Politics | SVP-Kandidatenkür

Geheimnis um die SVP-Frauen

Während das Geheimnis um die drei ausständigen SVP-Kandidatinnen auf der Landesliste gehütet wird wie ein Gral, könnte im Wipptal auch noch eine Frau antreten.
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Foto: Salto.bz

Zumindest in Journalistenkreisen ist die wohl meist gestellte Frage in diesen heißen wie nachrichtenarmen Sommertagen: Wer sind die drei ausständigen Landtagskandidatinnen, die SVP-Parteiobmann Richard Theiner und Spitzenkandidat Arno Kompatscher für die Landesliste nominieren werden? Doch in der sonst so geschwätzigen politischen Welt herrscht diesbezüglich zumindest bis dato absolutes Stillschweigen. „Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, das wird so streng geheim gehalten, das weiß niemand“,, meint eine SVP-Exponentin.

Ist Arno Kompatscher also am Ende noch immer auf Frauenjagd, wie die Suche nach den zur Erfüllung der Frauenquote nötigen Kandidatinnen in den Medien bezeichnet wurde? „Nein,  die Kandidatinnen gibt es“, antwortet Kompatscher, „doch vor dem 29. Juli werden sie von uns nicht bekannt gegeben“. Die Entscheidung, bis zur definitiven Nominierung im Parteiausschuss zu warten, begründet der SVP-Spitzenkandidat vor allem mit dem fehlenden bindenden Bezirkskandidaten im Wipptal. Denn die Nominierung über die Landesliste, die ihm und Richard Theiner zusteht, hätte vor allem den Zweck, eventuelle Lücken auszugleichen, die bei den Nominierungen auf Bezirksebene entstehen – also  eine möglichst ausgewogene Liste hinsichtlich der wichtigsten gesellschaftlichen Gruppierungen zu haben.

Nicht umsonst stellt Parteiobmann Richard Theiner auch in den heutigen Dolomiten die Rute ins Fenster,  innerhalb 26. Juli endlich ihren bindenden Kandidaten zu nominieren. „Für die Nominierung des Wipptaler Kandidaten gibt es keinen Aufschub mehr“, meint er dort. Ob sich das Gewicht nach dem definitiven Ausscheiden von Bezirksobmann Christian Egarnter als möglicher Kandidat auf der SVP-Liste nun in Richtung Arbeitnehmer, sprich Stefan Hofer, verlagert, dürfte am Freitag klarer werden. Denn die Wipptaler haben sich für mögliche weitere Nominierungen die Frist  19. Juli gesetzt. Und genau hier könnte vielleicht auch noch eine Frau ins Spiel kommen. Denn obwohl Bezirksobmann Christian Egartner im heutigen Mittagsmagazin erklärte, dass eine eventuelle Kandidatin sich bereits  zurückgezogen habe, zeigte sich die ehemalige Ratschingser Gemeindereferentin und SVP-Frauenbezirksreferentin Luise Huebser Markart am Nachmittag gegenüber salto.bz nicht ganz abgeneigt, doch noch ins Rennen zu gehen. „Prinzipiell überlege ich es mir schon“, meinte sie. „Doch ich muss in diesen Tagen noch sehen, ob ich auch genügend Unterstützung bekommen würde.“

Im  kleinsten SVP-Bezirk bleibt also offenbar bis zum Schluss Raum für Überraschungen. Zumindest unter den Funktionären selbst gelte es aber als „nicht überraschend, wenn am Freitag noch weitere Kandidaten antreten“, meint der Freienfelder Bürgermeister Armin Holzer.  Hat er selbst die ungewisse Situation in seinem Bezirk nicht auch langsam über? „Nein, so würde ich das nicht sagen“, meint Holzner. „Denn in einem so kleinen Bezirk sollte die Kandidatensuche eben intensiv gemacht werden."