Kein BBT No TAV Wanderung am 21. April 2013

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz und die Kein BBT No TAV Gruppe lädt zu einer Wanderung in der Umgebung von Waidbruck ein, wo geplant ist, das Südportal des Grödentunnels zu errichteten.
Note: This article is a community contribution and does not necessarily reflect the opinion of the salto.bz editorial team.

Die Wanderung führt an einem Hof vorbei, der dem Südportal des Grödenstunnels weichen soll. Dieser Hof wurde bereits einmal wegen der Brennereisenbahn geschliffen, ein zweites Mal wegen der Autobahn und nun soll er zum dritten Mal endgültig verschwinden.

An diesem Ort werden die zwei Gleise der bestehenden Eisenbahn und jene zwei neuen Gleise, die von Norden kommen, zusammengeführt und in der bestehenden, zweigleisigen Strecke nach Süden geführt. Das Teilstück von Waidbruck bis nördlich von Bozen soll dann, zweigleisig, mehr als 400 Züge pro Tag bewältigen.

Weiter nördlich führt uns die Wanderung unter den Viadukt der Autobahn. Dort sieht man, dass sich die Autobahnpfeiler geneigt haben und die Fahrbahn aus diesem Grund durch Auskragungen auf den Pfeilern gehalten werden muss.

Der Zustand der Autobahn verlangt eine drastische Reduzierung der Belastungen, die in erster Linie durch den Schwerverkehr erzeugt wird. Nicht nur das Teilstück nördlich von Waidbruck sondern auch und besonders der Viadukt von Gossensass sind Problemfälle, die eine Einschränkung des Transits und eine Verlagerung auf die heute bereits vorhandenen freien Kapazitäten der bestehenden Eisenbahnen notwendig machen.

Dies sind nicht die einzigen Argumente die gegen den vierspurigen Ausbau der Eisenbahnlinie sprechen; die Belastung durch die Abgase der Autobahn, die Belastung durch den Lärm, die fehlenden Lärmbekämpfung der Eisenbahn, die enormen Kosten (65 Milliarden Euro), die zweifelhaften Verkehrsprognosen und eine Reihe weiterer ungeklärter Probleme sind Tatsachen, die von den Befürwortern noch immer nicht akzeptiert werden.

Die Kein BBT/No TAV Gruppe setzt sich seit Jahren für die Reduzierung des LKW-Verkehrs in den Transittälern ein. Die Verlagerung von der Strasse auf die bestehenden alpenquerenden Eisenbahnen ist schon heute machbar. Die politischen Vertreter täuschen die Bevölkerung  mit der Behauptung, dass nur eine neue Infrastruktur die Lösung der strukturellen Probleme mit sich bringen kann. Aber auch der BBT wird diese Probleme lösen können, sondern nur verkehrspolitische Maßnahmen (sektorales Verbot, Nachtfahrverbot, Transitbörse, Angleichung der Kosten auf allen alpenquerenden Transitrouten).