirol festzuhalten von Seiten des bisherigen Regionenministers und nunmehrigen rechten Hand Renzis Graziano Delrio. Doch angesichts der angekündigten Verfassungsänderungen gelte es dennoch auf der Hut zu sein – und sich nun bereits bei der Regierungsbildung entsprechend abzusichern, meint Zeller.