Eine Musik, die zum Herzen spricht
Die Klezmorim oder Klezmer-Kapellen zogen von „Schtetl“ zu „Schtetl“ und spielten zu allerlei Familienfesten, vor allem bei Hochzeiten, auf. Heute wird diese Tradition weltweit wiederbelebt. In Wien, Weimar, Krakau, Budapest, Amsterdam gibt es äußerst erfolgreiche Klezmer-Festivals.
Die „Südtirol-Festspiele“ stellen am Wochenende vom 20.-21. August drei der bedeutendsten Klezmer – und Jiddisch-Interpreten –und Ensembles der Gegenwart vor: Giora Feidman, den singend-seufzenden Klezmer-Solo-Klarinettisten, die Sängerin Bente Kahan, die „Diva des Jiddisch-Gesanges“, und die weltbekannte Budapest Klezmer-Band.
Giora Feidman ist neben dem Geiger Itzakh Perlman der wohl bekannteste Klezmer-Virtuose und Vorbild für alle Klezmer aus dem Jazz-Bereich. Für Giora Feidman bedeutet „Klezmer“ im weitesten Sinne Musik, die ungehemmt die Gefühle zum Ausdruck bringt.
Bente Kahan, die in Polen lebende Jiddisch-Sängerin mit dem seelenvollen weichen Timbre, wird Jiddische Gesänge aus vier Jahrhunderten zum Besten geben, von den spanischen Sepharditen bis zu den osteuropäischen Ashkenazy, von der „Jüdischen Mame“ bis zum Klagegesang über das „Schtetele Belts“, das zerstört wurde: Oy, oy, oy Belts, mayn shtetele Belts,mayn heymele, vu ikh hob mayne kindershe yugend farbracht…
Das Budapest Klezmer-Ensemble wird zum Abschluss und als Höhepunkt des Klezmer-Wochenendes die großen Hits der ehemaligen authentischen Klezmer-Orchester spielen. Die in der ganzen Welt gefeierte Budapest-Klezmer-Band, deren Mitglieder alle Absolventen der Budapester Musik-Akademie „Franz Liszt“ sind, verkörpert in ihrem Repertoire und mit ihren hochvirtuosen Spielweisen den vielfältigen Synkretismus der jüdischen Musik-Idiome im Osten Europas.
Bei den Südtiroler Festspielen im Mahlersaal Toblach ein Wochenende mit Klezmer und Yiddisch-Gesang: eine Musik, die zum Herzen spricht und von der „jüdischen Mame“ singt.