Michael Seeber: "Sotschi ein zweites Cortina"
Gemeinsam vereint saßen sie am Montag, 17. Februar, auf einem Sessellift der Firma Leitner ropeways. Skifahrerlegende Gustav Thöni hatte es sich neben Michael Seeber, Präsident der Leitner Gruppe, bequem gemacht. In Sotschi, in der Casa Italia sprachen sie über den Skisport im allgemeinen, über Tourismus und Wirtschaft im besonderen.
Mit dabei auch Flavio Roda, FISI-Präsident und Andy Varello, Vizepräsident von Dolomiti Superski. Sie alle sehen vor sich einen nahezu unerschlossenen Markt. Seeber schwärmt "Sotschi kann ein zweites Cortina für Russland werden", sieht ein Mekka vor sich, wo "Millionen von Russen und Polen" hinpilgern, wo Aufstiegsanlagen und Schneekatzenfahrzeuge gebraucht werden.
Schnee fördert die Wirtschaft
Schneekatzenlieferung direkt in die Olympia-Hochburg gab es schon für die Firma Prinoth, ein zur Leitner-Gruppe gehörendes Unternehmen. Ausbildung der russchischen Pistenraupenfahrer vor Ort durch den Innichner Pepi Furtschegger, Michael Seeber weiß wie sich Schnee und Wirtschaft gut verbinden lassen. Netzwerke schaffen, Hänge erschließen. Die Kompetenz der Leitner-Gruppe unterstrich in Sotschi auch CONI Präsident Giovanni Malagò gegenüber dem Rai Sender Bozen: "Leitner ist ein Weltunternehmen", und Malagò fordert: "Wenn man alle Mitwirkenden im alpinen Sektor betrachtet, von Sportvereinen- und Organisationen bis hin zu Tourismus- und Wirtschaftsunternehmen sollte man diesem gesamten Sektor, einen neuen Anstoß geben." Flavio Roda hakt konkret ein: "Der Skisport muss wieder verstärkt in das Schulsystem eingebaut werden, dort ist er nahezu verschwunden."
Schnee fördert Ideen
Die Hänge des Kaukasus stoßen Träume an. Thöni fehlt in Italien ein "Zugpferd", das seinerzeit die Leute auf die Piste brachte, Seeber fehlt die Weitsichtigkeit der Südtiroler, der Italiener: "Wenn diese Spiele das Ziel der Organisatoren erreichen und somit die russische Bevölkerung für den Wintersport begeistern werden, kann daraus auch Italien einen Nutzen daraus ziehen. Aber hierfür müssen wir auch in Italien investieren, vor allem in die Jugend. Wir müssen die Familien und die Kinder wieder auf die Piste bringen, in enger Zusammenarbeit mit Schulen und Vereinen.“
Weniger Bäumezählen und das große Ganze sehen, oder? Für Pistenraupenfahrer Furtschegger waren in Sotschi die Träume zum Greifen nah: "Da kann man praktisch überall eine Piste machen. Das fasziniert mich, und diese Unmengen von Schnee in der Höhe eben. Bei uns muss man immer zuerst Bäume fällen, dort kann man einfach sagen, machen wir eine Piste."