Society | Stiftung

Alexander-Langer-Stiftung reloaded?

"Il viaggiatore leggero" heißt ein Buch von Alex Langer. Leichter soll auch die Langer-Stiftung werden, ab 2016 ist Schluss mit Preisen und Euromediterranea.

Seit 16 Jahren gibt es die Alexander-Langer-Stiftung, eine Einrichtung, die nach dem Freitod des charismatischen Europapolitikers Alexander Langer gegründet wurde. Nun, im Jahr des 20-jährigen Gedenkens an Langers Tod und an die Kriegsgeschehnisse in Srebrenica, Bosnien, soll die Stiftung schlanker, leichter werden. "Wir werden den Alexander-Langer-Preis und auch die Euromediterranea ab 2016 aussetzen, wir wollen das Archiv und die Bibliothek dem Landesarchiv übergeben und so öffentlich zugänglich machen und unsere Organisation "Adopt Srebrenica" soll nach Bosnien übersiedeln," berichtet Edi Rabini, Präsident der Langer-Stiftung. So lauten die Pläne, die es bereits seit geraumer Zeit gibt. Ob die Stiftung damit aufgelöst ist? Davon will Edi Rabini nichts wissen, die Umstrukturierung der Stiftung habe sich als notwendig erwiesen und man wolle das jetzt angehen, ohne von Auflösung zu sprechen.

Edi Rabini, politischer Weggefährte Langers und Mitbegründer der Stiftung, ist derzeit in Bosnien, um die Euromediterranea 2015 vorzubereiten, die sich ganz und gar den Kriegsereignissen von Srebrenica, Tuzla und Sarajewo widmet. Vom 3. bis 12. Juli 2015 wird es in den bosnischen Städten Gelegenheit zu Gesprächen, Diskussionen, Symposien und anderen gesellschaftlich-kulturellen Ereignissen geben, um den Krieg in Bosnien sowie die Gedanken Alexander Langers dazu zu reflektieren. 

Ein weiterer Programmpunkt soll im Oktober im Heimatort Langers stattfinden: An drei Tagen soll es in Sterzing um die Figur und die Schriften des Politikers und Intellektuellen gehen. Mit dabei das Centro Studi Primo Levi, die Heinrich-Böll-Stiftung, die Internationalen Ökologischen Archive sowie das Stadtarchiv von Bozen und das Südtiroler Landesarchiv. 

Ob es die Alexander-Langer-Stiftung als aktive Organisation auch nach 2016 geben wird, kann Edi Rabini weder bestätigen noch verneinen: "Wir werden sehen, vielleicht müssen wir Gepäck abwerfen, um klarer zu sehen, was wir machen wollen, wenn wir erwachsen sind."