Festtag für Europaregion
Für Landeshauptmann Luis Durnwalder geht der Abschied in Raten weiter. Wenn am heutigen Sonntag um Punkt 10 Uhr mit einem Empfang auf dem Kirchplatz des Tiroler Bergdorfes Alpbach der Tiroltag und somit der offizielle Teil des gleichnamigen Europäischen Forums eröffnet wird, wird er ohne Zweifel noch mehr Schulterklopfer aus Nord und Süd erhalten als üblich. Immerhin ist das Alpbacher Treffen einer der jährlichen Höhepunkte der Gesamttiroler Beziehungen – und der wichtigste Ansprechpartner aus Südtirol das letzte Mal in offizieller Funktion dabei.
Korrekterweise ist Durnwalder letzter Tiroltag der erste Euroregionale Tiroltag. Denn das Konzept des traditionsreichen Alpbacher Treffs wurde im Vorjahr unter der neuen Präsidentschaft von Franz Fischler umgehend überarbeitet: Somit ist die heutige Veranstaltung nicht nur offiziell der Europaregion Tirol gewidmet, sondern wird auch von den Regierungen und Forschungseinrichtungen von Tirol, Südtirol und Trentino mitgetragen. Eine weitere Bestätigung, dass die „Euregio nicht nur auf dem Papier existiert, sondern auch arbeitet und langsam, langsam auch von der Bevölkerung mitgetragen wird", wie Durnwalder bereits bei der Vorstellung des Tiroltages im Frühjahr betonte.
Das Thema, das die Euregio-Partner für die diesjährige Veranstaltung wählten, heißt „Zukunftsfähig durch Innovation“. Wie Forum Alpbach-Präsident Franz Fischler bereits im Vorfeld betonte, soll der Begriff dabei nicht nur in einem technologisch-wirtschaftlichen Sinn beleuchtet werden. „Der Tiroltag 2013 soll zeigen, dass der Bedarf an Innovationen viel umfassender ist und alle gesellschaftlichen Bereiche einschließen muss."
Forscherperspektiven
Illustriert werden soll dies auch anhand der Verleihung des Euregio-JungforscherInnen-Preises 2013, mit dem die beste wissenschaftliche Nachwuchsarbeit zum Thema Innovation ausgezeichnet wird. Im Mittelpunkt der heutigen Veranstaltung stehen aber die Vorträge von vier Forschenden aus den drei Ländern. Gleich zwei davon kommen aus Südtirol: Senator und Rechtswissenschaftler Francesco Palermo, der darüber spricht, wie Institutionen weiterentwickelt werden können, um Regionen langfristig erfolgreich zu machen sowie der Neurologe Johann Willeit von der Medizinischen Universität Innsbruck, der auf die Bedeutung von Innovationen für das Sozialsystem eingeht. Der Rolle der Innovation für Zukunftsfähigkeit reifer Volkswirtschaften widmet sich der Wirtschaftswissenschafter Enrico Zaninotto von der Universität Trient. Sara Matt-Leubner vom Technologietransferzentrum der Universität Innsbruck wird dagegen den Weg von Innovationen von der Forschung bis zum Konsumenten nachzeichnen. Abgeschlossen wird der fachliche Teil des Tiroltags durch eine Podiumsdiskussion mit den Landeshauptleuten Günther Platter und Luis Durnwalder, dem Trentiner Landesrat Ugo Rossi und Österreichs Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle.
Die 69. Ausgabe des Europäischen Forums Alpbach läuft noch bis 31. August unter dem Generalthema „Erfahrungen und Werte“. Zur Abschlussveranstaltung werden heuer unter anderem UN-Generalsekretär Ban Ki-moon und EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso erwartet.