dreaming prospectively
es war ihr so zumute als ob sie die zukunft selbst træumen koennte. sie hielt oft den atem an und wurde ueber und ueber feuerrot im gesicht wenn sie sich neue perspektiven im schlaf vorstellen konnte. so geschah es, dass ihr unter dem federbett in der dunklen nacht der schlechte gedanke kam, sie bezoege eine hohe politikerrente, die sie sich selbst im grossen rat des weissroten schlernstaates im zusammenspiel mit ihren kollegen beschafft hatte. sie schaemte sich darob so sehr, dass sie beschloss, sich aus der stadt zurueckzuziehen und hinaufzugehen in die bleichen berge wo sie im geistigen gesellschaftsexil oft ein wirtshaus aufsuchte. es war zufaellig sonntag und der gute geruch von angebraeunten zwiebeln kam gerade aus der kueche. doch das all nutzte nichts um sie von ihrer schuld zu befreien. der makel sass wohl tief in ihrer brust, denn die leute um sie spuerten das klaffende loch in ihrem herzen und mieden sie bei jeder gelegenheit. die rente bekam sie aber trotzdem, denn sie war ihr erlangtes recht. so sagten es jene die oben die faeden zogen. die unten hingegen hatten keine stimme und begannen langsam und unerbittlich vom erdboden zu verschwinden.