Politics | Transparenz

"Keinerlei Druck ausgeübt"

Hat die Lebensgefährtin von Carlo Vettori ihren Posten als SASA-Vizepräsidentin ihrem Partner zu verdanken? In der Lega dementiert man die Gerüchte.

Er war einer, der am lautesten protestierte, als bekannt wurde, dass der inzwischen zurückgetretene Präsident der Stiftung Rainerum Mauro Randi versucht haben soll, seinem Sohn sowie einem PD-Mitarbeiter einen Posten im Rainerum zu verschaffen. Nun steht Carlo Vettori selbst im Zentrum der Aufmerksamkeit. Der Grund: Die Lebensgefährtin des ehemaligen Bürgermeisterkandidaten der Lega Nord hat im April dieses Jahres – mitten im Wahlkampf für die Gemeinderatswahlen – den Posten als Vizepräsidentin der SASA erhalten. Gewählt wurde sie vom Meraner Stadtrat, auf Vorschlag von Rita Mattei, Parteisekretärin der Lega Nord Meran. Hat Vettori Druck gemacht, um seiner Partnerin einen Posten zu verschaffen?

Alles Quatsch, kontert der Bozner Lega-Gemeinderat. Auch Rita Mattei widerspricht den Gerüchten: “Ich habe nur einen Namen vorgeschlagen, die offizielle Nominierung aber haben Stadtrat und Bürgermeister vorgenommen. Carlo Vettori hat mit der ganzen Sache nichts zu tun, die Stelle musste nachbesetzt werden und es brauchte eine Frau deutscher Muttersprache. Darüber hinaus war Vettori zu der Zeit, als ich den Namen ins Spiel brachte, noch gar nicht Bürgermeisterkandidat.” Etwas skeptischer sehen die Sache zwei Kolleginnen Vettoris im Bozner Gemeinderat. Nicol Mastella gesteht im Gespräch mit dem Corriere dell’Alto Adige: “Die Ernennung von Vettoris Lebensgefährtin zur SASA-Vizepräsidentin scheint mir ziemlich unangebracht. Ich sehe keinen wirklichen Unterschied zum Fall Randi.” “Das sind zwei völlig verschiedene Angelegenheiten”, ist hingegen Carlo Vettori der Ansicht. Erstens sei seine Partnerin nicht vom Bozner Stadtrat, sondern von jenem in Meran ernannt worden. Und zweitens habe er keinerlei Druck ausgeübt – “im Gegensatz zu anderen”. Auf Facebook kritisiert er am Mittwoch Abend die Vorgehensweise einiger Journalisten, die versuchen würden, ihm und seiner Partnerin zu Hause aufzulauern, um an Informationen zu kommen.

Doch auch Maria Teresa Fortini findet: “Es ist zwar nichts Schlechtes dabei, dass diese Person den Posten bekommen hat. Allerdings ist es komisch, dass die Nominierung zur Vizepräsidentin zeitgleich mit den anstehenden Gemeinderatswahlen stattfand und der Lebensgefährte just für das Bürgermeisteramt kandidierte.” Weder Fortini noch Mastella sehen einen Sinn darin, nun den Rücktritt Vettoris zu fordern. Doch beide fragen sich: “Wenn wirklich nichts Schlimmes hinter der Sache steckt, warum wurde sie dann nicht publik gemacht?” Fortini ist überzeugt: “Hätte Vettori die Position seiner Partnerin transparent mitgeteilt, hätte er verhindert, dass nun Zweifel geschürt werden.”

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Andrea Terrigno Thu, 09/17/2015 - 14:48

Comodo avere i giornalisti sotto casa, così non lui non deve più stare quotidianamente sotto la redazione del Corriere per Farsi intervistare...

Thu, 09/17/2015 - 14:48 Permalink
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Maximilian Ben… Fri, 09/18/2015 - 11:44

In reply to by Robert Tam...

Sehr geehrter Herr Tammerle.
Die angebliche Gegendarstellung von unsertirol24 beinhaltet mM keine neuen Informationen oder journalistische Nuanzen zum "Fall" Vettori. Alles was unsertirol24.com hinzufügt, ist der Versuch salto.bz mittels dieser unglücklichen Textpassage "die grünlinke Nachrichtenplattform Salto.bz" zu schmähen. Über unsere Genossenschaftsstruktur kann jeder Bürger Einfluss auf den VWR nehmen und jedes Mitglied hat eine Stimme unabhängig von der höhe des finanziellen Beitrags. Salto.bz bemüht sich seid seiner Gründung einen niederschwelligen Zugang über den jeder BürgerIn/LeserIn die Blattlinie erweitern kann. Wo finden Sie so eine demokratische Ausrichtung? Wenn Sie im Stande sind unser Netiquette http://www.salto.bz/it/info/netiquette zu beachten und den kritischen Dialog unserer Community respektieren, dann gibt es kein Hindernisse für noch mehr Meinungsvielfalt auf salto.bz.
Noch eine kleine Anmerkung: Eine online-Portal, dass es nötig hat sich zu profilieren indem Mitstreiter angepinkelt werden, verdient meine Achtung nicht.

Fri, 09/18/2015 - 11:44 Permalink
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Robert Tam... Fri, 09/18/2015 - 13:43

In reply to by Maximilian Ben…

Sehr geehrter Herr Benedikter,

was den angeblich fehlenden Informationswert der Gegendarstellung von Unsertirol betrifft, muss ich Ihnen vehement widersprechen: erstens habe ich so erfahren, was für ein Gehalt die Stelle mit sich bringt (nämlich überschaubare 1.100 € JAHRESgehalt, brutto), zweitens dass die Stelle bereits im April 2016 verfällt. Dies hätte durchaus erwähnt werden müssen, weil es den angeblichen Skandal doch auf eine kleine bis nichtige Größe reduziert.

Noch eine kleine Anmerkung: wenn Sie der Meinung sind, dass Onlineportale ihre Mitstreiter nicht „anpinkeln“ sollten – Ihnen also der Ausdruck „grünlinks“ nicht gefällt – dann sollten Sie sich doch auch fragen, warum Salto seit geraumer Zeit seinen Mitbewerber Unsertirol mit Begriffen wie „Thalers Horden“, „Patrioten-Front“ und „Patriotische Heimatseite“ beglückt.

Fri, 09/18/2015 - 13:43 Permalink